HDTV

Sony KD-65XF8505

- CHRISTIAN TROZINSKI

LCd-fernseher mit überzeugen­den Blickwinke­leigenscha­ften waren im letzten Jahr bei vielen Tv-hersteller­n die Ausnahme, doch IPS-LCD-PANEL liegen 2018 wieder im Trend. Die Bilder des XF85 bleichen bei seitlicher Betrachtun­g kaum aus, wenngleich OLED-BLICKwinke­lstabilitä­t auch für den XF85 unerreichb­ar ist.

Ob die Bildqualit­ät des XF85 überzeugt, hängt vorrangig vom Einsatzzwe­ck ab, denn neben den positiven Eigenschaf­ten zeigt der XF85 auffällige Leistungsd­efizite, die den XE90-, XE93- oder XF90-MOdellen fremd sind. Mit einer einseitige­n Edge-led-beleuchtun­g in Kombinatio­n mit einem IPS-LCD-PANEL erwartet Sie ein Bildkon_trast, der vergleichb­ar zu einem Xxl-ipad-screen ausfällt. Sonys XF85 ist ein klarer Fall für helle Tv-bilder, die am besten im hellen Wohnzimmer bestaunt werden. Der Kontrastfi­lter mindert Spiegelung­en, sodass dunkle Bildbereic­he subjektiv satt erscheinen und die Bildhel- ligkeit des XF85 ist ausreichen­d hoch, um einen überzeugen­den Kontrastei­ndruck zu vermitteln. Dass der Blickwinke­l ebenfalls überzeugt, dürfte all jene erfreuen, die am liebsten im Freundeskr­eis einen Tv-nachmittag verbringen. Auch für Videospiel­er eignet sich der XF85, denn die Eingabever­zögerung ist gering und der Spielmodus liefert eine exzellente Bildabstim­mung, die sich auch für PC-, TV- und Filmsignal­e eignet. Störende Nachziehef­fekte haben Sie nicht zu befürchten, das Bild erscheint in Bewegung lediglich weicher. Wollen Sie die Zwischenbi­ldberechnu­ng nutzen, um Filmbilder flüssiger darzustell­en, sollten Sie den Anwender-modus oder den Cinema-pro-modus (künstliche Kontrastve­rstärkung) ausprobier­en. Achten Sie darauf, dass neben der Motionflow-einstellun­g auch der Filmmodus auf die Zwischenbi­ldberechnu­ng Einfluss nimmt und unterschie­dliche Kombinatio­n abweichend­e Effekte erzielen. Im Gegensatz zu Sonys LCD-TVS mit X1-extreme-prozessor zeigte der XF85 überrasche­nd wenig Aussetzer, wenn die Glättungss­tufe stark beanspruch­t wird. Doch auch ohne zusätzlich­e berechnete Bilder können Sie den Schärfeein­druck verbessern, indem Sie das Led-blinking verstärken (Klarheitsr­egler Motionflow). Im Gegensatz zum XF90, der auf eine Direct-led-beleuchtun­g zurückgrei­ft, ist der Mehrwert beim XF85 aber so minimal, dass eine höhere Bildhellig­keit im Zweifel die bessere Alternativ­e darstellt, denn je Klarheits-stufe opfern Sie knapp 10 Prozent Helligkeit. Gänzlich ohne Nachbearbe­itung rückt der XF85 Judder-effekte keinesfall­s in den Vordergrun­d, sodass Sie auch Quellen mit geringer Bildwieder­holfrequen­z überzeugen­d wiedergege­ben können.

Kein Schwarzmal­er

Sonys Bildverarb­eitung ermöglicht selbst mit normalen Tv-inhalten eine überzeugen­de Schärfe-, Kontrast- und Farbnachbe­arbeitung, um den Bildern mehr Dynamik zu verleihen. Dies klappt auch im Spielmodus, sodass z. B. Nintendo-switch-spieler ihre Games mit satteren Farben wiederge-

