Philips 55PUS7502
Ambilight steht bei Philips weiterhin im Mittelpunkt und der 49PUS7502 strahlt über die rückseitigen LEDS Licht passend zum Bildinhalt gegen die Wand und dies in drei Richtungen (links, rechts, oben).
Mittels Philips-hue-lampen können Sie den Lichteffekt auf mehrere Räume ausweiten. Je nach Einstellung wechselt die Lichtstimmung ebenso dynamisch wie der Bildinhalt, oder Sie wählen eine ruhigere Voreinstellung, um das laufende Bild unterschwellig zu begleiten. Statische Farben sind ebenso möglich wie eine Anpassung auf Basis der Toninformationen, sodass bei Musikstücken das Ambilight im Takt der Musik arbeitet. Bei den Anschlüssen spart Philips die preisklassenüblichen Twin-tuner ein und 4K-hdr-quellen werden nur an den Hdmi-eingängen 1 und 2 bestmöglich umgesetzt. Dafür erlaubt Philips mit angeschlossenen Usb-festplatten nicht nur die Programmaufnahme, sondern auch Time-shift. Die Programmeinrichtung und die Favoritenerstellung über die praktische Suchfunktion gefallen uns besser als bei der Android-konkurrenz. Apropos Android: Philips setzt dieses Jahr auf leistungsstärkere Prozessoren und mehr Arbeitsspeicher, sodass die Smart-tv-geschwindigkeit überzeugt. Tv-funktionen wie der Senderwechsel oder ein Kaltstart des TVS gehen dagegen träge vonstatten. Beim elektronischen Programmführer sollten Sie die
„Selbst anspruchsvolle Kameraschwenks der UHD Blu-ray Planet Erde II wurden jederzeit ruckelfrei umgesetzt.“
Online-variante wählen, Bild und Ton der laufenden Sendung werden leider ausgeblendet. Auf die bekannte Multiview-funktion und das Tv-streaming im Netzwerk (Serverfunktion) müssen Sie verzichten. Erste Testkanäle im Hlg-format werden bereits angezeigt, die Darstellungsqualität überzeugte aber erst nach nachträglicher Bildoptimierung. Während Netflix-videos eine überzeugende 4K- und Hdr-qualität boten, wurden Videos über den Youtube-player nur in 4K30p-qualität wiedergegeben, selbst wenn der Videostream in HDR-oder 60p-qualität vorlag. Die Amazon-video-app konnte zum Testzeitpunkt nicht abgerufen werden.
Kinofarben
Damit das Display ebenso satte Farben erzeugt wie die rückseitigen Ambilight-leds, setzt Philips auf eine Phosphor-led-lichterzeugung. Dadurch erscheinen insbesondere Blau-, Rot- und Gelbtöne äußerst satt. Die Farboptimierung steigert die Sättigung auch mit Sdr-quellen, doch bereits in niedriger Stufe erscheinen Hauttöne etwas künstlich und Gelbtöne neigen zur Orangeverfärbung. Dass der Filmmodus ab Werk untersättigt erscheint, ist wohl der Nachbearbeitung geschuldet, uns gefiel der Fernseher ohne künstlichen Farbbooster, aber mit optimierter Sättigungseinstellung besser. Durch das Ips-panel können Sie selbst bei seitlicher Betrachtung eine überzeugende Kontrastdarstellung genießen, durch Aufhellungen im Tiefschwarz bleichen jedoch dunkle Farbtöne zunehmend aus. Die Kontrastschwäche ist auch bei frontaler Sitzposition mit Kinofilminhalten erkennbar, im Randbereich kommt es zu Einleuchteffekten. Die einseitige Edge-led-beleuchtung (LEDS
sind an der Bildunterkante installiert) bietet keine Zonenansteuerung und reagierte im Test behäbig: Schnelle Bildwechsel werden mit Detailverlusten quittiert und die Bildhelligkeit reduzierte sich teilweise so stark, dass dunkle Details kaum noch erkennbar sind. Mit Hdr-filminhalten treten je nach Mastering-standard Detailverluste in hellen Bildbereichen auf, eine manuelle Videokontrastanpassung sorgt für eine matte Wiedergabe dunkler Bereiche. 1 000-NitsHdr-quellen werden dagegen überzeugend umgesetzt, wenngleich auch hier auf die dynamische Led-ansteuerung und die Farboptimierung verzichtet werden sollte, um ein Übersteuern des Bildes zu verhindern.
