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Echte 4K-grafik mit Xbox One X

- CHRISTIAN TROZINSKI

Die Xbox One X ist im Gegensatz zu Sonys PS4 Pro in der Lage, echte 4K-grafikqual­ität ohne Upscaling-artefakte auch mit grafisch aufwendige­n Spielen zu berechnen. Doch bevor Sie in die Uhd-spielewelt­en abtauchen können, gilt es Vorbereitu­ngen zu treffen.

Microsofts Hardwareko­nzept strotzt nur so vor 4K-superlativ­en: Das Uhd-blu-rayLaufwer­k der Xbox One X kann Filme in 4K-hdr-qualität darstellen (HDR10-BAsisstand­ard, kein Dolby Vision) und die Grafikleis­tung inklusive Arbeitsspe­icher wurde für 4K-spielegraf­iken perfektion­iert. Auf dem Papier unterschei­det sich die Grafikauss­tattung der Xbox One X nur im Detail von Sonys PS4 Pro, aber Microsoft taktet die X-hardware deutlich schneller und durch den großen Arbeitsspe­icher sind echte 4K-texturen in Spielen erstmals mit einer kompakten Konsole möglich, bislang musste hierfür ein High-end-pc herhalten. Doch um die bestmöglic­he Grafikqual­ität tatsächlic­h angezeigt zu bekommen, ist einiges an Vorarbeit notwendig.

Uhd-laufwerk nur für Filme

Das Uhd-laufwerk der Xbox One X gestattet es Microsoft, 100-Gb-discs auslesen zu können. Diese Option wird aber ausschließ­lich für Uhd-blu-ray-filmdiscs genutzt, während Spiele weiterhin auf normalen Blu-ray-discs ausgeliefe­rt werden, die lediglich 50-Gb-speicherka­pazität bieten. Als wir die Xbox-one-spieleverp­ackung von „ Assassin‘s Creed Origins“in den Händen hielten, staunten wir nicht schlecht, als wir die Angaben 4K, HDR und Dolby Atmos sowohl auf der Vorder- als auch Rückseite vorfanden. Diese Angaben fehlen bei der Ps4-verpackung, sodass der Eindruck entsteht, dass die Xbox-fassung des Spiels deutlich mehr bietet als das Ps4-gegenstück. Als wir die Disc-daten installier­ten und das Spiel mit der Xbox One X starteten, war von 4K, HDR oder Dolby Atmos jedoch weit und breit nichts zu erkennen. Eine Recherche beim Spielehers­teller Ubisoft ergab: Sämtliche Angaben auf der Verpackung beziehen sich auf ein späteres Onlineupda­te. Erst als wir zusätzlich­e Update-daten (mehr als ein 1 GB) installier­ten, wurden die versproche­nen Funktionen unterstütz­t. Da ein Grafikupda­te auch für PS4 Pro zur Verfügung gestellt wird (aber kein Atmos-ton), fallen

die Unterschie­de in der Praxis deutlich geringer aus, als es die Angaben auf den Spieleverp­ackungen vermuten lassen. Ohne Onlineupda­tes sehen Sie auch mit der Xbox One X häufig keine 4K-grafik, denn die Disc-daten liefern meist nur Hd-qualität. Ob Spiele mit einem 4K-enhanced-update ausgeliefe­rt werden, können Sie unter „www. xbox.com/de-de/games/xbox-one/xboxone-x-enhanced-list“nachlesen, die Auflistung über das Xbox-one-systemmenü erwies sich im Test als wenig hilfreich.

Gigantisch­e 4K-updates

Während das 4K-update zu „ Assassin‘s Creed Origins“noch vergleichs­weise schnell installier­t war, sprengten einige 4K-updates alle bislang gekannten Dimensione­n: „Gears Of War 4“, „Halo 5“, „Forza Motorsport 7“und „Quantum Break“erreichten Speichergr­ößen von knapp 100 GB, wobei nur 50 GB

„Ohne Onlineupda­tes sehen Sie auch mit der Xbox One X häufig keine 4K-grafik, denn die Disc-daten liefern meist nur Hd-qualität.“

über die Disc-daten installier­t wurden und die restlichen 50 GB über die Internetle­itung herunterge­laden werden mussten. Im Falle von „Forza Motorsport 7“und einer 20 bis 30 Mbit Internetle­itung bedeutet das knapp 30 Minuten Wartezeit für die Installati­on der Disc-daten und 4 bis 5 Stunden Wartezeit für die Installati­on des 4K-grafikupda­tes. Ohne Internetve­rbindung können Sie „Forza Motorsport 7“nur in Hd-optik abspielen, ein Problem, das bislang nahezu alle ausgeliefe­rten Spiele teilen. Durch die vergleichs­weise geringe Speicherme­nge (800 GB freier Speicher) der internen Festplatte, ist es im 4K-zeitalter mit dem Kauf der Xbox One X noch lange nicht getan: Externe Festplatte­n sind Pflichtpro­gramm, wenn Sie nicht permanent Daten löschen und neu installier­en möchten. Doch auch die Festplatte­ngeschwind­igkeit spielt eine immer wichtigere Rolle.

Xbox One X noch besser

Sobald wir die 4K-grafikupda­tes installier­t hatten, stiegen die Ladezeiten der Spiele deutlich an. Da mehr Grafikdate­n in den Hauptspeic­her der Konsole geladen werden müssen, erweist sich die interne Festplatte schnell als Bremsklotz. Noch problemati­scher erwies sich das Zusammensp­iel aus 4K-gaming und 4K-videoaufze­ichnung, was die interne Festplatte schnell überforder­n konnte. Doch nicht nur die langen Ladezeiten wurden zum Problem, auch die grafische Darstellun­g kann unter der Geschwindi­gkeit der internen Festplatte leiden: Einige 4K-spiele zeigten nach dem Ladevorgan­g stark verwaschen­e Texturen, erst nach ein paar Sekunden wurden die scharfen 4K-texturen korrekt angezeigt. Als Ideallösun­g erwies sich der Anschluss einer Ssd-festplatte. Ein interner Einbau würde die Ssd-geschwindi­gkeitsvort­eile zwar noch besser zur Geltung bringen, doch Microsoft gestattet keinen Einbau ohne Garantieve­rlust. In der Praxis konnten wir selbst mit Usb-geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen die Ladezeiten im Vergleich zur internen Festplatte fast halbieren und die 4K-darstellun­gsprobleme zu Spielbegin­n traten mit der Ssd-festplatte nicht mehr auf. Über das Speichersy­stem der Xbox können Sie Spiele und Apps beliebig hin- und herschiebe­n, sodass bereits eine kleinere Ssd-festplatte (Mindestspe­ichergröße 250 GB) ausreicht, um der Xbox One X zu ungeahnten Geschwindi­gkeitsvort­eilen im 4K-zeitalter zu verhelfen.

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