Panasonic Uhd-blu-ray-player mit Dolby Vision
Nicht nur beim Anblick des neuen High-end-players UB9000 wird deutlich, wie ernst Panasonic den Wettbewerb im hart umkämpften DiscMarkt nimmt. Deshalb überrascht es auch nicht, dass selbst die preislich attraktiven Player UB824 und UB424 mit Superlativen aufwarten.
Was müsste ein Uhd-player können, damit er in Tests am besten abschneidet und todsicher gekauft wird? So oder so ähnlich scheint Panasonics Herangehensweise gewesen zu sein, als man die neuen UHD-BLUray-player entworfen hat. Äußerlich sind der UB824 (449 Euro, ab Mai erhältlich) und UB424 (249 Euro, ab April erhältlich) keinesfalls auffällig gestaltet, doch im Inneren wird man von den Verbesserungen fast erschlagen. Ein kaum vorhersehbarer Coup: Panasonic unterstützt erstmals Dolby-vision-signale (UB9000, UB824), obwohl auch Panasonics neue Fernseher nichts damit anfangen können. Doch Panasonics Strategie ist im Player-segment eine andere: Die neuen Abspieler sollen echte Teamplayer sein, ganz gleich, welcher TV oder Projektor in Kombination genutzt wird. Ob es Panasonic gelingen wird, auch Sonys Dolby-vision-technik der X1-extreme-tvs zu unterstützen, muss sich erst noch zeigen. Genügend Aufwand bei der Optimierung steht Panasonic auch beim zweiten Format ins Haus, denn neben Dolby Vision spielen alle Uhd-player erstmals das HDR10-PLUSFormat ab, das vergleichbar zu Dolby Vision noch einige unvorhersehbare Probleme bei der Hdmi-signalübertragung bereiten kann. Da ein herkömmlicher Hdr10-basisdatenstrom den kleinsten gemeinsamen Nenner vorgibt und die Abwärtskompatibilität mit älteren Hdr-displays sicherstellt, werden die dynamischen Metadaten nach Dolby-vision- oder Hdr10-plus-standard als Bei-
„Die neuen Player sollen echte Teamplayer sein, ganz gleich, welcher TV oder Projektor in Kombination genutzt wird.“
boot mitgesendet und müssen vom Display in Echtzeit korrekt interpretiert werden. Ist Ihr Display weder zu HDR10+ noch zu Dolby Vision kompatibel, lässt Sie Panasonic aber auch in diesem Fall nicht im Stich, denn alle neuen Player bieten verschiedene Möglichkeiten, um die Bildqualität der UHDDiscs noch besser zur Geltung zu bringen.
Unendliche Möglichkeiten
Variante 1 ist die bereits mehrfach gelobte Hdr-sdr-wandlung, die Panasonic besser als andere Uhd-blu-ray-hersteller beherrscht, indem das Signal auf Rgb-basis gewandelt und angepasst wird. Panasonics Konvertierung ermöglicht es, den realistischen Hdr-farbeindruck beizubehalten und einen störenden Detailverlust zu verhindern, selbst wenn Sie über kein Hdr-display verfügen oder bei Ihrem TV die normale Sdr-wiedergabe bevorzugen. Variante zwei ist die dynamische Nachbearbeitung für Hdr10-signale und die verbesserte Hdr-signalzuspielung. Statt sich mit Abstimmungsproblemen zwischen Quelle und TV oder zu dunklen Hdr-bildern rumzuärgern, will Panasonic Hdr10-discs passend zur Tv-leistung optimieren und dies Szene für Szene, um das bestmögliche HDR-ERlebnis bereitzustellen. Reicht Ihnen auch das noch nicht aus, weil Ihr Wohnzimmer viel zu hell und nicht für eine Filmwiedergabe optimiert ist, dann bietet sich die dritte Option an: Panasonic ergänzt die Hdr-nachbearbeitung um einen Boost-modus, der dunkle Bildbereiche gezielt aufhellt und die Bilder etwas satter erscheinen lässt. Panasonics Uhd-player des letzten Jahres boten eine ähnliche Funktion als statische Voreinstellung, 2018 will Panasonic die Nachbearbeitung in Echtzeit passend zur Filmszene umsetzen. Eine weitere sehnlichst gewünschte Funktion, um den erweiterten Farbraum der Uhd-discs ohne Hdr-zwang nutzen zu können, wurde von Panasonic ebenfalls umgesetzt. Mit HDR10, HLG, HDR10+, Dolby Vision, der Hdr-sdr-wandlung und dynamischen Hdr10-nachbearbeitung sollte das Hdr-erlebnis in jedes Wohnzimmer einkehren. Und sollten Sie ein Heimkino mit älteren Av-receivern planen, so ist auch das kein Problem, denn bereits der günstige UB424 wird mit zwei Hdmi-ausgängen für eine getrennte Bild- und Tonweiterleitung ausgestattet sein. Ebenfalls nicht selbstverständlich, gerade in der Preisklasse des UB424: Panasonic verbaut zwei Usb-schnittstellen (1 × USB 2.0, 1 × USB 3.0) für externe Datenträger. Panasonics be-
triebener Aufwand ist bemerkenswert, aber sicher nicht ohne Grund: Das traditionelle Disc-format gerät im Vergleich zu Streamingdiensten ins Hintertreffen, gleichzeitig sind tadellos ausgestattete Mediaplayer zu geringen Preisen erhältlich. Auf die neue Form des Entertainments ganz ohne Disc müssen Sie deshalb auch bei Panasonic nicht verzichten, denn Videoapps wie Netflix, Amazon oder Youtube werden im vollen Umfang unterstützt. Dem nicht genug, las- sen sich die neuen Player über Sprachbefehle steuern, wahlweise über Google Assistant oder Amazon Alexa. Dadurch sollen sich Filme ohne Knopfdruck starten und anhalten lassen. Eine Sprachsteuerung für Apps ist bereits in Planung.
Der neue Maßstab?
Panasonic vereint alle Hdr-formate innerhalb eines Abspielsystems und optimiert die Hdr-wiedergabe, ganz gleich, wie leistungsstark Ihr TV ausfällt. Ob wirklich alle geplanten Hdr-umsetzungen am Ende rund laufen, müssen Tests erst noch zeigen, doch angesichts Panasonics tadelloser Bildleistungen in den letzten Jahren, darf man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass alle drei neuen Player die jeweiligen Maßstäbe innerhalb ihrer Preisklasse setzen werden. Wir können es kaum erwarten, die ersten Modelle einem Test zu unterziehen.