Detailverliebt
Sorgfalt ist bei der Schärfeeinstellung gefragt: Philips setzt vergleichbar zur Tv-konkurrenz auf eine Pixelkontrastanhebung, die aber bereits ab Stufe 2 Hauttöne vergleichsweise rau erscheinen lässt. Die Bewegtbildschärfe ist nicht optimal, schnelle Bewegtbilder erscheinen weich. Nachzieheffekte sind aber kaum auszumachen und mittels reduziertem Kontrastregler lässt sich das Niveau etwas steigern. Farbblitzer infolge der Phosphor-led-lichterzeugung waren insbesondere mit dunklen Bildinhalten auszumachen. Besser als die Konkurrenz löst Philips die Zwischenbildberechnung: Sie können nicht nur bestimmen, ob Sie einen Kinofilmlook oder eine ruckelfreie Wiedergabe bevorzugen, sondern die Interpolation glättet auch extreme Kamerabewegungen bei Kinofilminhalten und Artefakte treten nur im Ausnahmefall auf. Selbst anspruchsvolle Kameraschwenks der UHD Blu-ray „Planet Erde II“wurden jederzeit ruckelfrei umgesetzt. Eine weitere Besonderheit ist die vergleichsweise geringe Eingabe verzögerung mit eingeschalteter Zwischen bild berechnung, sodass sichz.B.Vid eo spiele, die nur mit 30 Bildern pro Sekunde berechnet werden, ebenfalls ruckelfreier und schärfer darstellen lassen, bei zugleich überzeugender Spielbarkeit. Die schattige Bildausleuchtung ist dagegen ein Schwachpunkt, gerade mit einfarbigen Flächen fällt dieser Nachteil ins Auge. Vom Mpeg-filter, der abgestufte Helligkeits verläufe glätten soll, haben wir uns mehr versprochen, dafür leistet der Rauschfilter gute Dienste, um die Wiedergabe ruhiger, aber nicht unscharf zu gestalten. 3D-signale werden vom TV zwar nicht dargestellt, doch der Bildschirm bleibt bei einer 3D-signalzuspielung (Quelle: PS3) keinesfalls Schwarz: Philips ermöglicht eine Wiedergabe in 2D-qualität. Trotz sichtbarer Lautsprecher und klarer Sprach darstellung konnte die blecherne Tonwiedergabe mit Filminhalten im Test nicht überzeugen, Tonspur wechsel wurden zudem mit störenden Ton fehlern quittiert. Erfreulich ist dagegen die Audiorück kanal unterstützung für alle verbauten Hdmi-schnittstellen, sodass die Weiterleitung an externe Lautsprechersysteme vereinfacht wird.
Ambilight-tv
Mit dreiseitiger Ambilight- und flexibler Hue-beleuchtung, verbesserter Android-hardware und exzellenter Zwischenbildberechnung bietet der 49PUS7502 von Philips überzeugende Argumente zu einem attraktiven Preis. Filmfans sollten den Aufpreis zum 55POS9002 dennoch nicht scheuen, denn durch das OLED-PANEL gehören die Nachteile des PUS7502 der Vergangenheit an. Somit kommt die stärkste Konkurrenz des PUS7502 aus eigenem Hause und in Anbetracht der Leistungen des POS9002 fällt es uns schwer, den PUS7502 für anspruchsvolle Tv-fans zu empfehlen.