Satte Farben garantiert
Dass Samsung-tvs mit Quantum-dot-filter ein riesiges maximales Farbvolumen erreichen können, haben wir in unseren Tests bereits nachgewiesen (Q900R mit höchstem MDC-WERT). Doch Kontrastverluste konnten unter bestimmten Voraussetzungen sämtliche Vorteile gegenüber OLED-TVS zunichtemachen. Damit soll 2019 Schluss sein: Neue Filter sollen aus den QLED-TVS die kontraststärksten LCDS aller Zeiten machen.
Die Lcd-technik kann nicht nur auf eine lange Marktdominanz zurückblicken, sondern die unterschiedlichen Bestandteile eines komplexen LED-LCD-AUFBAUS machen es möglich, gleich mehrere Aspekte zu optimieren. Entscheidend ist zum einen, dass das Licht der Led-hintergrundbeleuchtung (Dimming-zonen-anzahl abhängig von Geräteserie) möglichst exakt und ohne störende Reflexionen im Geräteinneren weitergeleitet wird. Samsung setzt hierbei auf drei Komponenten: Lichtstreuungen innerhalb der Geräte, die den Kontrast mindern und Halo-effekte provozieren können, sollen minimiert werden. Am Ende des Lichtwegs soll die Lichtstreuung dagegen gleichmäßig in alle Richtungen erfolgen, damit Bilder auch bei seitlicher Bildbetrachtung hell und farbstark erscheinen. Einfallendes Raumlicht soll dagegen blockiert werden, um eine Aufhellung der Bildfläche unter Wohnzimmerbedingungen zu vermeiden. In Summe verspricht Samsung mit den 2019ER-QLED-LCDS ab der Serie Q80R den besten Kontrasteindruck, den ein Fernseher unter Raumlichtbedingungen bislang vermittelt hat. Inwieweit Samsung selbst Oled-fernsehern Konkurrenz machen kann, können wir bislang noch nicht einschätzen, denn sämtliche Bedingungen der öffentlichen Präsentationen spielten Samsungs QLEDS in die Karten: Bei hoher Raumlichthelligkeit und im Bildmodus Dynamik können die Fernseher fernab jeglicher Videonorm bunte Bilder präsentieren, die enorm kontrastreich erscheinen. Inwieweit eine natürliche Bildwiedergabe mit allen Feinheiten möglich ist, können wir erst in einem Test beurteilen. Samsung hat bereits ein Q90r-testmuster bestätigt, sodass wir Ihnen in der kommenden Aus- gabe einen ausführlichen Test präsentieren können. Schon jetzt machen die Vorabeindrücke Lust auf mehr: Die Kombination aus kontraststarkem Va-panel, reduzierten Halo-effekten, satter Schwarzdarstellung und überzeugenden Blickwinkeleigenschaften haben wir in dieser Kombination bei einem LED-LCD noch nicht gesehen.
Quantum Prozessor
Bereits im letzten Jahr setzte Samsung beim 8K-quantum-prozessor auf eine umfangreiche Bildnachbearbeitung. Der Upscaling-prozess mindert Artefakte im Bild, glättet Konturen und verstärkt den Pixelkontrast. Die Basis bildet eine Datenbankanalyse, die auf Samsungs Laborwerten beruhen: Zunächst werden unterschiedliche Inhalte analysiert und in verschieden Qualitätsstufen miteinander verglichen, um die späteren Upscaling-prozesse zu optimieren. In den Geräten werden Datenbanken hinterlegt, aus denen sich in Echtzeit bedient wird. Je umfangreichere Datenbanken Samsung erstellt und je genauer der Abgleich durch die TVS passend zum Bildinhalt erfolgt, desto besser das Ergebnis.
Neu ist 2019, dass diese Technologie auch in den 4K-QLED-LCDS Einzug hält, sodass sich die Bildwiedergabe sichtbar von den 2018er-geräten unterscheiden dürfte. Die starken Filtereffekte des Vorjahres waren allerdings einmal mehr sichtbar, wenngleich der Bildmodus Dynamik noch keinen Aufschluss darüber gibt, wie feinfühlig die Prozesse in anderen Bildvoreinstellungen ablaufen. Eine große Überraschung ist der Wegfall der Hdr-plus-bildnachbearbeitung (nicht zu verwechseln mit HDR10+) bei den 2019er-modellen, sodass unklar ist, ob eine Sdr-hdr-konvertierung weiterhin geboten wird. Zu Dolby-vision-inhalten werden Samsung-tvs nicht kompatibel ausfallen, sodass Sie HDR10- oder mit entsprechenden Quellen Hdr10-plus-qualität erwartet. Dass sich im Inneren der 2019er-geräte mehr getan hat, als das Auge zunächst sieht, erkennt man auch an Samsungs Weiterentwicklung der Tv-hardwareplattform: Griffen die 2017er- und 2018er-tvs noch auf eine vergleichbare Basishardware zurück (Kant-m), wird in den 2019er-geräten eine modernere Hardwareplattform zum Einsatz kommen (Muse-m). Samsungs Zielsetzung: Im 4K- und nahenden 8K-zeitalter möglichst flexibel und umfangreich neue Videostandards wiedergeben zu können, ohne Ab-
striche bei Auflösung oder Bildrate machen zu müssen. Umso überraschender, dass Samsung nicht Nägel mit Köpfen macht und die 4K-QLEDS nicht mit vollwertigen Hdmi-2.1-schnittstellen ausstattet. Auf Nachfrage bestätigte Samsung bislang nur, dass es sich im verbesserte Schnittstellen im Vergleich zum Vorjahr handelt, vollwertiges HDMI 2.1 soll aber voraussichtlich nur bei den Q900r-2019-modellen geboten werden. Dass Samsungs 8K-LED-LCDS 2019 in noch mehr Bildgrößen und zu attraktiveren Preisen erscheinen, dürfte für die TV-KONkurrenten den Druck erhöhen, spätestens 2020 nachziehen zu müssen, auch wenn 8K-quellen mit Ausnahme von vereinzelten Streams hierzulande noch immer nicht in Sicht sind.
„Neue Filter sollen aus den QLEDTVS die kontraststärksten LCDS aller Zeiten machen.“
Samsungs Upscaling-prozess auf Basis einer Datenbank-auswertung kommt nun auch bei den 4K-QLED-LCDS zum Einsatz. Ob die starken Filtereffekte des Vorjahres abgeschwächt wurden, können wir erst in einem Test beurteilen