Dieses Kabel verändert alles
Fernseher werden immer flacher, Audio- und Videosignale immer besser, doch das HDMI-KABEL scheint keinen Fortschritt zu kennen: Zu kurz, zu unflexibel, zu fehleranfällig lautet meist das Fazit, wenn im Wohnzimmer ansprechende Installationsergebnisse erzielt werden sollen.
Hdmi-kupferkabel sind zwar günstig und eignen sich auch zur Übertragung von 4K-hdr-signalen, doch die Kabellänge fällt meist eingeschränkt aus. Eine bessere Schirmung erhöht nicht nur den Preis, sondern sorgt auch für dicke Kabelschläuche, die sich nur noch mit Mühe im Wohnzimmer verlegen lassen. Das Eigengewicht von High-end-kabeln wird meist unterschätzt, was im schlimmsten Fall zu abgeknickten Steckerköpfen führen kann. Mit traditioneller Hdmi-kabeltechnik scheinen Kompromisse bei der Bild- und Tonweiterleitung unumgänglich, doch eine gänzlich neue Technologie könnte für eine Revolution im Wohnzimmer sorgen: Optische HDMIbzw. Glasfaserkabel, die selbst bei einer Länge von 100 Metern keinen Leistungsabfall kennen.
100 Meter Bild und Ton
Mit einem 100-Meter-hdmi-kabel von Avinity konnten wir 4K-fernseher im Erdgeschoss mit 4K-quellen im vierten Stockwerk unseres Verlagsgebäudes verbinden und durch die flexible Kabelführung wurde das Strippenziehen zum Kinderspiel.
Anders als mehrfach geschirmte Kupferkabel ist das Lichtleiter-hdmi-kabel wenige Millimeter dünn und äußerst biegsam. Zu unserer Überraschung machte das Kabel auch bei einer 4K60p-bildübertragung nicht schlapp und Hdr-signale wurden ebenfalls fehlerfrei angezeigt. Einzig mit einem 4K60prgb-signal, das die gesamte zur Verfügung stehende Bandbreite des Hdmi-2.0-standards ausnutzt, war der Übertragungserfolg vom Tv-modell abhängig. Das beste Ergebnis konnten Samsung-fernseher mit externer OneConnect-box erzielen, bei vielen anderen Tv-modellen blieb der Bildschirm in diesem Fall schwarz. Doch kein Grund zur Sorge, denn 4K-hdr-quellen bieten in den Einstellungen die Möglichkeit, die Farbauflösung reduziert zu übertragen, sodass 4K-hdr-signale dennoch am TV ankommen, ganz gleich, welchen 4K-hdr-fernseher Sie nutzen. Abstriche bei der Bild- und Tonqualität müssen Sie nicht befürchten, denn die optische Hdmi-übertragung ist optimal dafür geeignet, die digitalen Daten weiterzuleiten. Zudem kommt es zu keinerlei Verzögerungen: Selbst bei einer Kabellänge von 100 Metern zeigte unser Messgerät den gleichen Millisekundenwert an wie bei einer ultrakurzen HDMIStandardverbindung. Sämtliche HDMI-ZUsatzfunktionen, wie der Audiorückkanal oder die Cec-steuerung, werden auch vom optischen HDMI-KABEL unterstützt, sodass Sie in der Praxis keinen Unterschied zu herkömmlichen Kabeln bemerken werden. Nur in einem Punkt ist Aufmerksamkeit gefragt, denn die Steckerköpfe sind mit Quell- und Display-angaben gekennzeichnet und nur bei der korrekten Verbindung sehen Sie am Ende ein Bild. Samsung-qled-tv-besitzer kennen dieses Konzept bereits, denn Samsung legt den 2017er Q-modellen ein 5 Meter langes Lichtleiterkabel bei, um Display und One-connect-box miteinander zu verbinden. Beeindruckend ist die neue Technik allemal, denn Lichtleiterkabel kennen selbst bei gigantischen Übertragungswegen keinen Leistungsabfall, sind enorm flexibel und leicht zu installieren. Derzeit fertigt allerdings nur Samsung Kabellängen von 5 Metern, während Kabelhersteller bei
„Abstriche bei der Bild- und Tonqualität müssen Sie nicht befürchten und es kommt zu keinerlei Verzögerungen.“
diesen Distanzen weiterhin auf Kupferkabel setzen und Lichtleitertechnik erst ab 10 Metern anbieten. Ein Blick aufs Preisschild verrät, weshalb Lichtleiter-hdMi-kabel noch nicht im Massenmarkt vertreten sind: Avinity verlangt für ein 10-Meter-lichtleiterkabel 300 Euro, für die getestete 100-Meter-variante werden 800 Euro fällig. Obwohl diese Preise sehr hoch ausfallen, können Sie mit Lichtleiterkabeln unter Umständen Geld bei der Installation sparen, beispielsweise wenn HDMI-VERstärker, aufwendig geschirmte Kabel und Xxl-kabelkanäle unnötig werden. Doch auch im Glasfaserzeitalter müssen Sie auf das Kleingedruckte achten, denn im Falle der Kabelverbindung der QLED-LCDS garantiert Samsung nur bei 5 Metern Länge die volle Bandbreite, während Samsungs 15-Meter-kabel nur noch mit 12,5 Gbit pro Sekunde beworben wird. Kabelhersteller wie Avinity garantieren dagegen auch bei 100 Metern Länge die gesamte Bandbreite des HDMI 2.0-Standards. Wir sind schon gespannt, ob sich 2018 weitere TV- und Kabelhersteller daran ein Beispiel nehmen, denn in Zeiten von Wallpaper-oleds und anspruchsvollen 4K-hdr-signalen sollte auch die Kabelverbindung dem technologischen Fortschritt Rechnung tragen.