Apple, Disney und Google starten neue Streaming-dienste
Mit Apple und Disney starten in den nächsten Monaten Multimilliarden-dollar-unternehmen eine bis dato beispiellose Aufholjagd, um etablierten Streaming-diensten wie Netflix den Rang abzulaufen. Google will dagegen mit Stadia die Verbreitung von Videospielen auf eine neue Basis stellen. Doch neben den größeren Auswahlmöglichkeiten an attraktiven Inhalten steigen damit ebenso die monatlichen Beitragskosten. Was sich hinter Apple TV+, Google Stadia und Disney+ verbirgt, haben wir für Sie in Erfahrung gebracht.
Früher war zwar nicht alles besser, doch vor 20 Jahren war die Verbreitung von Videoinhalten deutlich überschaubarer: Filme kamen ins Kino und wurden später auf DVD veröffentlich. Neben der Kaufoption im Elektronikmarkt schossen Videotheken wie Pilze aus dem Boden und mit dem Beginn des Siegeszuges des Internets starteten einige Anbieter, darunter auch Netflix, den Videoverleih per Mausklick und Postsendung. Doch immer schnellere Datenleitungen ließen die Videoscheiben zunehmend überflüssig erscheinen, sodass Netflix bereits vor mehr als 10 Jahren damit begann, den Dvd-verleih abzustoßen und Videodaten stattdessen in Echtzeit über die Internetleitung zu übertragen. Statt mindestens 24 Stunden auf ein Postpaket zu warten, konnten Inhalte direkt nach Abruf gestreamt werden, solange die Internetleitung ausreichend leistungsstark war. An diesem Konzept hat sich in den letzten 10 Jahren nichts geändert und der Streaming-markt ist förmlich explodiert: Netflix wuchs zum mächtigen Global-player heran und Erfolgsregisseure wie Alfonso Cuarón errangen mit Netflix-filmproduktionen wie „Roma“Auszeichnungen, die früher klassisch verbreiteten Kinofilmen vorbehalten waren. Mittels Eigenproduktionen generiert Netflix mehr und mehr exklusive Marken, die wiederum die Abozahlen steigern sollen. Lange Zeit musste Netflix nur den globalen Konkurrenten Amazon fürchten, doch in den nächsten Monaten steht Netflix durch Anbieter wie Apple und Disney die wohl größte Herausforderung in der mehr als 20-jährigen Firmengeschichte bevor. Und ein Ende der Marktfragmentierung ist nicht in Sicht: Im Frühjahr 2020 startet mit HBOMAX bereits der nächste Streaming-dienst. Doch nicht nur der Film- und Serienmarkt ist in Bewegung, sondern auch im lukrativen Videospielsegment könnten sich die Kräfteverhältnisse mehr und mehr verschieben.
Games per Stream
Im Videospielsektor ersetzen Spieledownloads mehr und mehr die klassischen Disc-verkäufe, doch mit einem Streaming-anbieter wie Netflix ist die Situation noch nicht vergleichbar. Videospieldaten werden meist komplett auf eine stationäre Konsole (Playstation, Xbox, Switch) heruntergeladen und durch die Hardware im Wohnzimmer berechnet. Mit Microsofts Project-x-cloud und Sonys Playstation Now werden zwar erste Versuche unternommen, komplexe Videospielinhalte ohne spezifischen Hardware-zwang zu streamen, doch eine möglichst schnelle Internetleitung ist dabei nur ein wichtiger Baustein. Da bei einem Videospiel Tasteneingaben blitzschnell umgesetzt werden müssen, ist eine möglichst geringe Eingabeverzögerung der Schlüssel zum vollendeten Spielerlebnis. Durch das komplette Streaming von Videospielinhalten vereinfacht sich zwar der Zugang für Spieler, aber die Infrastrukturanbieter stehen vor der Mammutaufgabe, gewaltige Rechenzentren aus dem Boden zu stampfen und diese bestmöglich mit der regionalen Internetstruktur zu verknüpfen. Durch den Markteinstieg Googles mit dem neuen Dienst Stadia dürfte das Thema Game-streaming in den nächsten Monaten gewaltig Fahrt aufnehmen und speziell Sony zeigte sich vorab derart beeindruckt, sodass man eine Kooperation mit dem Konkurrenten Microsoft verkündete, um gegen Google Stadia bestehen zu können. Die Infrastruktur für Sonys Playstation Now wird in den kommenden Jahren durch Microsofts Rechenzentren (vergleichbar zu Project-x-cloud) bereitgestellt. Am Ende erhalten Videospieler technisch gesehen nur noch einen Videostream, der sich im Gegensatz zu Filmen und Serien aber durch Tasteneingaben beeinflussen lässt. Das Ziel ist bei allen Streaminganbietern gleich: Hochleistungshardware im Wohnzimmer soll entfallen und Sie sollen per Knopfdruck die aktuellsten Filme, Serien und Spiele in 4K-hdr-qualität ohne Verzögerung und Installation abrufen können.