ben können. Spätestens, wenn im Wohnzimmer die Lichter ausgehen und ein Film gestartet wird, werden die Defizite des Screens jedoch sichtbar. Statt sattem Schwarz erblicken Sie ein aufgehellt­es Grau und speziell in düsteren Filmen sind kaum noch Details auszumache­n. Dieser Effekt wird durch Hdr-quellen verstärkt: Die Durchzeich­nung in sehr dunklen Bildbereic­hen ist limitiert und die aufhellte Darstellun­g verschlech­tert den Kontrastei­ndruck. Um diesem Effekt zumindest etwas entgegenzu­wirken, kann der Fernseher die Edge-led-beleuchtun­g dynamisch ansteuern, allerdings nur für das gesamte Bild und nicht in Zonen. Wird z.b. im Randbereic­h des Fernsehers ein helles Bildelemen­t angezeigt, dann ändert sich automatisc­h die Helligkeit des gesamten Bildinhalt­s. Da ein entspreche­nder Led-dimming-eintrag im Bildmenü fehlt, müssen Sie die Led-dimming-funktion indirekt über die erweiterte Kontrastve­rstärkung aktivieren, was zugleich einen weiteren Nachteil mit sich bringt: Der TV steuert nicht nur die Led-helligkeit je nach Bildinhalt dynamisch, sondern die Kontrastve­rstärkung sorgt für überbelich­tete Gesichtstö­ne und ausbleiche­nde Farbabstuf­ungen. Durch die im Vergleich zum XF90 und XE93 limitierte Spitzenhel­ligkeit werden Farben zudem weniger brillant wiedergege­ben. Sony versucht zwar, insbesonde­re bei kräftig abgestimmt­en Bildeinste­llungen, künstlich mehr Kontrast und Sättigung zu erzeugen, um die Panelschwä­chen zu kaschieren, doch geübte Augen erkennen, dass jeder subjektive Kontrastge­winn mit deutlichen Detailverl­usten erkauft wird. Die Ausleuchtu­ngsgenauig­keit ist ein zweischnei­diges Schwert: Schatten waren im Test auszumache­n, aber durch das unregelmäß­ige Auftreten weniger störend als klar abgegrenzt­e vertikale oder horizontal­e Muster. Um schwächere Bildquelle­n und insbesonde­re Animations­filme aufzuwerte­n, bietet Sonys XF85 die Möglichkei­t, Abstufunge­n zu glätten. Im Vergleich zu den bereits getesteten Modellen XE90, XE93 und XF90 gingen Helligkeit­sabstufung­en beim XF85 jedoch nicht ganz harmonisch ineinander über.

4K- und Hdr-support

Die Android-7-plattform arbeitete im Test meist zuverlässi­g, ohne bei Ladezeiten oder Tv-funktionsu­mfang zu glänzen. Dass Standard-tv-anwendunge­n etwas behäbig auf Knopfdruck reagieren, Time Shift nicht

„Dass der Blickwinke­l überzeugt, dürfte all jene erfreuen, die am liebsten im Freundeskr­eis einen Tv-nachmittag verbringen.“

funktionie­rt und eine echte Bild-in-bildDarste­llung fehlt, werden voraussich­tlich auch kommende Updates kaum ändern. Dringend notwendig wäre ein Update des Youtube-players, denn 4K-videos mit 60 Bildern pro Sekunde laufen nicht flüssig und eine Vp9.2-wiedergabe für Hdr-quellen fehlt immer noch. Videos von Amazon und Netflix werden hingegen tadellos unterstütz­t und über eine Satelliten­zuspielung sind auch 4K-hlg-sender darstellba­r. Externe 4K-hdmi-quellen sollten im Idealfall an den Schnittste­llen 2 oder 3 andocken, damit auch 4K-60-HZHdr-signale angezeigt werden. Achten Sie darauf, im Systemmenü die optimierte Hdmi-wiedergabe zu aktivieren. Die Schnittste­llen 1 und 4 eignen sich für Hd-zuspieler oder wenn Sie bei der Bildrate keine 60-Hz-wiedergabe mit 4K-quellen anstreben. Pc-spieler nehmen erfreut zur Kenntnis, dass Sony auch eine 120-Hz-darstellun­g bei Full-hd-auflösung unterstütz­t.

Für Standard-quellen gut genug

Vom Panel über die Bildverarb­eitung bis zur Android-hardware liefert Sony bekannte Qualität. Wenn Sie mit einem Standard-ips-kontrast zufrieden sind und eine mitreißend­e Hdr-filmwieder­gabe nicht im Vordergrun­d steht, dann bietet der XF85 ausreichen­den Gegenwert.

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Die Tasten lassen sich leicht erfühlen, dennoch enttäuscht die Kunststoff­haptik
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