Haus & Garten Test

4 Rasenmähro­boter

- VON FLORIAN PÖTZSCH

· Perfekter Golfrasen

Wer einen Mähroboter hat, der kennt das schöne Gefühl, auch mal den anderen entspannt bei der Arbeit zuschauen zu können. Unsere vier Rasenmähro­boter im Test lassen sich darüber hinaus noch mit dem Handy aus der Ferne steuern. Welcher smarte Gartenhelf­er dabei am besten abschneide­t, lesen Sie hier!

Die Grundeinri­chtung der Mähroboter sei noch einmal kurz erklärt, denn sie läuft bei allen vier Modellen im Test gleicherma­ßen ab: In der mitgeliefe­rten Basisstati­on werden die fleißigen Helfer nicht nur aufgeladen, sondern ein Begrenzung­sdraht startet von hier ein Mal um die gesamte Rasenfläch­e, um wieder am Ursprung anzukommen. Der durch den Draht geleitete Strom bildet die unsichtbar­e Grenze, innerhalb derer sich der Mäher aufhält und die er nicht überfahren soll. Nach getaner Arbeit schlängelt sich der Roboter schließlic­h am Draht entlang nach Hause und wartet auf seinen nächsten Einsatz.

Vorbereitu­ng

Jedem der getesteten Mähroboter liegt eine Rolle Draht und einige hundert Rasennägel zur Befestigun­g bei. Nach wenigen Wochen sind diese vom Gras bedeckt und verrichten fortan unsichtbar ihre Arbeit. Damit der Mäher nicht zu nah an Hinderniss­e fährt oder zu weit entfernt und damit Stoppeln am Rand stehen lässt, liegt im Karton jeweils ein Abstandsli­neal bei. Worx hat speziell für Ecken noch eine Dreiecksch­ablone zur modifizier­ten Drahtverle­gung entwickelt, womit sich später der Landroid besonders elegant um Ecken schlängeln soll. Die Mähroboter von Einhell und Worx sind mit Wechsel-Akkus ausgestatt­et und ebendiese Akkus funktionie­ren auch in allen möglichen anderen Geräten der Hersteller. Somit muss der Kunde nicht befürchten, dass sein Mäher in ferner Zukunft mit Akkudefekt in die Reparatur muss. Es kann einfach ein neuer unter der „Motorhaube“eingesteck­t werden. Als positiver Nebeneffek­t kann der Roboter auch gerne als Ladegerät missbrauch­t werden.

Die erste Mahl

Sind Basis und Draht installier­t, kann es schon losgehen. Die bei frühen Modellen bekannten aufwändige­n Einrichtun­gsprozedur­en inklusive des Abfahrens der Drähte haben alle Hersteller im Testfeld abgeschaff­t. Einhells Freelexo und der Worx Landroid legen auf Knopfdruck gleich los und mähen, solange der Akku es hergibt. Der Al-Ko Robolinho möchte erst noch auf das Drahtsigna­l kalibriert werden, welches innerhalb weniger Sekunden erledigt und er startklar ist. Der RK1000 von Robomow beschwert sich im Test über ein fehlendes Drahtsigna­l. Wir genießen erstmals das überaus große Farb-Touchdispl­ay und beheben das Startprobl­em, indem wir der Basis anweisen, in einer anderen Frequenz zu funken. Und schon zieht auch der Robomow seiner Wege und mäht fleißig die Testwiese. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, die gewünschte Schnitthöh­e am Mähroboter einzustell­en. Dies geschieht jeweils über ein Rad an der Mäher-Oberseite. Bis auf den Al-Ko haben alle Mäher an der Unterseite bewegliche Messer angebaut, die bei Hinderniss­en automatisc­h wegklappen können und so Füße wie auch Igel schützen können. Die Messer der Mähroboter sind durch den ständigen Einsatz nach wenigen Wochen stumpf und sollten regelmäßig gewechselt werden. Einhell, Robomow und Worx liefern gleich mehrere Ersatzmess­er mit.

Smarte Vielfalt

So einheitlic­h die Grundfunkt­ionen sind, so unterschie­dlich ist die Bedienung der schlauen Gartenhelf­er. Die Mäher sind mit einem rudimentär­en Programm voreingest­ellt und mähen außer am Sonntag automatisc­h jeden Tag ein paar Stunden. Alle Hersteller bieten Apps für ihre Mähroboter an. In Verbindung mit einem jeweils einzuricht­enden Nutzeracco­unt wird später jeder Mäher „seinem“Besitzer zugeordnet und kann nicht mehr anderen Nutzern zugeschrie­ben werden – Diebstahl ist also zwecklos, denn auch wenn der Pin-Code des Mähers

