Sony-tvs 2019
Mit den Modellen XG85, XG95, AG9 und ZG9 liefert Sony auch dieses Jahr einen exzellenten Gegenwert, doch neben diesen tragenden Säulen erscheinen die restlichen Modelle wie Platzhalter.
Bereits die neuen Xg85-modelle bieten eine exzellente Grundausstattung: Android-8-software ab Werk, verbesserte Smart-tv-prozessoren, Unterstützung für Dolby Vision und Dolby Atmos sowie ein geplantes Update für Apples Airplay2-Streaming lassen selbst Xf90-besitzer vor Neid erblassen. Auch preislich wissen die Mittelklasse-lcds zu punkten: Die 55-Zoll-version kostet 1400 Euro, die 65-Zoll-variante 2000 Euro und das 75-Zoll-modell 3000 Euro. Ein starker Konkurrent bleibt aber Sonys XF90: Dieser wird 2019 fortgeführt und liefert die bes- sere Bildleistung als der XG85, der weder über ein Direct-led-backlight mit Local Dimming verfügt, noch 1000 Nits erreicht. Allerdings ist die Smart-tv-hardware des XF90 bereits seit 2016 im Einsatz und die Geschwindigkeitsnachteile gegenüber dem XG85 zeigen sich mittlerweile überdeutlich. Für Neukäufer entsteht dadurch ein Dilemma: XF90 mit besserer Bildqualität, aber veralteter Ausstattung oder XG85 mit besserer Ausstattung, aber schwächerer Bildleistung? Erst die Xg95-modelle vereinen beide Vorteile und schließen bei der Bildqualität zu den XF90-TVS auf. Ab der 75-Zoll-variante erwartet Sie ein vom ZF9 bekannter Zusatzfilter, der das Bild auch bei seitlicher Betrachtung nicht ausbleichen lässt. Im Vergleich zu den fairen Preisen des letztjährigen ZF9 erscheinen die UVPS des XG95 jedoch hoch gegriffen: 2000 Euro (55 Zoll), 2800 Euro (65 Zoll) oder sogar 4500 Euro (75 Zoll) werden für den Xf90-nachfolger fällig. Wer nun aber glaubt, der XG95 komplettiert damit gekonnt Sonys Zf9-serie, der liegt falsch: Sony beendet die Produktion des letztjährigen Master-series-lcds ZF9 binnen 6 Monaten. Somit ist der XG95, der nicht Teil der Master Series ist, nunmehr Sonys bester 4K-LCD-TV.
AF9 geht vorschnell in Rente
Im Oled-bereich stehen ebenfalls umfangreiche Änderungen bevor: Sonys Master-series OLED AF9 verschwindet ebenso schnell wie der ZF9-LED-LCD. Das Ersatzmodell AG9 kommt mit einem klassischen Standfuß auf den Markt und bietet statt drei Effektoren zur Klangerzeugung nur noch deren zwei. Dennoch lässt sich der AG9-OLED als Center-lautsprecher ins Heimkino-setup einbinden. Aufgrund der geringen Bautiefe ist mit einem schwäche-
ren Tieftonbereich zu rechnen, allerdings vereinfacht das neue Designkonzept nicht nur die Aufstellung, sondern auch die Wandanbringung. Mit dem AG8-OLED veröffentlicht Sony ein Einstiegsmodell mit abgespeckten Lautsprechern, doch der Standfuß ermöglicht eine passgenaue Kombination mit Soundbars. Leider erscheint die Ag8-hardware bereits jetzt veraltet: Im AG8 kommen weder Sonys bester Bildprozessor noch die neueste Smart-tv-hardware zum Einsatz.
8K mit HDMI 2.1
Sonys ZG9 kommt ausschließlich in 85 und 98 Zoll auf den Markt und Sony setzt erstmals auf Lcd-panel mit 8K-bildauflösung. Das Backlight Master Drive des ZD9 kehrt zurück, wobei abzuwarten bleibt, ob im ZG9 noch mehr Dimming-zonen als im 2016er-high-end-tv zum Einsatz kom-
men. Auch bei der maximalen Lichtleistung fehlt es an nachvollziehbaren Herstellerangaben, Sonys Kontrastwert deutet aber auf 2000 bis 3000 Nits Spitzenhelligkeit hin. Der ZG9 ist alles andere als dezent gestaltet: Die Standfüße erinnern an eine Leinwandaufstellung und ober- sowie unterhalb des Displays erkennt man auffällige Lautsprecheröffnungen im Playstation-2-design, die zugleich die Abwärme nach außen leiten. Ähnlich wie AF9 und AG9 lässt sich auch der ZG9 als Center-lautsprecher nutzen. Bei der ersten Präsentation des ZG9 deutete sich bereits an, dass der Xxl-fernseher zu noch höheren Maximalwerten als der letztjährige ZF9 imstande ist und durch die 8K-auflösung können Sie auch direkt am Screen einen pixelfreien Look bewundern, solange Sie entsprechende 8K-quellen zuspielen. Der Zusatzfilter X-wide Angle, eingeführt im letztjährigen ZF9, kommt abermals im ZG9 zum Einsatz, sodass Bilder auch bei seitlicher Betrachtung nicht zu stark ausbleichen. Als einzige Sony-tvs bieten die Zg9-modelle HDMI 2.1-Schnittstellen für Übertragungen von 4K-120Hz- oder 8K-60-hz-signalen, auch ALLM soll unterstützt werden. Mit Preisangaben hält sich Sony noch bedeckt, wir rechnen allerdings mit Preisen für das 85-Zoll-modell in 2 0000-Euro-dimensionen. Waren die XE90-, XE93-, XE94- und ZD9-LCDS vor zwei Jahren noch logisch gestaffelt und durch die A1-OLEDS gekonnt komplettiert worden, erscheint Sonys 2019er-tv-lineup wie ein komplexes Puzzle. Dass ein XF90 aus dem letzten Jahr mit 2016er-hardware (Prozessortechnik wie ZD9) fortgeführt wird, aber moderne ZF9- und Af9-modelle in Rekordzeit vom Markt verschwinden, erscheint ebensowenig logisch, wie der schwach ausgestattete AG8-OLED, der im Gegensatz zum XG85-LCD auf viele Zusatz-
Sonys 2019er-tv-lineup erscheint wie ein komplexes Puzzle.
features verzichten muss. Bei Sonys bestem LED-LCD des Jahres, dem ZG9, stellt sich dagegen die Frage, wie mit fünfstelligen Preisen und gigantischen Dimensionen ehemalige Zd9-besitzer zum Umstieg bewegt werden sollen. Bleibt Sonys AG9OLED, der in 55, 65 und 77 Zoll erhältlich ist und die Qualitäten des letztjährigen AF9 ins aktuelle Jahr hinüberrettet. Im vierstelligen Preissegment sind die Weichen damit gestellt: Nach dem Rückzug des ZF9 und AF9 markiert der AG9-OLED die alleinige Spitze in Sonys 4K-tv-lineup.