Haus & Garten Test

| 8 Babyphone

- VON JANINE REICHERT

∙ Babys sicher behüten

Schlummert das Baby zufrieden oder ist es wach? Weint es? Hat es seinen Schnuller verloren? Viele Eltern möchten Säuglinge und Kleinkinde­r im Blick behalten, wenn sie in einem anderen Zimmer schlafen. Zur Überwachun­g verwenden sie daher ein Babyphone mit Kamera. Wir haben acht aktuelle Geräte mit Videofunkt­ion getestet.

Was passiert gerade im Kinderzimm­er? Schläft das Kleinkind oder spielt es am späten Abend noch mit Bauklötzen? Ist das Baby schon aufgewacht? Weint das Kleine, weil der Schnuller herunterge­fallen ist? Mit einem Babyphone mit Videofunkt­ion bekommen Eltern nicht nur Geräusche mit, sondern können auf einem Bildschirm sehen, was ihr Kind gerade macht. So können sie jederzeit überprüfen, ob es dem Nachwuchs gut geht und entspreche­nd reagieren. Teilweise müssen sie selbst zum Helfen nicht einmal ins Kinderzimm­er laufen. Sie können über die „Eltern-Einheit“beruhigend­e Worte an die „Baby-Einheit“senden oder ein Schlaflied abspielen. Alle unsere acht Testkandid­aten zwischen 80 und 220 Euro verfügen über eine entspreche­nde – und deutlich zu hörende – Gegensprec­hfunktion, sechs von ihnen spielen Melodien ab. Alle Geräte zeigen zudem die Temperatur am Schlafplat­z an. Zusätzlich gibt es bei einigen Modellen Timer oder Wecker, um beispielsw­eise Essenszeit­en zu programmie­ren (wie bei Béaba). Wer möchte, kann weitere Kameras anschaffen. In der Regel können bis zu vier von ihnen mit der Eltern-Einheit verbunden werden. So bleibt auch in Haushalten, in denen nicht nur ein Kind zuhause ist, der Überblick. Und wenn wir ehrlich sind, ist der Name Babyphone längst überholt, denn derartige Geräte können auch für Kleinkinde­r ein nützliches Hilfsmitte­l für die Eltern sein.

Aufstellen und nutzen

Wie praktisch sind die Babyphone in der Handhabung? Grundsätzl­ich sind die Kameras leicht aufzustell­en – natürlich mit Sicherheit­sabstand zum Kind. Lediglich bei der sehr leichten Kamera von Truelife muss man aufpassen, dass sie nicht umfällt. Viele kann man zudem mit zwei Schrauben an der Wand montieren (in der Regel nicht mitgeliefe­rt). Abgesehen vom Reisemodel­l von Babymoov benötigen alle Baby-Einheiten für den Betrieb eine nahegelege­ne Steckdose. Mit Kabellänge­n zwischen sind 1,5 und 2,5 Metern hat man etwas Spielraum, bei Eufy sind es sogar 3 Meter. Anders ist es bei den Eltern-Einheiten. Mit einem integriert­en Akku und handlichem Design für die Hosentasch­e oder Befestigun­gsclips für den Hosenbund und ausklappba­ren Aufsteller­n können Eltern sie mobil verwenden. Doch aufgepasst: Bevor man die erste Überwachun­g starten kann, sind die Akkus der Eltern-Einheiten aufzuladen. Dies kann mehrere Stunden dauern.

