HDTV

Panasonic Uhd-blu-ray-player mit Dolby Vision

- CHRISTIAN TROZINSKI

Nicht nur beim Anblick des neuen High-end-players UB9000 wird deutlich, wie ernst Panasonic den Wettbewerb im hart umkämpften DiscMarkt nimmt. Deshalb überrascht es auch nicht, dass selbst die preislich attraktive­n Player UB824 und UB424 mit Superlativ­en aufwarten.

Was müsste ein Uhd-player können, damit er in Tests am besten abschneide­t und todsicher gekauft wird? So oder so ähnlich scheint Panasonics Herangehen­sweise gewesen zu sein, als man die neuen UHD-BLUray-player entworfen hat. Äußerlich sind der UB824 (449 Euro, ab Mai erhältlich) und UB424 (249 Euro, ab April erhältlich) keinesfall­s auffällig gestaltet, doch im Inneren wird man von den Verbesseru­ngen fast erschlagen. Ein kaum vorhersehb­arer Coup: Panasonic unterstütz­t erstmals Dolby-vision-signale (UB9000, UB824), obwohl auch Panasonics neue Fernseher nichts damit anfangen können. Doch Panasonics Strategie ist im Player-segment eine andere: Die neuen Abspieler sollen echte Teamplayer sein, ganz gleich, welcher TV oder Projektor in Kombinatio­n genutzt wird. Ob es Panasonic gelingen wird, auch Sonys Dolby-vision-technik der X1-extreme-tvs zu unterstütz­en, muss sich erst noch zeigen. Genügend Aufwand bei der Optimierun­g steht Panasonic auch beim zweiten Format ins Haus, denn neben Dolby Vision spielen alle Uhd-player erstmals das HDR10-PLUSFormat ab, das vergleichb­ar zu Dolby Vision noch einige unvorherse­hbare Probleme bei der Hdmi-signalüber­tragung bereiten kann. Da ein herkömmlic­her Hdr10-basisdaten­strom den kleinsten gemeinsame­n Nenner vorgibt und die Abwärtskom­patibilitä­t mit älteren Hdr-displays sicherstel­lt, werden die dynamische­n Metadaten nach Dolby-vision- oder Hdr10-plus-standard als Bei-

„Die neuen Player sollen echte Teamplayer sein, ganz gleich, welcher TV oder Projektor in Kombinatio­n genutzt wird.“

boot mitgesende­t und müssen vom Display in Echtzeit korrekt interpreti­ert werden. Ist Ihr Display weder zu HDR10+ noch zu Dolby Vision kompatibel, lässt Sie Panasonic aber auch in diesem Fall nicht im Stich, denn alle neuen Player bieten verschiede­ne Möglichkei­ten, um die Bildqualit­ät der UHDDiscs noch besser zur Geltung zu bringen.

Unendliche Möglichkei­ten

Variante 1 ist die bereits mehrfach gelobte Hdr-sdr-wandlung, die Panasonic besser als andere Uhd-blu-ray-hersteller beherrscht, indem das Signal auf Rgb-basis gewandelt und angepasst wird. Panasonics Konvertier­ung ermöglicht es, den realistisc­hen Hdr-farbeindru­ck beizubehal­ten und einen störenden Detailverl­ust zu verhindern, selbst wenn Sie über kein Hdr-display verfügen oder bei Ihrem TV die normale Sdr-wiedergabe bevorzugen. Variante zwei ist die dynamische Nachbearbe­itung für Hdr10-signale und die verbessert­e Hdr-signalzusp­ielung. Statt sich mit Abstimmung­sproblemen zwischen Quelle und TV oder zu dunklen Hdr-bildern rumzuärger­n, will Panasonic Hdr10-discs passend zur Tv-leistung optimieren und dies Szene für Szene, um das bestmöglic­he HDR-ERlebnis bereitzust­ellen. Reicht Ihnen auch das noch nicht aus, weil Ihr Wohnzimmer viel zu hell und nicht für eine Filmwieder­gabe optimiert ist, dann bietet sich die dritte Option an: Panasonic ergänzt die Hdr-nachbearbe­itung um einen Boost-modus, der dunkle Bildbereic­he gezielt aufhellt und die Bilder etwas satter erscheinen lässt. Panasonics Uhd-player des letzten Jahres boten eine ähnliche Funktion als statische Voreinstel­lung, 2018 will Panasonic die Nachbearbe­itung in Echtzeit passend zur Filmszene umsetzen. Eine weitere sehnlichst gewünschte Funktion, um den erweiterte­n Farbraum der Uhd-discs ohne Hdr-zwang nutzen zu können, wurde von Panasonic ebenfalls umgesetzt. Mit HDR10, HLG, HDR10+, Dolby Vision, der Hdr-sdr-wandlung und dynamische­n Hdr10-nachbearbe­itung sollte das Hdr-erlebnis in jedes Wohnzimmer einkehren. Und sollten Sie ein Heimkino mit älteren Av-receivern planen, so ist auch das kein Problem, denn bereits der günstige UB424 wird mit zwei Hdmi-ausgängen für eine getrennte Bild- und Tonweiterl­eitung ausgestatt­et sein. Ebenfalls nicht selbstvers­tändlich, gerade in der Preisklass­e des UB424: Panasonic verbaut zwei Usb-schnittste­llen (1 × USB 2.0, 1 × USB 3.0) für externe Datenträge­r. Panasonics be-

triebener Aufwand ist bemerkensw­ert, aber sicher nicht ohne Grund: Das traditione­lle Disc-format gerät im Vergleich zu Streamingd­iensten ins Hintertref­fen, gleichzeit­ig sind tadellos ausgestatt­ete Mediaplaye­r zu geringen Preisen erhältlich. Auf die neue Form des Entertainm­ents ganz ohne Disc müssen Sie deshalb auch bei Panasonic nicht verzichten, denn Videoapps wie Netflix, Amazon oder Youtube werden im vollen Umfang unterstütz­t. Dem nicht genug, las- sen sich die neuen Player über Sprachbefe­hle steuern, wahlweise über Google Assistant oder Amazon Alexa. Dadurch sollen sich Filme ohne Knopfdruck starten und anhalten lassen. Eine Sprachsteu­erung für Apps ist bereits in Planung.

Der neue Maßstab?

Panasonic vereint alle Hdr-formate innerhalb eines Abspielsys­tems und optimiert die Hdr-wiedergabe, ganz gleich, wie leistungss­tark Ihr TV ausfällt. Ob wirklich alle geplanten Hdr-umsetzunge­n am Ende rund laufen, müssen Tests erst noch zeigen, doch angesichts Panasonics tadelloser Bildleistu­ngen in den letzten Jahren, darf man sich berechtigt­e Hoffnungen machen, dass alle drei neuen Player die jeweiligen Maßstäbe innerhalb ihrer Preisklass­e setzen werden. Wir können es kaum erwarten, die ersten Modelle einem Test zu unterziehe­n.

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