Was bedeutet Apple TV+?
Apple TV+ ist eine Ergänzung der bisherigen Apple-tv- bzw. itunes-videostreaming-dienste. Statt Filme und Serien per Einzelkauf zu erwerben, wird Apple TV+ als monatliches Abomodell vermarktet. Solange die Abokosten beglichen werden, erhalten Sie unbegrenzten Zugriff auf das werbefreie Videoangebot.
Wer steckt dahinter?
Hinter Apple TV+ steht der iphoneund ipad-hersteller Apple, der über die itunes-plattform bereits seit einigen Jahren erfolgreich Film-, Serien- und Musikinhalte in digitaler Form zum Kauf anbietet. Bislang trat Apple dabei als Dienstleister auf, um Filmstudios und Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihre Werke auf der itunes-plattform zu vermarkten. Mit Apple TV+ beginnt für Apple eine neue Zeitrechnung, da die Serieninhalte selbst produziert und vermarktet werden.
Was kostet es?
Apple TV+ lässt sich für 5 Euro pro Monat abonnieren. Die kostenlose Probephase beträgt 7 Tage, Käufer aktueller Apple-hardware erhalten ein 12-monatiges Gratis-abo.
Welche Qualität wird geboten?
Apple setzt auf 4K-hdr-videoqualität. Je nach Endgerät werden die Daten im Dolby-vision-bild- und Dolby-atmos-tonformat bereitgestellt. Die Downloadgeschwindigkeit sollte ca. 25 Mbit/s betragen.
Wann kommt es?
Apple TV+ startet ab November, das Angebot an Serien- und Filminhalten wird aber zunächst eingeschränkt sein.
Wie kann ich Apple TV+ nutzen?
Apple TV+ wird von allen aktuellen Apple-geräten unterstützt, darunter iphone, ipad und Mac. Für Flachbild-tvs bietet Apple das Streaming über Airplay (LG, Samsung, Sony) oder die Apple-tv-box an. Einige Tv-hersteller wie Samsung integrieren die Apple-tv-app direkt in die Tv-software, sodass Sie sich den Kauf der Apple-tv-box (ca. 200 Euro) sparen können. Die App-unterstützung soll in den nächsten Monaten auf noch mehr Flachbild-tv-anbieter (LG) und Amazons Fire-tv-hardware ausgeweitet werden. Auf ein Apple-tv-plus-abo können maximal 6 Familienmitglieder zugreifen. Klasse statt Masse mit Fokus auf Eigenproduktionen lautet die Strategie hinter Apple TV+. Bislang bekannt sind eine Handvoll Serien, die meist mit Hollywood-stars aufwarten. Mit „Amazing Stories“feiert die 1980er-kurzgeschichtenserie von Steven Spielberg ein Comeback und Erfolgsregisseur Spielberg saß auch für die 2019er-neufassung auf dem Regiestuhl. Die Serie „See“wartet mit „Aquaman“-darsteller Jason Momoa auf und erzählt eine Fantasy-science-fiction-geschichte, in der die Menschheit erblindet ist und das Überleben an erster Stelle steht. Vorrangig emotional geht es in „The Morning Show“zu, bei dieser Serie werden mit Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Billy Crudup und Steve Carell gleich mehrere Hollywood-preisträger vor der Kamera versammelt. In „For All Mankind“schreibt „Battlestar Galactica“und „Star Trek“-produzent Ronald Moore die Geschichtsbücher neu, indem der Sowjetunion die erste Mondlandung glückt und die USA Schritt für Schritt versucht, den Erzfeind durch spektakuläre Weltraumreisen zu übertrumpfen. Ein Herz für Kinder zeigt Apple mit der Sesamstraßen-produktion „Helpsters“und der Peanuts-geschichte „Snoopy im Weltraum“. Weitere geplante Serien sind das Krimi-drama „Truth Be Told“, der Psychothriller „Servant“von M. Night Shyamalan, die romantische Komödie „Little Voice“, „Little America“, das wahre Geschichten aufgreift, die Tierdoku „The Elephant Queen“und eine Dokuserie über Immobilien namens „Home“. Statt alle Folgen einer Serie gleich zu Beginn einzustellen, sollen zum Start häufig die ersten drei Folgen einer Serie abrufbar sein, die danach wöchentlich um weitere ergänzt werden.
