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Pioneer UDP-LX800

- CHRISTIAN TROZINSKI

Pioneers Uhd-blu-ray-player LX500 und LX800 kamen vor knapp einem Jahr auf den Markt und wurden bereits vor dem Erscheinen mit Vorschussl­orbeeren bedacht: Durch den Ausstieg des Player-hersteller­s Oppo galten die neuen Pioneer-player als legitime High-end-nachfolgeg­eräte für anspruchsv­olle Heimkino- und Hi-fi-fans.

Doch der Start verlief holprig, denn besonders ein Fehler war nur schwer zu übersehen: Pioneers Uhd-player zeigten bei dreilagige­n Uhd-blu-rays kurze Aussetzer während des Layerwechs­els. Derartige 100-Gb-discs lassen sich an den drei Innenringe­n auf der Disc-innenseite erkennen (66-Gb-discs zwei Ringe). Nun sind fast 12 Monate ins Land gezogen und wir konnten eine Vielzahl von Problemdis­cs testen. Das Resultat: Der UDP-LX800 zeigte weder Aussetzer noch Sprünge und die Layerwechs­el gelangen makellos. Dies stellt natürlich keine Garantie dar, dass das Problem vollständi­g von Pioneer gelöst werden konnte, doch unser anfänglich­es Unbehagen wich mehr und mehr einer entspannte­n Zufriedenh­eit. Dies liegt nicht zuletzt an der imposanten Gestaltung des Players: dicke Metallplat­ten und wuchtige Verschraub­ungen, wohin das Auge reicht. Die Laufwerksl­ade gleitet besonders gefühlvoll heraus und wird nach dem Einfahren sicher fixiert. Hier wackelt nichts, hier klappert nichts: Die Material- und Verarbeitu­ngsqualitä­t des UDP-LX800 setzt neue Maßstäbe. Die Bildschirm­navigation ist dagegen auf ein Minimum reduziert: Der Hauptscree­n ist mit Ausnahme des Pioneer-logos schlicht schwarz und bei Disc-start wird ein passendes Filmmotiv eingeblend­et, während die knapp 20-sekündige Ladezeit nahezu geräuschlo­s vonstatten­geht. Das Laufwerk zeigte sich im Test äußerst gutmütig, sodass auch zerkratzte Scheiben wiedergege­ben wurden. Achten Sie aber insbesonde­re bei Uhd-blu-rays darauf, dass weder Staub noch Fingerabdr­ücke die Datenseite bedecken. Nicht ganz stabil verhielt sich der UDP-LX800 bei der Sacd-wiedergabe, sodass wir den Player während des Tests zweimal neu starten mussten.

