Erste Schritte mit Panasonics TX-43XW754
Mit seinen OLED-TVS mischt Panasonic im High-end-tvMarkt ganz vorn mit, doch um günstigere Preise und kompaktere Bilddiagonalen umzusetzen, sind LED-LCDS nach wie vor unersetzlich im Produktportfolio des Herstellers.
Der 43FXW754 kombiniert 100-HertzLcd-technik mit einer umfangreichen Ausstattung. Panasonic schlägt dabei einen ähnlichen Weg wie in den letzten Jahren ein: Die Tv-empfangshardware ist außergewöhnlich vielseitig einsetzbar, sodass Sie nicht nur HD-, UHD- oder HLG-TV-SENder empfangen, sondern auch Aufzeichnungen per Usb-datenträger oder eine zeitversetzte Wiedergabe starten können. Im Netzwerk eingebunden empfängt der Fernseher Signale auf Wunsch drahtlos oder streamt Tv-inhalte an weitere Geräte, sodass diese nicht extra über den Tuneranschluss verbunden werden müssen. Eine selbsterklärende Übersicht erklärt anschaulich, dass hierdurch Twin-tuner-funktionen blockiert werden können, sodass nicht alle möglichen Tv-funktionen gleichzeitig genutzt werden können. Dies gilt gleichermaßen für die Bild-in-bild-darstellung, die Sie über die App-auswahl erreichen. Ex- terne Quellen und/oder Tv-signale lassen sich hierbei nebeneinander darstellen, doch hinsichtlich der Signale und Darstellungskombinationen werden enge Grenzen gesetzt, wenngleich die Tonwiedergabe für das Haupt- und Nebenfenster unterstützt wird. Über Apps wie Netflix, Amazon oder Youtube lassen sich Uhd-videoinhalte in Hdr-qualität streamen, neben den Standards HLG und HDR10 will Panasonic zukünftig das Hdr10-plus-format unterstützen, während Dolby-vision-signale nicht verarbeitet werden. Die überzeugende Bedienung wurde weiter verfeinert: Die Homescreen-auswahl verdeckt nun nicht mehr das gesamte Bild und neue Kategorien erleichtern die Schnellauswahl von einzelnen Tv-funktionen. Bei solch großzügiger Tv-ausstattung verwundert es, dass Panasonic die Video-anschlüsse nicht gleichermaßen bestmöglich bestückt und zu viele Anschlüsse nach hinten zeigen, was eine Wandmontage erschwert. Zwar erblicken Sie neben einem analogen Komponenteneingang gleich 4 Hdmi-schnittstellen, doch nur die ersten beiden liefern die volle Leistung für 4K60p-hdr-signale. Die Anschlüsse 3 und 4 sind zu Uhd-signalen kompatibel, doch je nach Bildrate oder Auflösung müssen Sie Kompromisse in Kauf nehmen. Die Tonqualität des Fernsehers fällt mager aus: Hohe Pegel sind zwar möglich, doch der Klang erscheint angestrengt und spitz, sodass der Fernseher einzig für normales Tv-programm ohne Soundbar genutzt werden sollte. Einen unnötigen Patzer leistet sich Panasonic mit 50-HZ-TV-SIgnalen: Der 43FXW754 neigte in allen Bildeinstellungen zu kurzzeitigen Aussetzern bzw. Rucklern. Der Effekt ließ sich im Test nur vermeiden, indem externe Tv-receiver in Kombination mit dem Spielmodus des Fernsehers verwendet wurden. Exzellent fällt die geringe Eingabeverzögerung im Spielmodus aus, selbst wenn für eine verlustfreie Rgb-wiedergabe der Pure-directModus gewählt wurde. 120-Hz-signale mittels Pc-zuspielung quittierte der Fernseher nur mit einem schwarzen Bildschirm, sodass die bestmögliche Bewegtbildschärfe allein durch die Zwischenbildberechnung erreicht werden kann.
