Haus & Garten Test

7 Gasgrills

- VON TOM COLDITZ

· Fleisch, Gemüse oder Pizza in der Außenküche garen

Abseits von Holzkohle und Strom wird der gehegte Traum vom schnellen und sauberen Grillen wahr: Der Betrieb mit Gas steht für besonders schnelle Aufheizzei­ten – und das ganz ohne Rauch oder Qualm. Neben den fünf klassische­n Grillstati­onen finden sich auch zwei Exoten im Test. Worin liegen die Besonderhe­iten?

Brennbare Gase sind potente Energieträ­ger, mit denen sich Grills besonders effizient und gezielt betreiben lassen. Der Vorteil: Nach dem Entzünden lässt sich die höchste Energielei­stung sofort abrufen, was zu einem besonders schnellen Aufheizen führt. Ein langatmige­s Durchglühe­n von Holzkohle entfällt. Nach kurzer Zeit ist der Innenraum der Gasgrills auf die gewünschte Temperatur gebracht, und das besonders zielsicher: Während beim klassische­n Kohlefeuer die Leistung nur über die Luftzufuhr reguliert werden kann führt man beim Gasgrill das Brennmater­ial in der gewünschte­n Menge zu – und hat somit die direkte Kontrolle. Ambitionie­rte Köche und Griller wissen dies zu schätzen, da sie unterschie­dliche Gartempera­turen und -zeiten ideal überwachen können.

Sicherheit

Selbstvers­tändlich darf der Sicherheit­saspekt nicht vernachläs­sigt werden und ein bewusstes Maß an Respekt sollte dem Umgang mit den Gasflasche­n entgegenge­bracht werden. Um die Anschlussg­ewinde zu schonen, muss daran gedacht werden, dass diese mit Linksgewin­de ausgestatt­et sind. Sie werden also, im Gegensatz zur gewohnten Drehrichtu­ng von Glühbirnen oder Flaschenve­rschlüssen, nicht rechts herum, sondern entgegenge­setzt festgedreh­t. Ist dies erfolgt, empfehlen alle Hersteller eine Dichtigkei­tsprüfung mit Seifenwass­er. Auftretend­e Blasen zeigen dann ausströmen­des Gas an, sodass der Anschluss erneut überprüft wird. Laut Richtlinie dürfen die Gasflasche­n während des Grillens übrigens nicht im Innenraum der Geräte verbleiben, sondern müssen abseits gestellt werden. Dafür bieten die Hersteller in den Wandungen jeweils eine Möglichkei­t zum Durchführe­n des Schlauches. Zur Lagerung findet in jedem Grill auch die Gasflasche ihren Platz, sodass beides nicht separat gehandhabt werden muss. Beim Grill von Cadac ist das ebenfalls der Fall, hier kann die Flasche jedoch fertig angeschlos­sen aus dem Innenraum gehoben und daneben gestellt werden – ganz ohne das An- und Abschließe­n des Gasschlauc­hes. Dazu wird schlicht die Rückwand abgenommen und man erhält Zugriff zum Innenraum.

Das Grillen

Mit einem Feuerzeug oder Streichhöl­zern muss sich niemand herumschla­gen. Alle Grills bieten eine elektrisch­e oder Piezozündu­ng an. Bei den elektrisch­en wird eine AA-Batterie benötigt, die für die nötige Spannung sorgt. Die Piezozündu­ng erzeugt durch die mechanisch­e Arbeit beim Drehen des Reglers einen Funken, der beim Aufdrehen des Gasflusses erzeugt wird und diesen unmittelba­r entzündet. Die Regler aller Hersteller sind groß sowie griffig und regulieren den Fluss etwa über einen Viertelkre­is hinweg. Es muss also nicht aus vollem Arm gedreht werden, vielmehr reichen kleine Handbewegu­ngen, um die Flamme einzustell­en. Ein weiterer großer Vorteil von Gasgrills ist die Möglichkei­t, mehrere Temperatur­zonen zu erzeugen und verschiede­nem Grillgut unterschie­dlich stark einzuheize­n. Grills mit mindestens zwei Brennern bieten diesen Vorteil, der Citi Chef 50 von Cadac ist die einzige Station im Test mit nur einem. Diesen Anspruch erhebt der Grill jedoch auch nicht, vielmehr lassen Design und Aufmachung den Schluss zu, dass mit dem Cadac ein gekonnter Ersatz für den klassische­n Holzkohleg­rill geboten werden soll.

Viel Platz

Alle anderen Stationen bieten mindestens drei Brenner im Haupt-Garraum (Campingaz, Maxxus Chief 6.0), vier (Landmann) oder gar ganze sechs Stück

(Maxxus Genius). Beide Maxxus bieten darüber hinaus einen weiteren Brenner, der als Seitenkoch­er dient und auf dem, unabhängig vom Garraum, Töpfe oder Pfannen erhitzt werden können. Der zusätzlich­e Brenner beim Landmann ist ein Hochtemper­aturbrenne­r, mit dem besonders scharf angebraten werden kann. Als Highlight bietet der große Maxxus ebenfalls einen Keramik-Hochtemper­aturbrenne­r sowie einen elektrisch betriebene­n Drehspieß. Mit dieser Kombinatio­n sollen sich entspreche­nde Fleischger­ichte knusprig, in hoher Qualität zubereiten lassen. Das Einrichten und Inbetriebn­ehmen erfolgt im Test problemlos und zeigt sich durchdacht.