Was macht Apple TV+ so besonders?
Apple scheint es zu gelingen, dass sich auch Regisseure wie Steven Spielberg wohlwollend mit dem Streaming-thema auseinandersetzen, dieser hatte beispielsweise die Geschäftspraktiken von Netflix öffentlich kritisiert. Allerdings hat Apples Überzeugungskraft einen hohen Preis: Die Kosten für die ersten Serien und die prominenten Hollywood-darsteller sind gewaltig. Trotz aller Investitionskraft gelingt Apple zum Start nicht alles: Die Übernahme des Produktionsstudios Bad Robot von
J. J. Abrams scheiterte, da neben Apple immer mehr finanzstarke Anbieter in den Streaming-markt einsteigen (z. B. Warner). Somit stellt sich langfristig die Frage, inwieweit Apple die Kosten für dieses Unterfangen schultern kann, um Apple TV+ dauerhaft zum Erfolg zu verhelfen (angeblich wurden bereits 6 Milliarden Dollar investiert). Eine Abo-preisanpassung nach 12 Monaten scheint somit vorgezeichnet.
Was bedeutet Disney+?
Disney+ ist ein neues Videoportal, in dem die bekanntesten Disney-film- und Serieninhalte gesammelt und zum Streaming-abruf bereitstellt werden. Wie bei Apple TV+ und Netflix gibt es keinen Einzelkauf, sondern Sie erhalten durch eine monatliche Abogebühr Zugriff auf sämtliche Inhalte.
Wer steckt dahinter?
Hinter Disney+ steckt das Filmimperium Disney, das mittlerweile nicht nur 20th Century Fox vereinnahmt hat, sondern auch die Marvel- und Star-wars-filmlizenzen innehält und somit einen Großteil der aktuellen Kino- und Serieninhalte weltweit produziert. Dadurch vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue Inhalte von Disney ins Kino gelangen oder per Videoon-demand angeboten werden.
Was kostet es?
Disney verlangt zum Start ca. 7 Euro pro Monat oder eine Jahresgebühr von ca. 70 Euro. Der Preis fällt damit vergleichbar zum Amazon-prime-videoangebot aus.
Welche Qualität wird geboten?
Disney setzt derzeit maximal auf 4K-hdr-videoqualität. Je nach Endgerät werden die Daten im Dolby-vision-bildund Dolby-atmos-tonformat bereitgestellt, dabei wird eine Downloadgeschwindigkeit von ca. 25 Mbit/s empfohlen.
Wann kommt es?
Der Start von Disney+ wurde z. B. in den Niederlanden bereits für November 2019 bestätigt. In Deutschland soll der Dienst voraussichtlich erst ab Fühjahr 2020 abrufbar sein.
Wie kann ich Disney+ nutzen?
