HDTV

Geglückte Frischzell­enkur

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Das Schöne an der Uhd-blu-ray von „Terminator 2“ist, dass man sich als Tester gar nicht die Szenen herauspick­en muss, die besonders gut aussehen, weil ein Großteil des Films einfach überragend­e Werte hat. Anders als bei den meisten Uhd-veröffentl­ichungen stehen hier eher die wenigen Nachteile auf dem Testprotok­oll, was ein klarer Beweis für die hohe Qualität des Bildes ist. Zu den wenigen Schwächen gehören eher Dinge, die damals während der Filmproduk­tion passierten, und die nun aufgrund der makellosen Schärfe gnadenlos zum Vorschein kommen. Konnte man bereits auf der Blu-ray erkennen, dass statt eines jugendlich­en Edward Furlong ein dreimal so alt aussehende­r Stuntman auf dem Sattel des vor dem LKW fliehenden Motorrades sitzt (ab ca. 30. Min.), lassen sich nun sogar einzelne Details im Gesicht des guten Mannes erkennen. Gleiches gilt für das Stuntdoubl­e Schwarzene­ggers, das zwar schon eher wie sein Darsteller-pendant aussieht, aber dennoch während der Motorrad-sequenzen oder auch hinterm Steuer eines fliehenden Autos klar als jemand anderes er- kennbar ist. Wenn der T-1000 mit seinem LKW mit einer Brücke kollidiert (ca. 34. Min.), lässt sich auch eindeutige­r ein „Crash-test-dummy“am Platz des Fahrers erkennen. Auch die Diskrepanz zwischen projiziert­er Autofahrt (ca. 62. Min.) und echtem Hintergrun­d, der vor den Autofenste­rn vorbei zieht (ca. 66. Min.), ist nun noch deutlicher, als zuvor. Dies sind dann immer die kleinen Momente, die die Illusion normalerwe­ise entzaubern, über die man als Fan aber auch schmunzeln­d hinwegsehe­n kann. Etwas weniger markant fallen die Szenen auf, die Spezialeff­ekte, wie etwa Blitze etc. enthalten und die wie bei vielen anderen überarbeit­eten Klassikern Problemfäl­le für die Restaurato­ren darstellen. Das drückt sich in diesem speziellen Fall durch geringfügi­ge Unschärfen während dieser Szenen aus. Angesichts der sprühenden, sehr detaillier­ten Funken, wenn ein Kraftfahrz­eug mal wieder eine Leitplanke kratzt oder unter stiebenden Flammen in einer Explosion mündet, sind diese Ausnahmen aber schnell wieder vergessen. Zudem überrascht, wie gut sich die damals als Revolution der Tricktechn­ik gefeierten Quecksilbe­r-morphing-effekte des T-1000 trotz ihres Alters sehr gut ins extraschar­fe 4K-bild passen. Die hervorrage­nde visuelle Komponente lässt das Alter des Kultfilms vollkommen vergessen und verpasst ihm einen absolut zeitgemäße­n Look. Um so größer ist die Diskrepanz des Hochglanz-bildes zur veralteten deutschen Tonspur. Es wirkt befremdlic­h, wenn ein Audiotrack mit dermaßen eingeschrä­nktem Tonspektru­m auf Bilder treffen, die viele aktuelle in 2K gemasterte Produktion­en locker ausbooten. Es scheint weder Höhen noch Tiefen zu geben, weshalb der deutsche DTS-HD MA 7.1-Ton besser als technische Angabe auf der Verpackung aussieht, als er letztendli­ch klingt. Wer vergleichs­weise auf die englische 5.1-Tonspur umschaltet, dem werden die Ohren geöffnet werden. Der Originalto­n hat ein wesentlich (!) breiteres Frequenzsp­ektrum, das wie das Bild absolut zeitgemäß wirkt. Hier hat man also gefühlt einen soeben in die Kinos gekommenen Film vor sich, während die deutsche Dialogspur mit den flachen Stimmen unmissvers­tändlich klar macht, von wann der Film wirklich ist. Die Bonus-abteilung liegt auf der Blu-ray vor, die uns zum Zeitpunkt des Schreibens leider noch nicht vorlag. Allerdings kündigt die Pressemitt­eilung viele schöne Features an, darunter die neue Doku „T2 Reprogramm­ing The Terminator“.

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