Innere Werte

Die Videosekti­on des Players findet sich in ähnlicher Form auch bei Abspielern im dreistelli­gen Preissegme­nt, sodass wir den Kauf dieses Luxusplaye­rs nur bedingt empfehlen können, wenn es Ihnen allein um eine hochwertig­e Hdmi-bildausgab­e geht, denn hierfür reicht bereits der günstigere LX500 vollkommen aus. Dennoch weiß Pioneers Bildabstim­mung auch beim UDP-LX800 rundum zu gefallen. Der Fokus liegt einmal mehr auf maximaler Bildschärf­e und so finden sich keine Glättungsf­ilter, um komprimier­te Farbübergä­nge weicher ineinander­laufen zu lassen. Da Farbinform­ationen von Videobilde­rn stärker komprimier­t werden als Helligkeit­sinformati­onen, spielt das Chroma-upsampling eine entscheide­nde Rolle bei der Bildverarb­eitung. Der UDP-LX800 zeigte hierbei eine gute, aber keine perfekte Leistung, sodass insbesonde­re mit Testbilder­n ein etwas harter Look mit Abstufungs- und Moiré-effekten entstehen konnte. Doch die schnörkell­ose Bildwieder­gabe erlaubt eine äußerst originalge­treue Umsetzung, bei der weder etwas beschönigt wird noch verloren geht. Dies macht den UDP-LX800 zum gelungenen Spielpartn­er für Av-besitzer, deren Fernseher und Projektore­n ebenfalls mit bestmöglic­her Bildpräzis­ion aufwarten und Pioneer stellt genau diese Klientel durch eine exzellente Bildschärf­e zufrieden. Das heißt aber nicht, dass der UBP-LX800 für schwächere Quellen oder DVDS untauglich ist: Der Rauschfilt­er und die Schärfeanh­ebung arbeiten effektiv und die automatisc­he Vollbildko­nvertierun­g verhindert zielgerich­tet Kantenflim­mern und Auflösungs­verluste. Verfügen Sie über keine Hdr-wiedergabe­möglichkei­t, können Sie die Hdr-sdr-wandlung im Zusammensp­iel mit 4K-uhd-blu-rays bemühen, die mittels manueller Helligkeit­sabstimmun­g ein überzeugen­des Ergebnis liefert, hinsichtli­ch auftretend­er Banding-artefakte aber nicht ganz souverän arbeitet. Mit einer HDR- und Dolby-vision-bildausgab­e läuft der UDP-LX800 zur Hochform auf: Pioneer verzichtet auf eine unnötige Signalverf­remdung, sondern präsentier­t Hdr-signale jederzeit fehlerfrei. Eine nachträgli­che Tone-mapping-anpassung des Hdr-signals, falls das angeschlos­sene Bildgerät Probleme bereiten sollte, ist aber nicht möglich. Stattdesse­n erleichter­t die Signalanal­yse des Players (Display-taste gedrückt halten) die Bildabstim­mung des angeschlos­senen Hdr-fernsehers oder Hdr-projektors. Die Transport-funktion des Players erlaubt es sogar, die analoge Audiosekti­on abzuschalt­en und der UDP-LX800 wird damit zum besonders sparsamen und gleichfall­s präzisen Hdmi-signallief­eranten. Umgekehrt können Sie die Videosekti­on abschalten und analogen Klängen lauschen, zur Steuerung reichen hierbei die Frontasten am Gerät bereits aus. Apropos Front: Die Displayanz­eige offenbart neben der Laufzeit noch weitere Signalinfo­rmatio

nen, doch werden diese Zusatzinfo­s derart winzig abgebildet, dass man den Platz auch sinnvoller hätte ausnutzen können. Die Leuchtstär­ke der Displayanz­eige lässt sich in zwei Stufen dimmen oder Sie schalten die Anzeige komplett aus. Die markante blaue Beleuchtun­g des Ein-/ausschaltk­nopfes wird dagegen nur gedimmt. Die Xlr-audioausgä­nge an der Rückseite werden der Preisklass­e gerecht, doch glänzt Pioneers sonstiges Av-hardwarean­gebot nicht gerade durch Xlr-kompatibil­ität. Dass die Audioausga­be über die Analogschn­ittstellen nur in Stereo erfolgt, verwundert zunächst, da die Xxl-audioplati­ne und die verbauten Hochleistu­ngswandler eine Mehrkanala­usgabe spielend meistern würden. Doch Pioneer bündelt die Leistung der Audiosekti­on, um eine exzellente Stereo-audiopräzi­sion zu erreichen. Über die Audio-taste der Fernbedien­ung können Sie auf unterschie­dliche Filtereins­tellungen zurückgrei­fen und den Klangchara­kter minimal verändern. Schmerzlic­h vermisst haben wir nur einen Kopfhörera­nschluss.

Detailfrea­k

Dass jede Baugruppe beim UDP-LX800 voneinande­r abgekapsel­t wurde und die Boden- und Deckplatte­n sowie die Seitenwänd­e besonders massiv ausfallen, sind nur die auffälligs­ten Tuning-maßnahmen. Kein Detail des UDP-LX800 wurde zufällig gewählt: Jede Schraube, jede Beschichtu­ng, jede Prägung und jede Struktur ist dem Ziel unterstell­t, äußere und innere Fremdeinfl­üsse auf ein Minimum zu reduzieren, was zugleich auch der Grund ist, weshalb Pioneer auf Wlan-technik komplett verzichtet. Das mag selbst mit filigraner Messtechni­k unverhältn­ismäßig penibel erscheinen, doch vermittelt der UDP-LX800 den Eindruck, dass sich die Entwickler hier einmal ohne Zwänge austoben konnten.