Reinigung

Da sich beim Grillen das Abtropfen von Fleischsäf­ten, Fett und weiteren Bestandtei­len nicht vermeiden lässt, kommt es unweigerli­ch zu einer gewissen Verschmutz­ung des Innenraums. Um dies bestmöglic­h zu reduzieren bieten alle Hersteller gleicherma­ßen einen Tropffang in unterschie­dlichen Ausmaßen. Beim Maxxus Chief 6.0, dem Landmann und dem Campingaz ist jeweils ein vollflächi­ges Blech vorhanden, dass auch größere Mengen in einem Punkt konzentrie­rt und dort in einem separat entnehmbar­en Behälter sammelt. Beim Cadac ist ein untergesch­raubter Behälter das Mittel der Wahl, im Brennraum sorgt ein nahtloser Boden für eine leichte Reinigung: Dieser kann sauber ausgewisch­t werden. Der große Maxxus agiert ähnlich, auch hier werden Säfte zentral gesammelt. Darüber hinaus kann bei diesem Modell praktisch der gesamte Innenraum aus Edelstahl in Einzelteil­en entnommen und somit außerhalb des Grills gereinigt werden. Die Brenner selbst werden bei allen Modellen von oben durch Bleche geschützt, sodass sie im regulären Betrieb nichts verschmutz­en können sollte.

Sondermode­lle

Der Maxxus Chief 6.0, der Campingaz und der Landmann bieten im Grillrost einen runden Ausschnitt, der durch praktische­s Zubehör ersetzt werden kann. Neben speziellen Pfannen und anderen Einsätzen kann hier auch ein Pizzastein eingesetzt und durch die Gasflamme befeuert werden. Wer diesen Umweg nicht gehen möchte und einen Pizzaofen will, kann seine Grillausst­attung mit dem Cozze von Millarco ergänzen: Dieser Ofen bietet entspreche­nd alle Vorzüge des Gasgrillen­s, nur eben speziell für Pizza. Nach kurzer Aufheizzei­t herrschen im Innenraum die konstant hohen Temperatur­en, die für eine waschechte Pizza benötigt werden. Der Pizzastein misst 34 mal 34 Zentimeter und nimmt somit auch größere Zubereitun­gen gekonnt auf.

Im Freien

Für viel Spaß sorgt auch das Grillen abseits der heimischen Terrasse: Wer dazu keinen voluminöse­n Gasgrills transporti­eren und ebenfalls auf Holzkohle verzichten möchte, ist mit dem Skotti gut beraten. Dieser kompakte Grill kommt in einer flachen Tasche daher und wird vor Ort aufgebaut. Mit wenigen Handgriffe­n fügen sich die massiven Bauteile aus Edelstahl zu einem schicken Grill im Miniformat zusammen. Die aus dem Campingber­eich bekannten, kleinen Gasflasche­n entlocken dem Skotti eine Wärmeleist­ung von 2,5 Kilowatt und sorgen somit für Grillspaß. Alle Bauteile zeigen sich perfekt verarbeite­t, das System wirkt durchdacht. Der Reinigung zuträglich ist die unerreicht hohe Modularitä­t und das hochwertig­e Material. Hier bleiben keine Wünsche offen. Der Test zeigt: Der Markt bietet für unterschie­dlichste Ansprüche das richtige Modell und einer spaßigen Grillsaiso­n steht nichts im Wege.

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 ??  ?? (2) Der Genius von Maxxus bietet einen Hochtemper­aturKerami­kbrenner, mit dem das Fleisch am Grillspieß knusprig gelingen soll 2
(2) Der Genius von Maxxus bietet einen Hochtemper­aturKerami­kbrenner, mit dem das Fleisch am Grillspieß knusprig gelingen soll 2
 ??  ?? 1 (1) Dieser Innenraum aus Edelstahl (Maxxus Genius) kann in Einzelteil­en entnommen und somit besonders leicht gereinigt werden
1 (1) Dieser Innenraum aus Edelstahl (Maxxus Genius) kann in Einzelteil­en entnommen und somit besonders leicht gereinigt werden
 ??  ?? (4) Der einzige Grill mit Sichtfenst­er (Maxxus Chief 6.0) bietet ständig die Möglichkei­t, das Grillgut im Auge zu behalten 4
(4) Der einzige Grill mit Sichtfenst­er (Maxxus Chief 6.0) bietet ständig die Möglichkei­t, das Grillgut im Auge zu behalten 4
 ??  ?? 3 (3) Eine Durchführu­ng für den Gasschlauc­h ist nötig, um die Gasflasche während des Betriebes nicht im Innenraum zu halten
3 (3) Eine Durchführu­ng für den Gasschlauc­h ist nötig, um die Gasflasche während des Betriebes nicht im Innenraum zu halten
 ??  ?? (6) Der kompakte
Skotti kann in der handlichen Tasche getragen werden und entfaltet sich zu einem cleveren Grill 6
(6) Der kompakte Skotti kann in der handlichen Tasche getragen werden und entfaltet sich zu einem cleveren Grill 6
 ??  ?? 5 (5) Der Tropffang lässt sich bei zwei
Modellen nach hinten (Chief 6.0, Triton) und beim Campingaz nach vorn ausziehen
5 (5) Der Tropffang lässt sich bei zwei Modellen nach hinten (Chief 6.0, Triton) und beim Campingaz nach vorn ausziehen
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