Ips-vorteil
Im Gegensatz zu LCDS mit Va-panel überzeugt beim 43FXW754 die Bildqualität bei seitlicher Betrachtung. Oled-qualität wird zwar deutlich verfehlt und neben einem Helligkeitsverlust ist auch eine Aufhellung im Schwarz erkennbar, doch ein
komplettes Ausbleichen des Bildes wird durch das Ips-panel vermieden. Obwohl es sich um einen LED-LCD-TV mit vollflächiger Led-hintergrundbeleuchtung handelt, konnten wir im Test nur ein 8-Spalten-dimming ausmachen, sodass eine gezielte Kontraststeigerung oder Abdunklung von Kinobalken nicht möglich ist. Stattdessen verändert sich je nach Bildinhalt die Gesamthelligkeit des Bildes. Ab Dimming-stufe Mittel erreicht der Fernseher sein bestes Kontrastpotenzial und ermöglicht eine überzeugende Schwarzdarstellung selbst in anspruchsvollen Kinofilmen. Die überraschend gute Wiedergabe hat allerdings ihren Preis: Der Fernseher reduziert die Helligkeit dramatisch, sobald kleine Leuchtdetails inmitten von dunklen Flächen wiedergegeben werden. Die gleichzeitig ablaufende Signalkontrastoptimierung kann zudem zum Ausbleichen von Bildelementen führen. Vermeiden Sie die hohe Dimming-stufe, um keinen zu starken Detailverlust zu provozieren. Trotz kleiner Bilddiagonale ist die Ausleuchtung nicht perfekt, sodass Schattenmuster bei Kameraschwenks sichtbar sein können.
Hdr-optimierung
Mit Hdr-inhalten ist der Fernseher zunächst überfordert: Im Test enttäuschte der Kontrastumfang, dunkle Bildbereiche werden zu kühl wiedergegeben, Durchzeichnungsdefizite traten besonders im Spielmodus des Fernsehers auf und auch der Farbumfang war im Hdr-spielmodus geringer als in den restlichen Bildeinstellungen. Neu ist in diesem Zusammenhang die Auto-hdr-funktion, die in hellen Hdr-bildbereichen die Detailwiedergabe dynamisch optimiert und ein kontraststärkeres Gesamtbild ermöglicht. Die Funktion ist auch im Spielmodus abrufbar, ohne die Eingabegeschwindigkeit negativ zu beeinträchtigen. Die Verzögerung beim Hdr-kontrastabgleich ist minimal. Gegen zu dunkle Hdr-bilder hilft die Hdr-brightness-funktion, wenngleich der Effekt minimal ausfällt und schwerwiegende Abstimmungsprobleme im Zusammenspiel mit Hdr10-bildquellen dadurch nicht gelöst werden können. Die Farboptimierung gestattet es, auch mit herkömmlichen Sdr-signalen den Xxl-farbumfang des Fernsehers auszunutzen, je nach Bildmodus
„Die Tv-empfangshardware ist außergewöhnlich vielseitig einsetzbar.“
konnte allerdings ein invertierter Effekt auftreten, sodass Farben nicht gesättigter, sondern entsättigter erschienen. Die 24p-wiedergabe überzeugte mit eingeschalteter Zwischenbildberechnung, die Judder-effekte nahezu stufenlos minimiert, ohne das Bild zu stark flüssig zu gestalten. Artefakte treten dabei nur selten auf, solange die Glättungsstufe nicht zu stark beansprucht wird. Lediglich schnelle Bildbewegungswechsel sorgen für kurzzeitige Unterbrechungen im Millisekundenbereich. Ohne Glättung sind Filmjudder-effekte prägnant sichtbar, Filmfans sollten sowohl den Spielmodus als auch die Pure-direct-wiedergabe meiden, um keine unnötigen 60-Hz-bildruckler zu erzeugen.
Kompaktes Unterhaltungspaket
Die umfangreiche Tv-ausstattung, tadellose Streaming-unterstützung, einsteigerfreundliche Bedienung und überzeugende Bildhelligkeit können nicht restlos darüber hinwegtäuschen, dass der 43FXW754 eine bekannte Ips-lcd-bildqualität liefert, wie man sie bereits seit Jahren kennt. Abstimmungsprobleme im Hdr-spielmodus und Ruckler mit 50-Hz-signalen über die internen Tuner sollten durch zukünftige Softwareupdates ausgemerzt werden. Sind Sie auf der Suche nach einem kompakten Fernseher, der dennoch in großer Gemeinschaft eine überzeugende Bildqualität bietet, dann ist der 43FXW754 ein attraktives Angebot.