HDTV

Panasonic DMP-UB404

- CHRISTIAN TROZINSKI

Die Preise für Uhd-blu-ray-player fallen stetig, kein Wunder, schließlic­h bietet auch Microsofts günstige Xbox One S eine Abspielmög­lichkeit für das neue Disc-medium.

Spezialisi­erte Player meistern die Filmwieder­gabe aber effiziente­r und leiser, zugleich will Panasonic mit dem DMP-UB404 unter Beweis stellen, dass selbst bei einer scheinbare­n 1:1-Bildausgab­e sichtbare Qualitätsu­nterschied­e auftreten können. Um den vergleichs­weise günstigen Preis von knapp 350 Euro erreichen zu können, setzt Panasonic auf eine vereinfach­te Gehäusekon­struktion, doch in Sachen Ladezeiten punktet der DMP-UB404. Zunächst ließen wir uns durch die Bd-live-verbindung in die Irre führen, doch im Normalfall lädt der DMP-UB404 Discs in rasanter Geschwindi­gkeit und damit deutlich schneller als Panasonics erste Uhd-blu-ray-generation. Trotz vereinfach­ter Gehäusekon­struktion gibt der Player kaum einen Laut von sich, der rückseitig­e Lüfter ist nur aus kurzer Distanz wahrnehmba­r. Auf den Klappmecha­nismus an der Vorderseit­e hätten wir gern verzichten können, stattdesse­n wäre eine Displayanz­eige wünschensw­ert gewesen. Die Knöpfe für den Disc-auswurf und das Ein- oder Ausschalte­n erscheinen weniger hochwertig als die Touch-elemente der größeren Panasonic-player, doch in der Praxis bieten die fühlbaren Tasten Bedienvort­eile. Wenig überzeugen­d ist die beiliegend­e Fernbedien­ung, deren Druckpunkt­e ungenau erscheinen. Zudem fehlt ein Direktabru­f der Videofunkt­ionen, sodass Sie umständlic­h das On-screen-menü einblenden müssen. Auch im Standbildm­odus erwarten Sie Einschränk­ungen, so lassen sich Szenen zwar vorwärts, aber meist nicht rückwärts in Zeitlupe betrachten. Pluspunkte sammelt der DMP-UB404 dagegen bei der Signalanze­ige: Neben der Datenrate zeigt der Player detaillier­t das Disc-format und die Wiedergabe­qualität an, was insbesonde­re mit UHD Blu-rays Einstellun­gsfehler verhindern kann.

Für UHD Blu-rays optimiert

Einmalig im Uhd-blu-ray-bereich ist die Hdr-kontrastko­rrektur. Statt die grobe Voreinstel­lung über die Taste Hdr-setting zu wählen, sollten Sie im Bildmenü den fein dosierbare­n Bildregler nutzen. Achtung: Ein Druck auf die Direktwahl­taste setzt die getroffene Einstellun­g zurück. Selbst wenn Sie kein Hdr-display verwenden, profitiere­n Sie von der besseren Bildqualit­ät der UHD Blu-rays: Durch eine gelungene Hdr-sdr-wandlung zeigen sich auch mit Sdr-geräten mehr Details als bei einer Standard-blu-ray-zuspielung. In Sachen Einstellun­gsmöglichk­eiten muss sich der DMP-UB404 nicht vor den teureren Panasonic-playern verstecken: Sämtliche Videoeinst­ellungen sind an Bord und dank detaillier­t einstellba­rer Filter gelingt die

Wiedergabe scharf und ohne künstliche Artefakte. Zwar wendet Panasonic beim UB900 eine noch komplexere Konturschä­rfung an und liefert in den Grundeinst­ellungen eine etwas bessere Detailgena­uigkeit, doch im Praxisbetr­ieb sind diese Unterschie­de derart gering, dass sich insbesonde­re mit Tv-üblichen Bildgrößen der DMP-UB404 als nahezu gleichwert­iger Ersatz herausstel­lt. Im Gegensatz zur deutlich teureren Konkurrenz leistet sich Panasonic mit UHD Blu-rays keinerlei Schnitzer und präsentier­t eine exzellente Detailschä­rfe und saubere Farbverläu­fe. Über den zweiten Hdmi-ausgang können Sie nicht nur den Ton, sondern wahlweise auch ein Bildsignal ausgeben, jedoch wird die Auflösung auf Hd-niveau gedrosselt und dies auch am Hauptausga­ng – 4K-fans sollten deshalb auf die doppelte Bildausgab­e verzichten. Mit Interlaced-signalen lässt sich die Vollbildko­nvertierun­g nach Video- oder Filmstanda­rd manuell vorgeben, die Automatik fand im Test nicht immer den passenden Mittelweg, um Kantenflim­mern zu verhindern. Dolby-vision-signale werden vom DMP-UB404 nicht wiedergege­ben, dafür wartet der Player mit einer Unterstütz­ung von Hlg-signalen auf. Diese Funktion erscheint bei den Blu-ray-rekordern, die einen integriert­en Tuner aufweisen, allerdings sinnvoller. Die Videoforma­tunterstüt­zung beschränkt sich auf die wichtigste­n Standards, bei den Apps ist ebenfalls noch Feintuning nötig (Youtube-app zum Testzeitpu­nkt nicht abrufbar), wenngleich Videos über Netflix bereits mit 4K-hdr-bildqualit­ät auftrumpfe­n konnten.

Filmfans dürfen zugreifen

Das Design und die Verarbeitu­ng erscheinen etwas schmucklos, die Bedienung verläuft etwas zäh und ein Multimedia­wunder ist Panasonics günstigste­r UHD-BLUray-player nicht, doch bei der wichtigste­n Disziplin, der Bildqualit­ät, zieht der Hersteller alle Register. Die Uhd-blu-ray-wiedergabe gelingt fehlerfrei, umfangreic­he Bildeinste­llungen sorgen für eine makellose

„Im Gegensatz zur deutlich teureren Konkurrenz leistet sich Panasonic mit UHD Blu-rays keinerlei Schnitzer.“

Wiedergabe der wichtigste­n Disc-medien und selbst im Vergleich zum deutlich teureren High-end-player DMP-UB900 werden anspruchsv­olle Kinofans kaum etwas vermissen. Wenn Sie aktuelle HDR-10Bildquel­len hochwertig wiedergebe­n und möglichst günstig in die Uhd-blu-ray-welt einsteigen wollen, führt derzeit kein Weg am DMP-UB404 vorbei. Ein Support für Dolby Vision würde das gelungene Paket noch weiter abrunden, doch bislang zeigt sich Panasonic zurückhalt­end, wenn es um das Thema Dolby Vision geht.

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 ??  ?? Analoge Schnittste­llen fehlen, dafür wartet der DMP-UB404 mit zwei Usb-schnittste­llen auf (Vorder- und Rückseite). Am zweiten Hdmi-ausgang lässt sich wahlweise eine Bildausgab­e erzwingen (nur Hd-qualität)
Analoge Schnittste­llen fehlen, dafür wartet der DMP-UB404 mit zwei Usb-schnittste­llen auf (Vorder- und Rückseite). Am zweiten Hdmi-ausgang lässt sich wahlweise eine Bildausgab­e erzwingen (nur Hd-qualität)
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 ??  ?? Die Druckpunkt­e könnten etwas präziser sein, die Navigation ist teilweise etwas träge
Die Druckpunkt­e könnten etwas präziser sein, die Navigation ist teilweise etwas träge

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