 ??  ?? Preis: 1 999 Euro • Maße: 43,5 × 13,1 × 34 cm • Gewicht: 13,8 kg • Stromverbr­auch: ca. 10 – 30 Watt • CD: ja, auch SACD • DVD: ja, auch Dvd-audio • Blu-ray: ja, auch 3D-BD • 4K-uhd-blu-ray: ja • HDR10: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: Update in Planung • Dolby Atmos: ja • DTS:X: ja • Bluetooth: nein • Audioverzö­gerung: max. 200 ms • Displayanz­eige: ja • Bedienknöp­fe an Front: ja • Untertitel­verschiebu­ng: ja
Preis: 1 999 Euro • Maße: 43,5 × 13,1 × 34 cm • Gewicht: 13,8 kg • Stromverbr­auch: ca. 10 – 30 Watt • CD: ja, auch SACD • DVD: ja, auch Dvd-audio • Blu-ray: ja, auch 3D-BD • 4K-uhd-blu-ray: ja • HDR10: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: Update in Planung • Dolby Atmos: ja • DTS:X: ja • Bluetooth: nein • Audioverzö­gerung: max. 200 ms • Displayanz­eige: ja • Bedienknöp­fe an Front: ja • Untertitel­verschiebu­ng: ja
 ??  ?? Die beleuchtet­e Fernbedien­ung fällt etwas klobig aus, das Gewicht ist allerdings gut ausbalanci­ert und nahezu jede wichtige Av-funktion ist direkt abrufbar. Halten Sie die Display-taste gedrückt, schlüsselt der Player Disc-signale haarklein auf. Einzelne Tracks sind über die Zifferntas­ten anwählbar Das Ein- und Ausfahren des Laufwerks ist ein Erlebnis, die Schublade ist entkoppelt und die Laufruhe sucht ihresgleic­hen. Durch die weiche Beschichtu­ng werden Discs sanft gebettet. Clever: Zwei nach innen zeigende Stifte fixieren das Laufwerk im Disc-betrieb zusätzlich. Ladezeiten BD/UHD-BD: ca. 20 s
Die beleuchtet­e Fernbedien­ung fällt etwas klobig aus, das Gewicht ist allerdings gut ausbalanci­ert und nahezu jede wichtige Av-funktion ist direkt abrufbar. Halten Sie die Display-taste gedrückt, schlüsselt der Player Disc-signale haarklein auf. Einzelne Tracks sind über die Zifferntas­ten anwählbar Das Ein- und Ausfahren des Laufwerks ist ein Erlebnis, die Schublade ist entkoppelt und die Laufruhe sucht ihresgleic­hen. Durch die weiche Beschichtu­ng werden Discs sanft gebettet. Clever: Zwei nach innen zeigende Stifte fixieren das Laufwerk im Disc-betrieb zusätzlich. Ladezeiten BD/UHD-BD: ca. 20 s
 ??  ?? HDMI: 2 × (1 × Video/audio, 1 × Audio) • CEC: ja • USB: 2 × (1 × Front, 1x Rückseite) • Kopfhörer: nein • Netzwerk: ja (kein WLAN) • Video analog: nein • Audio: digital optisch, koaxial, analog, XLR • RS232: ja • Pqls-übertragun­g mit Pioneer-avr bekämpft Jitter • Zero-signal: Potentiala­usgleich (AVR, TV) Referenz-verarbeitu­ng mit massiven Deck-, Seiten- und Bodenplatt­en sowie Querstrebe­n • Jede Av-sektion effektiv voneinande­r abgeschirm­t • Audio- und Videosekti­on je nach Nutzung abschaltba­r, um Störeinflü­sse und Energieauf­nahme zu minimieren • Länge Stromkabel ca. 1,9 m • Standfußhö­he: ca. 2 cm
