Note 1,5
Panasonic
Im dicht gedrängten OLED-MARKT nimmt Panasonics 65EZW954 nicht mehr die Sonderrolle ein, wie das 2015 erschienene Modell 65CZW954. Dennoch stellt Panasonic einmal mehr unter Beweis, dass eine erstklassige Bildqualität nicht nur vom Panel abhängt.
Innerhalb der letzten zwei Jahre haben sich die Preise für 65-ZOLL-OLED-TVS nahezu halbiert, während Bildhelligkeit, Durchzeichnungsqualität und Farbumfang verbessert werden konnten. Somit ist es wenig verwunderlich, dass der neue 65EZW954 dem 65CZW954 keine Chance in Sachen Bildqualität lässt. Mit dem 65EZW954 profitieren Sie von einer enormen Detailhelligkeit und selbst mit Sdr-quellen lassen sich kleine Leuchtpunkte besonders plastisch wiedergeben. Oled-typisch werden Spitzenhelligkeiten vor allem bei Weißlichtpixeln erreicht, während Farben etwas matter erscheinen. Dies gilt ebenso für vollflächig helle Bilder, die im Vergleich zu LED-LCDS abgedunkelter erscheinen. Obwohl die Ausleuchtung der Bildfläche deutlich besser als mit 65-ZOLL-LED-LCDS ausfällt, konnten wir, vergleichbar zum bereits getesteten 65Ezw1004-modell, eine vertikale Schattenbildung in dunklen Bildbereichen erkennen. Dieser Effekt trat
„Durch die Clear-motion-funktion können Sie auf Wunsch eine nahezu perfekte Bewegtbildschärfe erreichen.“
mit zunehmender Nutzungsdauer zwar spürbar in den Hintergrund, doch ganz eliminieren konnten wir die Schattenbildung während des Tests nicht. Videospieler sollten ebenfalls bedenken, dass OLEDS kurzzeitige Nachleuchteffekte provozieren können, im Extremfall hilft die manuelle Panelkorrektur, sämtliche Schatten im Bild auszumerzen, selbst wenn Standbildinfos über mehrere Stunden dargestellt wurden. Sdr-quellen profitieren von Panasonics Farb- und Kontrastoptimierung, Hdr-quellen zeigen nahezu alle Details und erscheinen dennoch nicht zu dunkel. Beachten Sie, dass nur die Hdmi-eingänge 1 und 2 die volle Bandbreite unterstützen, 4K-60hz-hdr-signale lassen sich über die Anschlüsse 3 und 4 nicht wiedergeben.
Nicht nur für Kinofans
Im Vergleich zum Vorjahr konnte Panasonic den Schärfefilter verbessern, sodass bereits geringe Einstellungen ausreichen, um die Detailwiedergabe plastisch zu gestalten. Durch die Clear-motion-funktion können Sie auf Wunsch eine nahezu perfekte Bewegtbildschärfe mit 60-FPS-GAmes erreichen, allerdings halbiert sich dadurch die Bildhelligkeit und das Bild kann leicht flimmern (60-Hertz-bildquelle). Ein kleiner Wermutstropfen ist die fehlende 120-Hz-unterstützung: Pc-signale zeigte der EZW954 im Test maximal mit 60 Hertz an. Filmfans erfreuen sich an der originalgetreuen Kinodarstellung oder auf Wunsch an der behutsam und nahezu artefaktfrei agierenden Zwischenbildberechnung, die nur im Ausnahmefall kurzzeitige Bildruckler provoziert. Tv-bilder lassen sich
ungemein kontrastreich wiedergeben, zudem hilft die Farboptimierung einmal mehr, Sdr-signale satter wiederzugeben, ohne Hauttöne unnatürlich erscheinen zu lassen. Hdr-filminhalte werden bis 4 000-Nits-dynamikumfang exzellent aufbereitet, mangels Dolby-vision-unterstützung bietet der EZW954 derzeit aber nur einen statischen Hdr-kontrastabgleich. Für eine noch bessere Bildqualität soll die Hdr10-plus-unterstützung sorgen, die 2018 per Update inklusive passender Quellen bereitgestellt werden soll. Störende Unschärfen sind mit dem EZW954 nicht zu befürchten, solange die Zwischenbildberechnung oder Clear Motion aktiv ist. PC- und Videospielnutzer werden die geeigneten Bildeinstellungen schnell ins Herz schließen, denn für Gaming-relevante Optimierungen müssen Sie nicht umständlich den kompletten Bildmodus wechseln.
Durchdacht gemacht
Panasonic setzt auf ein einfaches Bedienkonzept und listet im Home-bildschirm lediglich 3 Kategorien auf: Tv-signale (Tuner), Apps (Streaming-anbieter und Sonderfunktionen wie Bild-in-bild) und externe Quellen. Der Clou: Ganz gleich, ob Sie ein Tv-programm, eine App oder eine externe Quelle wiedergeben, Sie können jederzeit über die Optionstaste der Fernbedienung Ihre Lieblingsinhalte zum Home-bildschirm hinzufügen. Haben Sie zu viele Links aneinandergereiht, hilft die neue Ordnerfunktion, um einzelne Gruppen zusammenzufassen. Internetvideos warten mit bis zu 4K-hdr-qualität auf (Amazon, Netflix, Youtube) und die Navigation geht flink vonstatten. Doch auch ganz ohne Internetzwang weiß der Fernseher zu überzeugen: Die Tv-einrichtung gelingt selbsterklärend, Tv-listen lassen sich ansprechend vorsortieren oder gänzlich neu einrichten und über Usb-festplatten zeichnen Sie bis zu zwei Programme parallel auf oder nutzen die Time-shift-funktion. Binden Sie den EZW954 ins Heimnetzwerk ein, können Sie mit weiteren Geräten auf die Tuner des Fernsehers zugreifen und Tv-programme streamen. Selbst 4K-hlg-sender stellen den TV vor keinerlei Probleme und die Wiedergabe war im Test stets fehlerfrei. Die Tonqualität des EZW954 ist überraschend gut, einzig bei Mehrkanalaudiotonspuren im Bitstream-format konnte es zu kurzzeitigen Störgeräuschen kommen – ein Umschalten auf PCM-TON behebt das Problem. Schalten Sie im Systemmenü des Fernsehers die Hdr-unterstützung ab, können Sie eine Sdr-zuspielung erzwingen, falls die Quelle nur einen automatischen Abgleich ermöglicht. Videospieler und Pc-nutzer sollten darauf achten, dass HDMI-RGB-SIGNALE in 60 Hz, vergleichbar zur 4K-HDR-60-HZZuspielung, nur über die Hdmi-eingänge 1 und 2 verlustfrei umgesetzt werden. Über die Hdmi-schnittstellen 3 und 4 müssen Sie entweder die Farbauflösung oder Bildfrequenz mit 4K-signalen drosseln.
TV für jeden Einsatzzweck
Mit einem unauffälligen Designkonzept, zahlreichen Schnittstellen, einfacher Bedienung und tadellos voreingestellten Bildmodi eignet sich der EZW954 für Einsteiger wie Profis gleichermaßen. Zwar fehlt es dem TV in dieser Preisklasse etwas an einzigartigen Features und bei der App-unterstützung bietet die Konkurrenz mehr, doch das, was der EZW954 kann, setzt er nahezu fehlerfrei um. Wenn Sie Filme, Serien und Spiele in exzellenter Bildqualität wiedergeben wollen, führt kein Weg am EZW954 vorbei. Nur bei der Auswahl des Oled-panels sollte Panasonic strenger selektieren, um vertikale Schatteneffekte zukünftig besser zu vermeiden.