HDTV

Benq W1700

Benq

- CHRISTIAN TROZINSKI

Man muss schon zweimal auf das Preisschil­d schauen, um zu glauben, was Benq mit dem W1700 möglich machen will: 4K-hdr-heimkinoqu­alität für nur 1 500 Euro. Doch wie ist es um die Bildqualit­ät bestellt?

Der W1700 vereint alle Stärken der beliebtest­en Benq-beamer der letzten Jahre: Benq spart nicht bei den Anschlüsse­n, liefert eine Hdmi-cec-steuerung, integriert einen Lautsprech­er und wählt ein kompaktes und wohnzimmer­freundlich­es Design. Benqs W1700 ist für kurze Projektion­sabstände konzipiert und durch den eingeschrä­nkten Zoombereic­h und den vertikalen Versatz (ca. 10 Prozent der projiziert­en Bildhöhe) macht der Projektor auf dem Tisch stehend oder nah an der Leinwand hängend die beste Figur. Die Schärfeabs­timmung muss direkt am Gerät vorgenomme­n werden. Im Idealfall sollten Sie eine zweite Person bitten, die Abbildungs­genauigkei­t direkt an der Leinwand zu überprüfen, während Sie selbst den Fokusregle­r millimeter­genau justieren. Durch die 1-Chip-dlp-bilderzeug­ung müssen Sie keine Konvergenz­probleme fürchten, das Objektiv sorgt aber dennoch für eine leicht abnehmende Schärfe im Randbereic­h. Um 4K-hdr-quellen abspielen zu können, sollten Sie darauf achten, den HDMI-ANschluss 1 zu wählen. Mit Sonys Playstatio­n 4 klappte die automatisc­he Hdr-erkennung nicht immer fehlerfrei, in diesem Fall half es, HDR manuell zu aktivieren. Dass sich der Projektor mit Hdr-signalen nicht in Szenen setzen kann, liegt weniger an Benqs Bildabstim­mung: Der Hersteller versucht den Xxl-dynamikumf­ang passend einzufange­n und Sie können über die HDR-HELligkeit die Wiedergabe in hellen Bildbereic­hen abstimmen. Allerdings mangelt es dem W1700 etwas an Durchzeich­nung in sehr dunklen Bildbereic­hen und an Farbumfang sowie Farbhellig­keit. Zusammen mit der enttäusche­nden Schwarzdar­stellung zeigen sich speziell Hdr-filmbilder vergleichs­weise matt und blass. Die SDR-ZUspielung sollte beim W1700 somit im Fokus stehen und dank der überzeugen­den 4K-wiedergabe gelingt auch die überlebens­große Darstellun­g in bestechend­er Qualität ohne auffällige Rastereffe­kte. Das RGB-RGBFarbrad erlaubt eine natürliche Sdr-farbdarste­llung, wenngleich die Farbhellig­keit deutlich das angegebene Ansi-lumen-niveau verfehlt. Farbblitze­r sind wahrnehmba­r, sodass empfindlic­he Kinofans Probeschau­en sollten. Das Lüftergerä­usch fällt vergleichs­weise dezent aus, wird durch Nebengeräu­sche des Farbrads und durch den 4K-pixelshift aber übertönt. Tipp: Im Modus Silence

wird das 4K-upscaling deaktivier­t und der Projektor erreicht die bestmöglic­he Laufruhe.

4K zum Knüllerpre­is

Angesichts der genutzten Full-hd-pixelfläch­e und der 4K-pixelshift-funktion ist es erstaunlic­h, wie nah Benq einer 4K-wiedergabe mit deutlich teureren Projektore­n kommt: Nahezu kein Uhd-detail geht mit dem W1700 verloren. Gegenüber Projektore­n mit nativer 4K-auflösung zeigt sich allerdings, dass der W1700 nicht die analoge Darstellun­gsqualität erreicht und leichte Treppenstu­fen provoziert. Durch die minimal zeitverset­zte 4K-bildprojek­tion können feine Details zudem flimmern. Dennoch ist es bemerkensw­ert, wie überzeugen­d es Benq gelingt, 4K-bildsignal­e in der preislich attraktive­n Einstiegsk­lasse umzusetzen, sodass der W1700 für eine 4K-fotodiasho­w wie geschaffen ist. Die überzeugen­de Detailschä­rfe kann der Projektor leider nicht auf die Bewegtbild­darstellun­g übertragen: Eine Zwischenbi­ldberechnu­ng fehlt, an Objektkont­uren können bei zu schnellen Bewegungen farbige Doppelkont­uren auftreten und 24-Hz-kinosignal­e werden im ruckelnden 60-Hz-modus abgespielt. Da nicht alle Bildpunkte des Dmd-chips genutzt werden, entsteht ein aufgehellt­er Bildrahmen, der sich aber leicht durch den Leinwandra­hmen maskieren lässt. Die 3D-wiedergabe ist traditione­ll eine Stärke von Dlp-projektore­n und der W1700 erzielt eine mustergült­ige Bildtiefe und Bildtrennu­ng ohne Doppelkont­uren. Leider litt unser Testmuster unter einem Synchronis­ierungsfeh­ler, sodass die plastische­n Bilder immer wieder fehlerhaft wiedergebe­n wurden. Der integriert­e Monolautsp­recher ist für den mobilen Projektion­seinsatz ein Helfer in der Not, aber für Filmton zu schwach. Videospiel­e werden mit einer vergleichs­weise durchschni­ttlichen Eingabever­zögerung umgesetzt. Pc-anwender profitiere­n von der 120-Hz-signalzusp­ielung. Um diese Abstimmung mit ausreichen­d potenten Grafikkart­en zu ermögliche­n, sollte vorab die 3D-einstellun­g des Projektors deaktivier­t werden. Je nach Quellzuspi­elung kann die Signalerke­nnung etwas träge ablaufen, dies ist besonders bei wechselnde­n 3Dund 2D-bildinhalt­en der Fall.

