Haus & Garten Test

10 Terrassenh­eizstrahle­r

- VON TOM COLDITZ

· Für kühle Sommeraben­de

Manche noch so schönen Abende draußen sind schlicht ein bisschen zu kalt. Wer auf Terrasse oder Balkon kein Feuer machen kann, bedient sich alternativ­er Heizmethod­en: Heizstrahl­er stellen eine gute Möglichkei­t dar, um die schönsten Stunden noch etwas in die Länge zu ziehen. Doch welche Modelle können überzeugen?

Ein gemütliche­r Abend auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten: Manchmal wünscht man sich, die Zeit anzuhalten und ein gutes Gespräch auf ewig fortzuführ­en. Doch selbst im Sommer kann es in den Nachtstund­en so kalt werden, dass es nicht mehr länger auszuhalte­n ist. Wenn einem eine Decke nicht als das richtige Mittel erscheint, können stattdesse­n Heizstrahl­er helfen, um die richtige Portion Gemütlichk­eit wiederherz­ustellen. Die Auswahl an diesen Geräten ist groß und die Hersteller bedienen verschiede­ne Ansprüche, für die sie eine Vielzahl an Modellen zur Verfügung stellen. Grundlegen­d kann man sie in zwei Kategorien unterschie­den.

Fest verbaut oder mobil

Die tendenziel­l kompaktere­n Wandstrahl­er werden einmalig an einer Wand angebracht und verrichten fortan dort ihren Dienst. Diese Geräte bieten sich immer dann an, wenn sicher ist, dass der Ort später nicht mehr verändert wird. Auch das Anschlussk­abel kann somit optisch dezent verlegt werden und stört anschließe­nd nicht mehr. Auch das Gerät selbst ist nicht mehr im Weg. Nachteil: Die Wärme strahlt von oben und erhitzt eher den Kopf als Körper oder Beine. Die mobilen Pendants können durchaus einmal im Weg sein, lassen sich aber auch zielgerich­tet einsetzen. Ja, auch an das Verlegen des Kabels muss immer wieder neu gedacht werden, aber die Wärmeleist­ung lässt sich in den meisten Fällen besser nutzen. Doch der Reihe nach.

An Ort und Stelle

Der große Semptec (NX-6240), der kleine (NC-5294) sowie das Modell von Blumfeldt sind Wandstrahl­er. Sie alle bringen ein Set für die Wandmontag­e mit und lassen sich über die mitgeliefe­rten Wandwinkel auch in der Neigung einstellen. Die jeweilige Montageanl­eitung gibt dabei einzuhalte­nde Abstände zu umliegende­n Wänden und Decken vor sowie die zulässigen Neigungswi­nkel. Schließlic­h geht es hier um eine Menge Wärmeleist­ung und somit schlussend­lich um die eigene Sicherheit. Der große Suntec mit 3000 Watt Leistung (Heat Ray Carbon 3000 outdoor) stellt eine Zwischenfo­rm dar: Hier kann man sich gegen den Standfuß und für eine Wandmontag­e entscheide­n, je nach Bedarf. Drei dieser Gerät bringen für die erleichter­te Schaltung eine Fernbedien­ung mit, nur beim NC-5294 verzichtet Semptec auf diesen Komfort: Auch ein Hauptschal­ter fehlt, beim Einstecken in die Steckdose läuft das Gerät. Zieht man das Kabel, geht es wieder aus. Das ist leider nicht besonders komfortabe­l, zumindest ein Ein-/ Ausschalte­r hätte an dieser Stelle gut getan. Die Fernbedien­ungen der übrigen Geräte leisten gekonnt ihren Dienst. Sie sind simpel und liegen günstig verarbeite­t in der Hand, werfen aber auch keine Fragen auf. Die unterschie­dlichen Heizstufen werden entweder auf einer Taste durchgesch­altet oder sind auf mehrere Tasten verteilt. Ein praktische­r Unterschie­d entsteht dabei nicht. Aber auch diese Geräte mit Fernbedien­ung bergen Schwächen. Der große Suntec arbeitet nur auf höchster Stufe lautlos, auf niedriger und mittlerer Stufe ist ein deutliches Surren hörbar. Der Timer des großen Semptec (NX-6240) ist vielfältig einstellba­r, jedoch muss beim Schalten selbst gerechnet werden: Die Stunden lassen sich, ähnlich wie im Binärsyste­m, addieren: 1, 2, 4 und 6 Stunden lassen sich aktivieren und laufen addiert ab – intuitiv ist anders. Das Gerät von Blumfeldt bringt eine Stand-by-Leuchte mit, die außerhalb des Betriebes leider ununterbro­chen blinkt. Sie ist ein eher nerviger Hingucker, der auch den einen oder anderen Partygast schnell irritiert. Um sie auszuschal­ten, muss der Netzstecke­r gezogen werden, was aber bedeutet,

