Intelligente Bildmaschine: LGS neue Tv-generation
LCD- und Oled-fernseher von LG sollen dieses Jahr aufs Wort gehorchen und Eingangsquellen intelligenter denn je verarbeiten, um eine optimale Bedienung und Bildqualität sicherzustellen. LGS OLED-TV-SERIE C8 kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Mit den Oled-modellen B7, C7, E7, G7 und W7 konnte LG im letzten Jahr zahlreiche internationale Preise gewinnen und auch in unserem Ranking landeten gleich mehrere LG-OLED-TVS ganz vorn in der Bestenliste. Doch ganz ohne Kritik kamen die getesteten 2017er-displays nicht davon. Die gute Nachricht: Unsere Anmerkungen scheinen es bis nach Korea geschafft zu haben, denn die Verbesserungen, die LG während der ersten Deutschlandpräsentation der neuen 2018er-displays vorstellte, erschienen wie die maßgeschneiderte Antwort. Egal ob Videospielspieler, Film- oder Streaming-fans: Durch eine verbesserte Bildverarbeitung und leistungs- stärkere Prozessoren will LG nicht nur bei der Panel-technik, sondern auch bei der Signalaufbereitung punkten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Oled-modelle C8,
„Durch eine verbesserte Bildverarbeitung und leistungsstärkere Prozessoren will LG nicht nur bei der Panel-technik, sondern auch bei der Signalaufbereitung punkten.“
E8, G8 und W8, die allesamt auf den Hochleistungsprozessor Alpha 9 zurückgreifen. Die günstigsten OLED-TVS der B8-serie sind dagegen abgespeckt: LG integriert vergleichbar zu den neuen LED-LCD-MOdellen den Alpha-7-prozessor, der zwar die meisten neuen Grundfunktionen abdeckt, aber bei den Schärfe- und Rauschfiltern nicht das Qualitätsniveau der Alpha-9-tvs erreicht. Damit sind die C8-OLEDS der günstigste Einstieg in LGS High-end-bildqualität.
Größer und günstiger
Eine Überraschung sind die verfügbaren Bildgrößen, denn die C8-OLEDS erscheinen in 55 Zoll (2 500 Euro), 65 Zoll (3 500 Euro) und erstmals auch in 77 Zoll. Mit einem Preis von 9 999 Euro (UVP) bietet LG erstmals einen 77-ZOLL-OLED-TV zum vierstelligen Preis an. Die E8-OLEDS sind mit 3 000 Euro (55 Zoll) bzw. 4 500 Euro (65 Zoll) deutlich teurer und bieten ein anderes Design und besseren Klang. Gleiches gilt für den G8, der lediglich in 65 Zoll erscheint und 6 000 Euro kostet. Der Wallpaper-oled W8 erscheint optisch wie eine 1:1-Kopie des 2017er W7, auch am starren Verbindungskabel zwischen Display und Soundbar hat sich nichts geändert. Preislich erreicht der W8 mit 7 500 Euro (65 Zoll) und 15 000 Euro (77 Zoll) ähnliche Dimensionen wie der W7. Bildqualitätsunterschiede zwischen den Alpha-9-oleds
soll es nicht geben, weshalb die C8-serie für anspruchsvolle Bildfans bereits das Optimum bieten dürfte.
Alpha-9-power
Im Mittelpunkt der Verbesserung stehen optimierte Schärfe- und Rauschfilter, die schwächere Bildquellen ansehnlicher gestalten sollen. Rauschmuster sollen dynamisch erkannt und reduziert werden, während Konturen im Bild in unterschiedlichen Intensitäten hinsichtlich der Schärfe optimiert werden können. Bereiche mit Bildfehlern und Bereiche mit feinsten Details lassen sich dadurch unterschiedlich nachbearbeiten, was zu einer klareren Wiedergabe führen soll. Selbst Banding-artefakte bzw. unnötige Helligkeitsabstufungen sollen durch den neuen Mpeg-filter gezielt geglättet werden. Bei der Kontrast- und Farboptimierung setzt LG auf eine Objekterkennung, um beispielsweise Hauttöne natürlich wiederzugeben, während bunte Elemente in der Sättigung verstärkt werden. Somit lassen sich selbst Sdr-quellen im Xxl-farbraum des TVS bestaunen, ohne dass das Gesamtergebnis zu künstlich erscheint. Profis erfreuen sich an den umfangreicheren Abstimmungsmöglichkeiten und der präziseren Farboptimierung, die nun noch mehr Punkte pro Farbkanal erfasst. Auch bei den ab Werk voreingestellten Bildwerten will LG punkten, und je nach Bildmodus eine professionelle Bildwiedergabe ermöglichen.