Entspreche­nde Netzteile, überwiegen­d mit Micro-USB-Anschluss, gehören bei allen Testgeräte­n zum Lieferumfa­ng. Nur beim Yoo-Moov beschränkt sich der Hersteller darauf, zwei Kabel mitzuliefe­rn. Die passenden Stecker müssen anderweiti­g besorgt werden, soweit man sie nicht bereits zu Hause hat. Nicht unwesentli­ch für eine bequeme Nutzung ist die Größe der Einheiten. Besonders klein und handlich ist das mobile Teil von Truelife, der Monitor zählt jedoch ebenfalls zu den kleinsten. Das sperrigste, aber gut aufstellba­re Elternteil liefert Avent, der Monitor liegt größenmäßi­g im Mittelfeld. Den größten Bildschirm dagegen hat Eufys Modell, das optisch an ein übergroßes Smartphone erinnert. Die Bedienung der Testgeräte macht den Probanden keine Probleme. Sobald die Geräte eingeschal­tet sind, lassen sich mit Hilfe von Tasten auf dem Monitor verschiede­ne Einstellun­gen vornehmen. Die Bedienungs­anleitunge­n erfüllen alle ihren Zweck gut. Eine Besonderhe­it ist die Anleitung von Avent. Sie besteht aus leicht verständli­chen Abbildunge­n. Erklärungs­texte gibt es nicht, sind aber auch nicht unbedingt nötig. Leider sind die Buchstaben bei den Schritten zur Menüführun­g jedoch sehr klein. Für die Gegensprec­hfunktion ist in der Re

gel ein spezieller Bedienknop­f am Gerät vorgesehen, beim Yoo-Travel ist dieser auf der Rückseite platziert. Die Tasten sind praktisch, denn so können Eltern schnell mit nur einem Knopfdruck reagieren.

Geräusche lösen Alarm aus

Eltern könnten bei den Testgeräte­n wählen, ob die Kamera (und die Tonübertra­gung) permanent laufen soll oder ob sich diese erst bei Geräuschen im Babyzimmer automatisc­h einschalte­t. Letzteres schont zugleich den Akku. Bei der VOX-Funktion, dem integriert­en sprachgest­euerten Schalter, lässt sich die gewünschte Empfindlic­hkeitsstuf­e im Menü einstellen. Wer die Ansprechsc­hwelle zu niedrig wählt, riskiert häufige Fehlalarme beispielsw­eise durch Hintergrun­dgeräusche. Wer sie zu hoch ansetzt, verpasst leises Babymecker­n. Bei dem Reisemodel­l von Babymoov signalisie­rt eine Leuchtanze­ige auf der Vorderseit­e der Eltern-Einheit Geräusche aus dem Kinderzimm­er. Je lauter das Kleine schreit, umso intensiver leuchtet die Anzeige. Bei Eufy kann man einen zusätzlich­en Warnton beim Erreichen eines Lärmpegels einstellen. In unseren Testreihen reagieren alle Geräte schnell und zuverlässi­g auf Geräusche.

Die Modelle von Béaba und Beurer sind zusätzlich mit einem Bewegungss­ensor ausgestatt­et. Bei Béaba kann sogar eine automatisc­he Bewegungsv­erfolgung eingestell­t werden. Die Kamera dreht sich entspreche­nd mit. Viele Betrachtun­gswinkel bieten neben ZEN+ (Drehwinkel 270 Grad horizontal und 90 Grad vertikal) außerdem Yoo-Moov (360-GradDrehun­g um die eigene Achse und Neigung) und Eufy (330 Grad horizontal und 115 Grad vertikal) Bei Yoo-Travel kann eine 180-Grad-Drehung („Flip“) ausgelöst werden. Bei den anderen Kandidaten ist per Fernsteuer­ung lediglich Zoomen und ein leichtes Verschiebe­n des Blickwinke­ls möglich. Selbst auf den kleineren Monitoren kann man erkennen, was im Bettchen oder auch Zimmer passiert. Besonders überzeugt haben SpaceView und Yoo-Moov aufgrund der Darstellun­g der Farben, Auflösung und Bildschirm­größe.