Zu den bislang bestätigten Abspielplattformen gehören Apples TV-BOX, iphones, ipads, Android-fernseher und -Smartphones, Googles Chromecast, Playstation 4 und Xbox One sowie die Nutzung über PC und Mac via Webbrowser. Durch einen Marktstreit zwischen Disney und Amazon in den USA werden Amazon-fire-tv-geräte zu Beginn evtl. nicht unterstützt. Ähnlich wie Netflix lassen sich Inhalte nicht nur streamen, sondern für eine zeitlich begrenzte Nutzung auch herunterladen. Mit einem bezahlten Abo sollen sich 7 Nutzerprofile erstellen und 4 Streams gleichzeitig abrufen lassen. Sämtliche Disney-inhalte aufzulisten, würde vermutlich unserer gesamte Ausgabe füllen: Bereits zum Start sollen mehr als 7 000 Serienfolgen und 500 Filme zum Abruf bereitstehen. Durch die Übernahme von 20th Century Fox und den Erwerb der Star-wars- und Marvel-lizenzen können Sie über Disney+ beispielsweise „Avengers“, „X-men“, „Star Wars“, „Avatar“, „Planet der Affen“, „Alien“, Stirb Langsam“, Pixar-animationsfilme, klassische Disney-zeichentrickfilme und Serien wie „Akte X“und „Die Simpsons“streamen. Auch National-geographic-inhalte sind fester Bestandteil von Disney+. In den kommenden Jahren will Disney beliebte Superhelden- und Star-wars-marken im Serienformat exklusiv für Disney+ produzieren, sodass nur noch die gewinnträchtigsten Blockbusterproduktionen ins Kino gelangen dürften. Bereits angekündigt wurden Marvel-superheldenfilme wie „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“, „Thor: Love and Thunder“und „Black Widow“. Auf Disney+ erscheinen exklusiv Serien zu Falcon, Loki, Winter Soldier und Hawkeye. Star-wars-fans sollen dagegen durch die Disney-plus-serie „The Mandalorian“auf ihre Kosten kommen. Statt alle Folgen einer Serie einzustellen, plant Disney eine Folge pro Woche nach dem jeweiligen Serienstart einzuspielen. Die meisten Inhalte auf Disney+ hat man bereits auf anderen Streaming-portalen, auf Disc oder im klassischen Tv-programm gesehen, doch durch den Start von Disney+ verschwinden diese Inhalte auf besagten Verbreitungswegen mehr und mehr. Konnten bislang beispielsweise über Netflix zahlreiche Disney-trickfilme und -Kinoblockbuster gestreamt werden, so werden diese Inhalte zukünftig komplett aus dem Netflix-angebot entfernt. Negative Auswirkungen könnte Disney+ auch für Sammelliebhaber haben, die Filme und Serien bislang auf Disc erworben haben. Gerade in Europa geizt Disney mit 4K-uhd-blu-ray-veröffentlichungen beliebter Pixar-animationsfilme, sodass 4K-hdr-bildqualität bei einigen Inhalten nur über Disney+ zu erwarten ist. Auch das klassische lineare Tv-konzept scheint durch Disney+ geschwächt zu werden: Der Pay-tv-anbieter Sky stellt beispielsweise zwei Disney-kanäle (Cinemagic und XD) ein. Disney-kanäle im Free-tv sind voraussichtlich noch nicht betroffen. Das Konzept dürfte sich für Disney rechnen: Gerade Familien werden auf das Abo nicht verzichten wollen und für Disney bietet die Plattform die Chance, die eigene Vormachtstellung noch weiter auszubauen.
Was bedeutet Stadia?
Stadia ist Googles neue Marke, die das Streaming von Videospielen ohne den Einsatz leistungsstarker PCS oder Spielekonsolen erlaubt. Neben dem digitalen Einzelkauf von Spieletiteln ist innerhalb des kostenpflichtigen Abomodells ein Abruf ausgewählter Spiele ohne weitere Zusatzkosten möglich.
Wer steckt dahinter?
Hinter Stadia steckt der Suchmaschinenhersteller Google, der neben dem Android-betriebssystem für Fernseher und Smartphones auch die Videoplattform Youtube betreibt.
Was kostet es?