Jetzt noch schärfer
Um Bewegtbilder nicht nur mittels Zwischenbildberechnung schärfer abzubilden, integriert LG sowohl bei den Alpha-9- als auch Alpha-7-modellen eine Black Frame Insertion (OLED) oder Led-backlight-blinking-funktion (LCD), um die Anzeigedauer der einzelnen Frames zu minimieren. Diese Funktion ist ebenfalls im Spielmodus ein- stellbar. In einem ersten Sichttest erschien LGS Motion-pro-funktion kaum Flimmereffekte oder Helligkeitsverluste zu erzeugen, allerdings bleibt unklar, wie positiv sich die Funktion auf die Bewegtbilddarstellung auswirken wird. Somit können wir erst in
„LG besinnt sich auf die eigenen Stärken und verbessert die IPS-LCD- und OLED-TVS gleichermaßen.“
einem finalen Test urteilen, ob Motion Pro die erhoffte Qualitätssteigerung garantiert. In einem anderen Punkt können wir bereits durchweg Positives berichten: Während Videospieler im letzten Jahr wie OLED-KÄUfer zweiter Klasse behandelt wurden, sind bei den 2018er-tvs die wichtigsten Bildfunktionen auch im Spielmodus abrufbar. Darunter die Active-hdr-funktion, die HDR10-BILDquellen dynamisch aufbereitet, um Detailverluste und zu dunkle Hdr-bilder zu vermeiden. LG koppelt die Funktion nicht länger an die dynamische Kontrastverstär- kung, sondern spendiert dem Dynamic Tone Mapping einen eigenen Eintrag im Bildmenü. Dieses ist auf HDR10- und Hlg-quellen anwendbar, weshalb LG von HDR10 Pro und HLG Pro spricht. LG will damit gleich zwei Dinge sicherstellen: Hdr-inhalte, die bis zu 10 000 Nits Maximalhelligkeit aufweisen können, sollen im Dynamikumfang nicht unnötig beschnitten werden und sobald Szenen mit geringerer Helligkeit wiedergeben werden, soll eine höhere Durchschnittshelligkeit als mit den 2017er-tvs erreicht werden. Dass dies keine leeren Versprechungen sind, beweisen erste Bildvergleiche mit OLED-TVS anderer Tv-hersteller, die 2017 hellere Hdr-bilder im Spielmodus als LG ermöglichten, aber gegen die 2018er-lgOLEDS chancenlos waren.
Neues OLED-PANEL?
Die Diskussion um die Oled-panelqualität dürfte bis zum Test der neuen TVS anhalten: LG Electronics spricht von identischen Oled-panels wie 2017, doch die Subpixelstruktur der 2018er-oled-modelle scheint sich von den Vorjahres-tvs zu unterscheiden, weshalb wir messbare Unterschiede
bei der Bildhelligkeit und Ausleuchtung erwarten. Gegen Nachleuchteffekte will LG gezielter als im Vorjahr vorgehen: Eine neue Auto-dimming-funktion soll statische Bildelemente wie Senderlogos oder Videospielanzeigen unabhängig vom restlichen Bildinhalt in der Helligkeit reduzieren und dies in zwei Stufen. Da speziell Videospieler immer noch Vorbehalte gegenüber Oled-displays haben, kümmert sich LG gleichermaßen um den Lcd-bereich. So werden die SK90-LEDLCDS und in leicht abgespeckter Form auch die SK85-TVS mit einem Direct-led-backlight aufgewertet, um einzelne Bildsektoren in der Helligkeit gezielter optimieren zu können. Tiefere Schwarzwerte und sattere Farben sollen die 2018er-high-end-lcds von den 2017er-edge-led-modellen absetzen. Neue Helligkeitsrekorde strebt LG bei den blickwinkelstabilen IPS-LCDS aber nicht an, sodass die OLED-TVS weiterhin die höhere Spitzenhelligkeit und den besseren Bildkontrast erreichen. Die Bilddarstellung mit echten 120-Hz-quellen ist keine wirkliche Neuerung, denn bereits die 2017er-modelle beherrschten diese Wiedergabe mit FullHd-pc-signalen. Neu ist, dass die Alpha9-OLEDS erstmals 4K-signale mit 120 Hz wiedergeben können, doch mangels HDMI 2.1 (auch die 2018er-tvs setzen auf HDMI 2.0b) wird dies nur über den integrierten Mediaplayer oder eine Tv-tuner-zuspielung umsetzbar sein.
LG lässt nicht locker
LG besinnt sich auf die eigenen Stärken und verbessert die IPS-LCD- und OLEDTVS gleichermaßen. Durch eine rundum verbesserte Sdr-signalverarbeitung und umfangreiche Hdr-optimierung im Spielmodus kommen alle Tv-zuschauer auf ihre Kosten. Unklar bleibt, ob auch die Zwischenbildberechnung einen Schritt nach vorn macht und wie effektiv Motion Pro in der Praxis tatsächlich arbeitet. Die Panelunterschiede der OLED-TVS lassen vermuten, dass die neue Tv-generation Vorteile bei der Leuchtintensität und Ausleuchtungsgenauigkeit aufweisen könnte. Im Test des ersten 2018er OLEDS werden wir alle offenen Fragen beantworten und LGS Bildverarbeitung bis an die Grenzen fordern. Erwarten dürfen Sie unseren Test in der kommenden Ausgabe und vorab in unserem Videochannel unter youtube.com/ digitalfernsehende.