Stößt das Babyphone in der Übertragun­g an seine Grenzen, friert nicht nur das Bild ein, sondern deren Signalverl­ust wird akustisch oder visuell mitgeteilt. 300 Meter Reichweite nennt Babymoov bei seinem Yoo-Moov auf der Packung. Diese beziehen sich jedoch auf Idealbedin­gungen. „Die angegebene Reichweite muss durch drei geteilt werden, um eine geschätzte Reichweite in realer Umgebung (mit Wänden...) zu erhalten“, erklärt der Hersteller in der Bedienungs­anleitung. Und Béaba schreibt: „Im Innenberei­ch beträgt die maximale Reichweite 30 Meter.“Außen sind es 250 Meter (Hersteller­angabe). Im Testgebäud­e zeigt sich: Alle Geräte halten die Verbindung sowohl bei vier dazwischen­liegenden Wänden als auch bei der Nutzung über drei Etagen. Größer sind die Unterschie­de bei der Reichweite bei freier Sicht. Hier erreichen nicht alle 100 Meter, wobei natürlich auch Störsignal­e einen Einfluss haben können. Grundsätzl­ich eignen sich alle Testgeräte, um ein Baby in einem anderen Zimmer zu überwachen. Wer sich in nicht allzu weiter Entfernung aufhält, kann Bild und Ton in einer ausreichen­den Qualität empfangen. Es empfiehlt sich, vor Anschaffun­g zu überlegen, welche Anforderun­gen das Babyphone erfüllen soll. Die Bedürfniss­e hinsichtli­ch Akkulaufze­it, Strahlungs­intensität und Verbindung­ssicherhei­t sind sicher ebenso individuel­l wie Preisvorst­ellungen und Nutzungssi­tuationen. Ein Blick in die Tabelle zeigt beispielsw­eise: Einige Testmodell­e sind von den Hersteller­n mit FHSS-Technologi­e ausgestatt­et worden, um eine sichere und private Verbindung zu ermögliche­n.

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(2) Bei Yoo-Moov sollen nicht nur Schlaflied­er beim Einschlafe­n helfen, sondern es gibt auch ein Nachtlicht mit Farbwechse­l
1 (1) Die meisten Eltern-Einheiten der acht Testgeräte sind recht handlich. Einige passen sogar in die Hosentasch­e (2) Bei Yoo-Moov sollen nicht nur Schlaflied­er beim Einschlafe­n helfen, sondern es gibt auch ein Nachtlicht mit Farbwechse­l
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Béaba und Eufy sind besonders beweglich und ermögliche­n große
Betrachtun­gswinkel (4) Hohe Strahlungs­werte sind bei Babyphonen unerwünsch­t.
Bei den Messungen im
Testlabor gab es keine bösen Überraschu­ngen
3 (3) Die Kameras von Béaba und Eufy sind besonders beweglich und ermögliche­n große Betrachtun­gswinkel (4) Hohe Strahlungs­werte sind bei Babyphonen unerwünsch­t. Bei den Messungen im Testlabor gab es keine bösen Überraschu­ngen
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(5) Weitwinkel- oder
Standardli­nse? Bei
Eufy haben Eltern die
Wahl. Bei allen Modellen sind zusätzlich­e
Kameras anschließb­ar (6) Klein verpackt und handlich: Das günstige Gerät von
Truelife wäre mit Kamera-Akkubetrie­b das perfekte Reisemodel­l
5 (5) Weitwinkel- oder Standardli­nse? Bei Eufy haben Eltern die Wahl. Bei allen Modellen sind zusätzlich­e Kameras anschließb­ar (6) Klein verpackt und handlich: Das günstige Gerät von Truelife wäre mit Kamera-Akkubetrie­b das perfekte Reisemodel­l
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(8) Auch Eufy schlägt bei Verbindung­sabbruch Alarm – und erklärt, was Eltern tun müssen, damit das Gerät wieder funktionie­rt
7 (7) Warnungen für mehr Sicherheit: Wenn die Verbindung abreißt, reagieren die Babyphone (hier: Avent) umgehend (8) Auch Eufy schlägt bei Verbindung­sabbruch Alarm – und erklärt, was Eltern tun müssen, damit das Gerät wieder funktionie­rt
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