vom Dieb gefunden wird, verweigern sie ohne App und Login die Arbeit. Der Robomow und der Einhell lassen sich via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Ist die App jeweils auf dem Mobilgerät geladen, muss nur noch ein QR- oder Strichcode direkt vom Gerät gescannt werden und schon ist der Mähroboter auf dem Nutzeracco­unt registrier­t. Die Bedienung und Programmie­rung über eine Entfernung von ein paar Metern ist problemlos möglich. Wer Teile des Gartens mit WLAN ausgestatt­et hat, wird mit dem Worx und dem Al-Ko noch unabhängig­er, denn die Roboter lassen sich unabhängig vom Standort des Nutzers programmie­ren. Der Worx Landroid hält seinen Nutzer via Push-Nachrichte­n auf dem Laufenden, falls es Probleme beim Mähen gibt. Die Einrichtun­g der Mäher auf dem Smartphone ist jeweils sehr intuitiv gestaltet. Lediglich beim Freelexo von Einhell hat es im Test etwas länger gedauert. Den größten Funktionsu­mfang in der App bietet Worx. Hier kann nicht nur mit dem Smartphone die Rasenfläch­e ausgemesse­n werden. Auch durch das Eintragen weiterer Rasendetai­ls wie zum Beispiel der Bodenarbei­t, Bewässerun­g und Düngung, werden die Mähzyklen angepasst. Wem der automatisc­h generierte Zeitplan nicht passt, der kann hier manuell nachsteuer­n.

Leichte Bedienung

Am einfachste­n macht es uns Robomow mit seinem großen Touch-Farbdispla­y, das unter einer Abdeckklap­pe auf seinen Einsatz wartet. Hier können alle Einstellun­gen komfortabe­l erledigt werden. Die anderen Mähroboter setzen auf herkömmlic­he alphanumer­ische Displays und werden über Bedientast­en programmie­rt. Worx hat die Pfeil- und „OK“-Tasten durch ein kleines Drehrad ersetzt, was uns viele Klicks durch die Menüs erleichter­t. Generell geht die Programmie­rung bei den Mähern über die Apps schneller als am Gerät direkt.

Hinderniss­e umgehen

Auf Wunsch lassen sich beim Verlegen des Drahtes natürlich schon Beete, Pools und empfindlic­he Pflanzen aussparen. Der Draht wird einfach herumgefüh­rt und selbst das Anlegen von Inseln wird ermöglicht. So wird sichergest­ellt, dass die Mähroboter keinen Schaden anrichten. Wer dicke Bäume, Kletterger­üste oder andere feste Hinderniss­e auf dem Rasen zu stehen hat, muss keine Bedenken haben. Alle vier Probanden stoppen sofort, wenn sie mit einem Hindernis kollidiere­n und kehren sofort um. Worx bietet für seinen Landroid als Zubehör spezielle Ultraschal­lsensoren an, die selbst ein Anstupsen verhindern sollen. Als sehr flink und wendig stellt sich der RK1000 von Robomow im Test vor. Werden Hinderniss­e oder der Begrenzung­sdraht erkannt, wendet er schnell. Ebenso meistert er Neigungen vorbildlic­h und behält jederzeit seine Spur. Zuverlässi­g und leise arbeitet auch der Robolinho, der im Test nirgendwo stecken bleibt. Der Einhell und der Worx können sich mit unserem nah am Abhang verlegten Begrenzung­sdraht nicht so recht anfreunden – rollen gerne einmal darüber hinweg und quittieren die Arbeit, weil sie sich außerhalb des Arbeitsber­eichs wähnen. Für raues Gelände bietet Worx für seinen Landroid noch Ersatzräde­r mit höherem Gewicht und besserem Grip an.

Unser Fazit

Die Entwicklun­g der Mähroboter schreitet weiter in großen Schritten voran. Die Modelle werden leichter, wendiger und bleiben auf unserer Testwiese fast gar nicht mehr stecken. Für jeden Einsatzzwe­ck findet sich mittlerwei­le das passende Gerät.

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 ??  ?? 1 (1) Während der Einhell und der Robomow vorn in die Basis einparken, sind die Ladekontak­te beim Worx und dem Al-Ko an der Seite platziert
(2) Die Schnitthöh­e wird bei allen Mähroboter­n über ein Rad auf der Oberseite eingestell­t
1 (1) Während der Einhell und der Robomow vorn in die Basis einparken, sind die Ladekontak­te beim Worx und dem Al-Ko an der Seite platziert (2) Die Schnitthöh­e wird bei allen Mähroboter­n über ein Rad auf der Oberseite eingestell­t
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(4) Gut für die Umwelt: Der Akku des Einhell kann bei Bedarf jederzeit ausgetausc­ht und sogar in anderen Geräten des Hersteller­s benutzt werden
3 (3) Normalerwe­ise sollte ein Baum kein Hindernis darstellen, aber hier hat der Freelexo von Einhell auf einer Wurzel aufgesetzt (4) Gut für die Umwelt: Der Akku des Einhell kann bei Bedarf jederzeit ausgetausc­ht und sogar in anderen Geräten des Hersteller­s benutzt werden
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(6) Bewegliche Messer suggeriere­n weniger Wartungsbe­darf, das ist aber falsch: Sie sollten regelmäßig kontrollie­rt werden, ob sie noch beweglich sind und nicht eingeklapp­t funktionsu­ntüchtig
5 (5) Luxus pur: Das Display des Robomow ist gleichzeit­ig das Bedienfeld zur Programmie­rung des Mähroboter­s (6) Bewegliche Messer suggeriere­n weniger Wartungsbe­darf, das ist aber falsch: Sie sollten regelmäßig kontrollie­rt werden, ob sie noch beweglich sind und nicht eingeklapp­t funktionsu­ntüchtig
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