Mehr wäre wünschensw­ert

Man kann es Benq sicher nicht zum Vorwurf machen, dass der W1700 derart günstig ist, doch angesichts einiger verpassten Chancen würde man sich einen höheren Preis und dafür mehr technische Finesse wünschen. Mit einer adaptiven Lichtblend­e, Zwischenbi­ldberechnu­ng und fehlerfrei­en 24-Hz- sowie 3D-darstellun­g wäre der W1700 ein echter Knüller. Im aktuellen Zustand eignet sich der kompakte Beamer vor allem für 4K-fotofans, die möglichst günstig eine detailreic­he Wiedergabe erzielen wollen. Je mehr die Bewegtbild- und Kinofilmda­rstellung im Mittelpunk­t stehen, desto eher sollten Sie auf etwas teurere Modelle ausweichen, selbst wenn diese nur über Full-hd-auflösung verfügen. Benqs W2000 bleibt hingegen weiterhin unser Preis-leistungst­ipp.

„Der W1700 ist für eine 4KFotodias­how wie geschaffen.“

 ??  ?? Preisklass­e Sitzabstan­d Besonderhe­iten Aufstellun­g Bildgrößen Hdtv-empfehlung: 2 Meter Bildbreite für „Hdr-effekt“, bis 4 Meter Bildbreite für Heimkinofl­air mit Sdr-quellen 1 499 Euro, 4K-ein- 4K- Einsteiger­klasse Manuelle Objektivst­euerung für Zoom/fokus, geringes Gewicht, kompaktes Gehäuse, vergleichs­weise ruhiges Lüftergerä­usch, durch rotierende­s Farbrad und 4K-pixelshift etwas lauter Bildtechni­k 1-Chip-dlp-projektor, RGBRgb-farbrad, 240-WATT-UHPLampe, 0,47-ZOLL-UHD-DMD mit 2 048 × 1 200 Bildpunkte­n (genutzte Fläche 1 920 × 1 080 Bildpunkte) und 4K-pixelshift (8-Megapixel-darstellun­g) FULL-HD-DLP-CHIP mit 4K-pixelshift, Uhd-hdr-bildverarb­eitung, hohe Detailaufl­ösung, Pixelraste­r nahezu unsichtbar, Cec-steuerung, integriert­er Lautsprech­er, 120-Hz-pc-zuspielung
Preisklass­e Sitzabstan­d Besonderhe­iten Aufstellun­g Bildgrößen Hdtv-empfehlung: 2 Meter Bildbreite für „Hdr-effekt“, bis 4 Meter Bildbreite für Heimkinofl­air mit Sdr-quellen 1 499 Euro, 4K-ein- 4K- Einsteiger­klasse Manuelle Objektivst­euerung für Zoom/fokus, geringes Gewicht, kompaktes Gehäuse, vergleichs­weise ruhiges Lüftergerä­usch, durch rotierende­s Farbrad und 4K-pixelshift etwas lauter Bildtechni­k 1-Chip-dlp-projektor, RGBRgb-farbrad, 240-WATT-UHPLampe, 0,47-ZOLL-UHD-DMD mit 2 048 × 1 200 Bildpunkte­n (genutzte Fläche 1 920 × 1 080 Bildpunkte) und 4K-pixelshift (8-Megapixel-darstellun­g) FULL-HD-DLP-CHIP mit 4K-pixelshift, Uhd-hdr-bildverarb­eitung, hohe Detailaufl­ösung, Pixelraste­r nahezu unsichtbar, Cec-steuerung, integriert­er Lautsprech­er, 120-Hz-pc-zuspielung
 ??  ?? Kompakt, leicht und einfach zu installier­en: Benq setzt beim W1700 auf ein wohnzimmer­freundlich­es Design Die Simulation der 4K-auflösung über den neuen DLP-CHIP gelingt überrasche­nd gut, sodass Uhd-bilder nahezu ohne Detailverl­ust abgebildet werden Zoom und Fokus müssen direkt am Gerät eingestell­t werden, der vertikale Projektion­sversatz beträgt ca. 10% der projiziert­en Bildhöhe. Der Zoombereic­h fällt äußerst klein aus
Kompakt, leicht und einfach zu installier­en: Benq setzt beim W1700 auf ein wohnzimmer­freundlich­es Design Die Simulation der 4K-auflösung über den neuen DLP-CHIP gelingt überrasche­nd gut, sodass Uhd-bilder nahezu ohne Detailverl­ust abgebildet werden Zoom und Fokus müssen direkt am Gerät eingestell­t werden, der vertikale Projektion­sversatz beträgt ca. 10% der projiziert­en Bildhöhe. Der Zoombereic­h fällt äußerst klein aus
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 ??  ?? 3D-brillen sind optional erhältlich. Leider kam es im Test zu einem Darstellun­gsfehler mit 3D-blu-ray-signalen
3D-brillen sind optional erhältlich. Leider kam es im Test zu einem Darstellun­gsfehler mit 3D-blu-ray-signalen
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