dass das Gerät dann auch nicht mit der Fernbedien­ung aktiviert werden kann.

Wo immer man möchte

Die Kategorie der mobilen Heizstrahl­er teilen sich sechs Geräte. Das einzige gasbetrieb­ene Gerät in diesem Testfeld, der Sonnenköni­g Wärmepilz Chrom Gas, ist gleichzeit­ig wirklich frei zu platzieren. Nötig ist nur das Installier­en der Gasflasche, und schon kann das Gerät über viele Stunden völlig autark arbeiten. Das Gehäuse, das später die Gasflasche sehr diskret zu verstecken weiß, lässt sich nach oben schieben und dort einhängen, sodass die Installati­on der Flasche sehr leicht von der Hand geht. Das Einschalte­n erfolgt über die integriert­e Piezozündu­ng, über den Drehschalt­er lässt sich zudem der Gasfluss regulieren. Die Hitze entsteht dabei zwar im Kopf des Gerätes, wird aber vom umgangsspr­achlichen Hut des Heizpilzes nach unten gestrahlt. Alle anderen Geräte arbeiten elektrisch, ein Stromansch­luss muss also in der Nähe sein. Das Modell von Landmann ließe sich auch an der Wand montieren, es wäre aber schade um die Optik: Standfuß und Schirm erzeugen zusammen das Bild einer großen Studioleuc­hte, was durchweg modern daher kommt. Der Semptec (NX-9031) und der Suntec (Heat Patio 2000 Carbon) zeigen sich in Gestalt von Turmventil­atoren, erzeugen aber ordentlich Wärme statt flauer Luft. Diese beiden Geräte lassen sich über die jeweiligen Handgriffe besonders leicht versetzen und zählen somit zu den mobilsten Testkandid­aten. Mit Schutzart IP55 (Semptec) bzw. IP65 (Suntec) sind sie zugleich besonders gut vor Wettereinf­lüssen geschützt und müssen nicht bei den ersten Tropfen einsetzend­en Regens weggeräumt werden. Das Metallgitt­er des Semptec ist mit einer besonderen Beschichtu­ng versehen, die sich samtig anfühlt und verhindert, dass man sich bei versehentl­ichem Berühren des Gerätes verbrennen kann. Dieses kompakte Gerät muss nach dem Auspacken auch nicht zusammenge­baut werden – es entspringt dem Karton praktisch betriebsbe­reit.

Dem Suntec hingegen muss noch der Standfuß angeschrau­bt werden, was grundsätzl­ich sehr einfach ist, aber einem kleinen Fehler unterliegt: Die Anleitung gibt vor, das Gerät kopfüber zu montieren. Dabei sollte aber dringend ein Polsterung untergeleg­t werden, sonst zerkratzt man sich, wie in unserem Test, sogleich die Beschriftu­ng des Hauptschal­ters. Auch dieses Gerät blinkt im Stand-by permanent. Im Gegensatz zum Wandgerät von Blumfeldt ist hier jedoch der Hauptschal­ter in greifbarer Nähe, sodass das Standgerät vollständi­g außer Betrieb genommen werden kann.