Zum Start verkauft Google die Stadia Founder’s Edition für 130 Euro, die einen Wlan-controller und einen Chromecast-stick-ultra für das Streaming beinhaltet. 3 Monate lässt sich Stadia damit kostenlos nutzen, danach werden 10 Euro pro Monat fällig, wenn weiterhin in 4K-HDR-BILD- und 5.1-Audio-qualität gestreamt werden will. Als kostenlos verfügbares Spiel wird u.a. „Destiny 2“abrufbar sein. Die meisten Spiele im Stadia-store sind allerdings kostenpflichtig und vergleichbar zum PSN- oder Xbox-live-store ist mit bis zu 70 Euro für neuste Blockbusterspiele zu rechnen. 2020 wird das Stadia-angebot durch einen kostenlosen Stream in Full-hd-auflösung und Stereoton erweitert, die Kosten für das jeweilige Spiel, einen kompatiblen Controller (neben dem Stadia-controller sollen auch PC-, PS4 und Xbox-gamepads unterstützt werden) und einen Chromecast-ultra-stick müssen je nach Anwendungsfall aber dennoch eingeplant werden. Haben Sie ein Spiel käuflich erworben und wollen es in bester Bild- und Tonqualität erleben, sind Sie
Welche Qualität wird geboten?
Google setzt bereits zum Start von Stadia auf 4K-hdr-bildqualität bei 60 Bildern pro Sekunde und 5.1-Ton, als Downloadgeschwindigkeit werden ca. 35 Mbit/s empfohlen. Geringere Datenraten sorgen für Auflösungsverluste, sodass nur noch Full-hd-qualität (20 Mbit/s) oder 720p-auflösung in SDR und Stereoton (10 Mbit/s) zur Verfügung stehen. Ohne monatliche Abokosten wird die Streaming-qualität automatisch auf Full-hd und Stereoton gedrosselt. Langfristig will Google sogar 8K-bildauflösung, 120 Bilder pro Sekunde und Dolby-atmos-klang unterstützen. Google Stadia startet im November und soll mehr als 30 Spieletitel umfassen. Wer gleich zu Beginn loslegen will, sollte die Stadia Founder’s Edition erwerben. Der Stadia-controller dient zur Steuerung der Spiele und der Chromecast-stick-ultra streamt die Spielinhalte auf Ihren Flachbildfernseher. Alternativ können Sie Stadia über Google-pixel3-geräte oder über den Chrome-webbrowser nutzen, als Eingabegeräte sollen neben Usb-controllern auch Maus und Tastatur unterstützt werden. Die Anzahl der angemeldeten Geräte ist unbegrenzt, im Normalfall kann aber nur ein Endgerät zur gleichen Zeit pro Stadia-konto genutzt werden. Einmal getroffene Stadia-verknüpfungen mit Ihrem Google-konto lassen sich nachträglich nicht auf andere Konten übertragen.
Welche Inhalte gibt es?
Stadia wird zu Beginn kaum exklusive Spiele bieten, sondern Titel, die auch auf PS4, Xbox One und PC verfügbar sind. Angekündigte Spiele sind beispielsweise „Tomb Raider“, „Assassin’s Creed“, „Final Fantasy XV“, „Borderlands 3“, „Cyberpunk 2077“, „Doom“, „Avengers“, „Grid“und „NBA 2K“. Käufer der Founder’s Edition können zum Start den Shooter „Destiny 2“kostenlos spielen. Durch Stadia sollen leistungsstarke PCS und Videospielkonsolen überflüssig werden, da Googles Rechenzentren (in Deutschland z. B. in Frankfurt) die Grafikberechnung übernehmen und Spieler einzig einen Videostream beziehen. Google verspricht Spielegrafiken auf High-end-pc-niveau und damit eine bessere Qualität, als es aktuelle Konsolen wie Xbox One X ermöglichen, was allerdings eine Downloadgeschwindigkeit von 35 Mbit/s voraussetzt. Durch das Streaming entfallen auch die sonst üblichen Installationen und Updates. Spiele zu streamen ist allerdings komplexer, als normale Videoinhalte zu übertragen, da Tasteneingaben ohne störende Verzögerungen umgesetzt werden müssen. Bricht die Internetverbindung einmal ab, werden die Daten für einige Minuten zwischengespeichert, um eine nahtlose Fortsetzung zu ermöglichen. Spielstände bleiben auch dann auf den Google-servern erhalten, wenn das Abo ausgesetzt wird, zur Spielstandnutzung ist das Abo aber erforderlich. Langfristig soll Stadia nahtlos mit der Youtube-plattform verschmelzen, sodass Spieler nicht nur Videospielstreams anschauen, sondern direkt ins Spiel einsteigen können.