Kong: Nonstop-actionFeuerwerk in Hdr-bildqualität
Neben Godzilla und dem angsteinflößenden Alien von Giger ist King Kong wohl das berühmteste Monster der Filmgeschichte. Nach dem jüngsten „Godzilla“-streifen (2014) und Ridley Scotts „Prometheus“-reihe mit dem aktuellen Ableger „Alien: Covenant“(2017) bek
Ungleich zu Peter Jacksons Werk von 2005 („King Kong“) handelt es sich diesmal nicht um eine Neuverfilmung des Originals von 1933, sondern um ein Reboot des Kong-franchise an sich. So geht auch die Handlung eigenständige Wege. 1973 gelingt es dem Wissenschaftler Bill Randa (John Goodman) seine Vorgesetzten davon zu überzeugen, eine Expedition zur mysteriösen Skull Island zu finanzieren. Die noch unerschlossene Insel lockt die Forscher mit neuen Entdeckungen. Insgeheim hofft Randa, dort ein unheimliches Riesenmonster zu finden, von dessen Existenz er überzeugt ist. Zur Unterstützung heuert er den talentierten Fährten- leser und Söldner Captain James Conrad (Tom Hiddleston) an, sowie einen kampferprobten Vietnam-militärtrupp unter der Leitung von Lieutenant Colonel Packard (Samuel L. Jackson). Mit im Team ist ebenfalls die engagierte Reporterin Mason Weaver (Brie Larson). Auf der Insel angekommen dauert es keine fünf Minuten und schon zertrümmert ein hochhausgroßer Gorilla die Militärhubschrauber von Packards Kommando. Die Überlebenden werden zerstreut. Unter Captain Conrad findet sich eine kleine Gruppe zusammen, u.a. die Journalistin Mason, die kurz darauf das Lager eines Eingeborenenstammes entdeckt. Hier finden sie auch den amerikanischen Kampfpiloten Hank Marlow (John C. Reilly), der bereits im Zweiten Weltkrieg auf der Insel abstürzte und seitdem als verschollen galt. Durch ihn lernen sie eine völlig neue Perspektive auf das „Monster“und seine Insel kennen. Nun wollen sie sich gemeinsam mit Marlow zur vereinbarten Abholzone am Nordrand des Eilands durchschlagen. Doch Colonel Packard hegt tiefste Rachegelüste gegen den Kong, der einen Großteil seiner Mannschaft vernichtet hat. Er will den Affengiganten sterben sehen, koste es, was es wolle.
Action-inferno & Hollywood-formel
„Kong: Skull Island“bietet für einen neuen „King Kong“-film genau das, was man erwartet, im Gu-
ten wie im Schlechten. Das heißt in erster Linie vor allem, dass es sich hier um ein klassisches Actionabenteuer handelt, das zum Beispiel an die „Jurassic Park“-filme erinnert. Vor der exotischen Kulisse, deren Drehorte vor allem im vietnamesischen Nationalpark Phong Nha-kè Bàng angesiedelt sind, wurden imposante Bilder mit bombastischen Szenen geschaffen. Wenn der gigantische Kong vor einem Sonnenuntergang am Horizont auftaucht und die Hubschrauber wie Fliegen um seinen Kopf schwirren, dann kann man die Macher durchaus für ihr inszenatorisches und filmisches Auge loben. Die hochwertigen Computeranimationen und der gekonnte Einsatz der Kamera bringen den Realitätsbruch in den Größenverhältnissen auf beeindruckende Weise zur Geltung. Die vielen Ballereien, eine dicke Ladung Explosionen und natürlich der Kong selbst, der sich im Laufe des Films auch mit noch dickeren Brocken als den menschlichen Eindringlingen rumschlagen muss, bieten gutes Popcorn-kino. Bei allem Unterhaltungswert fällt das Abenteuer aber auch sehr klassisch und vorhersehbar aus. Klar, es gibt hier und da eine Prise Humor und sogar im Ansatz eine ethisch-moralische Komponente, aber neue Ideen oder gar interessante und einprägsame Charaktere, wenn man einmal vom Kong selbst absieht, sucht man vergebens. Das macht „Kong: Skull Island“keineswegs zu einem schlechten Film, aber auch nicht zu einer so positiven Überraschung, wie es „Jurassic World“oder auch „Guardians of the Galaxy“waren. Wen die allzu bekannte Hollywood-formel jedoch nicht stört und wer den Kong unbedingt mal wieder mit den modernsten Mitteln im Einsatz sehen will, der wird hier letztendlich auch nicht enttäuscht werden. Zumal nach dem letzten „Godzilla“-film und nun „Kong: Skull Island“auch noch ein dritter Ableger geplant ist, in dem beide Legenden aufeinander treffen sollen. Technisch wird absolut hochwertige Qualität geboten. Vor allem der Sound und das vermittelte Raumgefühl glänzen mit einer äußerst präzisen und plastischen Signalortung sowie Abmischung. Lediglich das intensiv leuchtende, übersättigte Farbbild ist manchmal fast ein bisschen zu dick aufgetragen.
Kontrast & Farben
Im Film gibt es so einige Momente, die sich insbesondere für die Hdr-auswertung lohnen könnten: Da wären eine ganze Menge Sonnenuntergangs-szenarien, Nachtszenen mit Feuer-effekten sowie Nebeleffekte en Masse, in denen durch einen erweiterten Kontrastumfang die Übergänge zwischen den Schattierungen seichter wären oder auch in dunklen Bereichen mehr Details zu erkennen sein könnten. Als Beispiel für die erste Situation sahen wir uns die erste Kampfszene „Kong vs. Hubschrauber“genauer an, in der die Sonne tief am Himmel steht und tatsächlich klar abgegrenzt erscheint, was allerdings auch an dem künstlich eingefärbten roten Himmel liegt. An dieser Stelle und auch an vielen anderen erzeugte Regisseur Vogt-roberts mit extremen Farbfiltern und Fokus-unschärfen an den Rändern eine „Apocalypse Now“-stimmung , die zum leicht psychedelischen Flair des Filmes passt. In diesen und anderen Sequenzen erscheint der Himmel dennoch überbelichtet und detaillos. Ungefähr ab der 78. Minute folgt die besagte Nebel-szene samt Schwefel-gelbem Look und defektem Blitzgerät. Hier fällt vor allem das Bildrauschen auf, das sich durch den gesamten Film zieht, mehr Details durch HDR sind aber auch hier nicht erkennbar. Stattdessen wirkt der Unterschied zwischen den real aufgenommenen Darstellern und der Cgi-kreatur noch größer, weshalb aus der Bedrohung eine harmlose Videospiel-situation wird. Ab der 81. Minute sind tolle Feuer-effekte in einem dunklen Nachtszenario zu sehen, woraus sich schöne Kontraste ergeben. Die Helligkeitsspitzen geben dennoch keine weiteren Graustufen bzw. Details preis, weshalb hier das Hdr-upgrade trotz 4 000-Nits-mastering kaum der Rede wert scheint. Abgesehen von der Bildschärfe, die für Uhd-verhältnisse nur durchschnittlich erscheint, ist vor allem der auf der Disc befindliche Dolby-atmos-soundmix erwähnenswert. Wahlweise kann man sich aber auch für eine DTS-HD MA 5.1-Ton-ausgabe entscheiden. Die Uhd-blu-rayEdition enthält natürlich auch die Blu-ray-version samt Specials.