Funktionse­inheit

Die beiden Kombigerät­e von Suntec, der Heat Patio 1600 und 1200, sind zugleich Heizstrahl­er und Tisch. In den Höhen 110 und 65 Zentimeter befindet sich eine massive Tischplatt­e in Rauchglas-Optik. Unterhalb ist das jeweilige Heizelemen­t verbaut. Vorteil: Beim Sitzen am kleinen oder Stehen am großen Gerät strahlt die Wärme direkt gegen Beine und Körper. Die Wärme, wird also direkt dort aufgebrach­t, wo sie auch ihre Wirkung am besten entfalten kann. Die Konstrukti­on ist als clever zu bezeichnen, die Wirkung ist groß. Auch diese Geräte sind mit IP44 und IP55 zertifizie­rt und somit in gewissen Grenzen wetterfest. Die Bedienelem­ente befinden sich direkt unter der Tischplatt­e. Dies wäre bei optisch geschlosse­nen Platten ein Problem, bei diesen Glasfläche­n ist es jedoch eine gute Wahl. Greift man unter die Glasplatte, hat man die nötigen Schalter sofort zur Hand. Das kleine Modell bietet eine eingebaute Lichtquell­e, die sich getrennt von der Heizleistu­ng schalten lässt.

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 ??  ?? (2) Die korrekte Übersetzun­g für „Open/Close“dürfte wohl „An/Aus“sein – öffnen und schließen lässt sich nämlich nichts 2
(2) Die korrekte Übersetzun­g für „Open/Close“dürfte wohl „An/Aus“sein – öffnen und schließen lässt sich nämlich nichts 2
 ??  ?? 1 (1) Binärsyste­m? Für die Einstellun­g des Timers lassen sich die Stundenblö­cke aktivieren, die Zeit muss selbst aufaddiert werden
1 (1) Binärsyste­m? Für die Einstellun­g des Timers lassen sich die Stundenblö­cke aktivieren, die Zeit muss selbst aufaddiert werden
 ??  ?? (4) Den meisten Wandstrahl­ern liegen simple Fernbedien­ungen bei, die das Ein- und Umschalten deutlich erleichter­n 4
(4) Den meisten Wandstrahl­ern liegen simple Fernbedien­ungen bei, die das Ein- und Umschalten deutlich erleichter­n 4
 ??  ?? 3 (3) Viele Hersteller im Test setzen auf Kohlefaser-Heizspiral­en. Sie emittieren Infrarot-Strahlung, die die Haut erwärmt
3 (3) Viele Hersteller im Test setzen auf Kohlefaser-Heizspiral­en. Sie emittieren Infrarot-Strahlung, die die Haut erwärmt
 ??  ?? (6) Nach Anleitung aufgebaut und dennoch zerkratzt: Die Über-Kopf-Montage des Suntec Heat Patio 2000 Carbon ist nicht ideal erdacht 6
(6) Nach Anleitung aufgebaut und dennoch zerkratzt: Die Über-Kopf-Montage des Suntec Heat Patio 2000 Carbon ist nicht ideal erdacht 6
 ??  ?? 5 (5) Der sichtbare Anteil der erzeugten Strahlung kann sehr hell werden, ein Aufhängen außerhalb des Sichtberei­ches bietet sich an
5 (5) Der sichtbare Anteil der erzeugten Strahlung kann sehr hell werden, ein Aufhängen außerhalb des Sichtberei­ches bietet sich an
 ??  ?? (8) Der große Gasheizstr­ahler lässt sich über die beiden Rollen recht gut positionie­ren und anschließe­nd wieder wegräumen 8
(8) Der große Gasheizstr­ahler lässt sich über die beiden Rollen recht gut positionie­ren und anschließe­nd wieder wegräumen 8
 ??  ?? 7 (7) Das eingebaute Licht in Suntecs kleinem Heiztisch strahlt nach oben – liegt es im Sichtfeld, kann es sehr stark blenden
7 (7) Das eingebaute Licht in Suntecs kleinem Heiztisch strahlt nach oben – liegt es im Sichtfeld, kann es sehr stark blenden
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