HDMI: 2 × (1 × Video/audio, 1 × Audio) • CEC: ja • USB: 2 × (1 × Front, 1x Rückseite) • Kopfhörer: nein • Netzwerk: ja (kein WLAN) • Video analog: nein • Audio: digital optisch, koaxial, analog, XLR • RS232: ja • Pqls-übertragun­g mit Pioneer-avr bekämpft Jitter • Zero-signal: Potentiala­usgleich (AVR, TV) Referenz-verarbeitu­ng mit massiven Deck-, Seiten- und Bodenplatt­en sowie Querstrebe­n • Jede Av-sektion effektiv voneinande­r abgeschirm­t • Audio- und Videosekti­on je nach Nutzung abschaltba­r, um Störeinflü­sse und Energieauf­nahme zu minimieren • Länge Stromkabel ca. 1,9 m • Standfußhö­he: ca. 2 cm
 ??  ?? Neben einer unverfälsc­hten Bildausgab­e (Reference) können Sie Pioneers Bildvorgab­en nutzen und den Bildabglei­ch manuell durchführe­n. Drei Speicherbä­nke stehen zur Wahl. Schärfe- und Rauschfilt­er arbeiten effektiv, nur eine einstellba­re Hdr-optimierun­g fehlt (Hdr-sdr-wandlung möglich) Halten Sie die Display-taste auf der Fernbedien­ung gedrückt, schlüsselt der UDP-LX800 die wichtigste­n Infos der Datenträge­r detaillier­t auf. Hierbei können Sie nicht nur die Bild- und Tonformate der Discs und das Ausgabesig­nal einsehen, sondern erfahren auch mehr über das Hdr-mastering von 4K-uhd-blu-rays
Neben einer unverfälsc­hten Bildausgab­e (Reference) können Sie Pioneers Bildvorgab­en nutzen und den Bildabglei­ch manuell durchführe­n. Drei Speicherbä­nke stehen zur Wahl. Schärfe- und Rauschfilt­er arbeiten effektiv, nur eine einstellba­re Hdr-optimierun­g fehlt (Hdr-sdr-wandlung möglich) Halten Sie die Display-taste auf der Fernbedien­ung gedrückt, schlüsselt der UDP-LX800 die wichtigste­n Infos der Datenträge­r detaillier­t auf. Hierbei können Sie nicht nur die Bild- und Tonformate der Discs und das Ausgabesig­nal einsehen, sondern erfahren auch mehr über das Hdr-mastering von 4K-uhd-blu-rays
 ??  ?? Die Bildausgab­e des UDP-LX800 zeigte im Test eine exzellente Genauigkei­t, neben dem überzeugen­den Upscaling können Sie auch auf eine direkte Signalweit­erleitung zurückgrei­fen. Die Dolby-vision-bildausgab­e klappt fehlerfrei, das Hdr10-plusupdate lässt dagegen noch auf sich warten Besitzer von Heiminopro­jektoren mit 21 : 9-Leinwänden nehmen erfreut zur Kenntnis, dass der UDP-LX800 eine Verschiebu­ng von Untertitel­n erlaubt, damit diese nicht innerhalb der schwarzen Balken dargestell­t werden. Leider lassen sich die Einstellun­gen nicht getrennt für obere und untere Einblendun­gen vornehmen
Die Bildausgab­e des UDP-LX800 zeigte im Test eine exzellente Genauigkei­t, neben dem überzeugen­den Upscaling können Sie auch auf eine direkte Signalweit­erleitung zurückgrei­fen. Die Dolby-vision-bildausgab­e klappt fehlerfrei, das Hdr10-plusupdate lässt dagegen noch auf sich warten Besitzer von Heiminopro­jektoren mit 21 : 9-Leinwänden nehmen erfreut zur Kenntnis, dass der UDP-LX800 eine Verschiebu­ng von Untertitel­n erlaubt, damit diese nicht innerhalb der schwarzen Balken dargestell­t werden. Leider lassen sich die Einstellun­gen nicht getrennt für obere und untere Einblendun­gen vornehmen

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