Ungezügelte Leistung: Nvidiartx-grafikbeschleuniger mit 77-ZOLL-G-SYNC-OLED
In den vergangenen Jahren hat sich die Darstellungsqualität von Videospielen enorm gesteigert, doch mittlerweile bremsen PS4 Pro und Xbox One X die technischen Weiterentwicklungen aus. Was wirklich möglich ist, haben wir deshalb nicht mit den beliebten Videospielkonsolen getestet, sondern mit einem High-end-pc in Kombination mit einem 77-ZOLL-OLED-TV.
Um keine Kompromisse auf Seiten der Darstellungsqualität eingehen zu müssen, wählten wir einen Hochleistungs-pc mit aktuellem Intel i9-prozessor und einer Rtx2080-ti-grafikkarte von Nvidia. Die enorme Rechenleistung des Grafikchips von knapp 13,5 TFLOPS macht es möglich, bei maximalen Grafikdetails (bessere Qualität als Xbox One X) entweder eine echte 4K-qualität bei 60 Bildern pro Sekunde zu erreichen oder sogar 120 Bilder pro Sekunde bei einer Auflösung von 2 560 × 1 440 Bildpunkten (1 440p, WQHD) anzustreben. Gerade in Spielen, die mit Xbox One X und PS4 Pro nur mit 30 Bildern pro Sekunde berechnet werden, erhofften wir uns einen deutlichen Leistungsvorsprung. Natürlich steht und fällt eine bessere Bildausgabe mit der Qualität des Displays. Aktuelle LG-OLED-TV unterstützen nicht nur den 1 440p-120-hz-modus, sondern auch Gsync: Statt stur einem 60-Hz-bildaufbau zu folgen, werden die gesendeten Daten der Grafikkarte zu jedem Zeitpunkt im richtigen Takt wiedergegeben, und dies bis zu 120 Mal pro Sekunde. Dies reduziert nicht nur Bildfehler, sondern sorgt auch für eine bessere Bewegtbildschärfe im Spielmodus, solange möglichst viele Bilder pro Sekunde von der Grafikkarte bereitgestellt werden. Derart klare Bewegtbilder waren bislang nur durch technische Tricks wie eine Schwarzbildeinblendung (Bildflimmern, geringere Helligkeit) oder Zwischenbildberechnung (Artefakte, hohe Eingabeverzögerung) möglich. Durch die Leistungsstärke unseres Test-pcs mussten wir derartige Kompromisse nicht länger in Kauf nehmen, sondern konnten aktuelle Spiele meist mit 75 bis 120 Bildern pro Sekunde berechnen und dies in einer deutlich besseren Detailgenauigkeit, als es PS4 Pro und Xbox One X erlauben. Dass die Kosten für einen Hochleistungscomputer schnell zwischen 2 000 und 4 000 Euro liegen können, mag zunächst abschrecken, doch lassen sich derartige Summen schnell einsparen, wenn man zum Beispiel statt zum OLED-TV
77C9 (circa 5 000 Euro) zum gleichwertigen C9-modell in 65 Zoll (circa 2 000 Euro) greift. Ein günstiges Vergnügen ist solch eine Pc-tv-kombination dennoch nicht, denn allein unser Computer genehmigte sich in Spielen knapp 350-470 Watt an Leistung, was durch die Wiedergabe über einen 77-ZOLL-OLED-TV in vielen Spielszenen verdoppelt wurde.
Neue Grafiktechnologie
Wenn man Szenen in Spielen wie „Control“mit und ohne Raytracing vergleicht, fällt es schwer, auf dieses neue Grafikfeature zu verzichten, doch die in Echtzeit berechneten Licht- und Schatteneffekte sowie Lichtspiegelungen schlucken enorm Rechenpower, was zu Lasten der Spielbarkeit gehen kann. DLSS (Deep Learning Supersampling) steht für eine neue Generation von Upscaling und Pixelnachschärfung, die es ermöglicht, intern in einer geringeren Auflösung zu rendern und damit Rechenzeit einzusparen. Zugleich ersetzt die Dlss-funktion bekannte Kantenglättungsmechanismen und arbeitet die Berechnung fehlerfrei, nimmt die Bildruhe zu und Kantenflimmern ist kaum noch auszumachen. Wie überzeugend DLSS arbeitet, hängt immer vom jeweiligen Spiel und der Zielauflösung ab: 4K DLSS ist oftmals vergleichbar mit einer 1440p-wiedergabe ohne DLSS, doch die Interpolation kann für besser geglättete Konturen sorgen. Insgesamt erfordert ein Spiel wie „Control“, nicht zuletzt durch die zerstörbaren Umgebungen und Physikspielereien, derart viel
Leistung, dass wir im Test improvisieren mussten. Neben der nativen 1440p-wiedergabe ohne Raytracing (exzellente Bildschärfe und Spielbarkeit) bereitete auch der Raytracing-modus Freude, allerdings nur in Kombination mit DLSS, um die Bildrate auf 80-Fps-niveau zu stabilisieren. Im 120-Hz-modus konnten wir aber nur geringe Dlss-auflösungen anwählen, wodurch die Darstellung sehr weich und detailarm erschien. Zukünftige Hdmi-2.1-schnittstellen werden die 120-Hz-bildausgabe bei neuen Grafikkarten noch flexibler gestalten.
LG-OLED-TVS (2019- und 2020-Modelle) sind bereits für Hdmi-2.1-quellen vorbereitet und die TVS erlauben auch im Pcmodus eine exzellente Bildabstimmung.
120 Hz ist Trumpf
So verlockend die Erhöhung der Bildauflösung auf natives 4K-niveau auch sein mag, so gering war der Mehrwert im Bewegtbild. Deutlich wichtiger war die Bildanzahl pro Sekunde, und um hier bestmögliche Werte zu erreichen, mussten wir die Auflösung drosseln. Mit 60 Bildern pro Sekunde (4K
Auflösung) verschwanden zwar Bildruckler, doch schnelle Kameraschwenks zeigten weiterhin Unschärfen und die 60-Hz-abtastung des OLED-TVS begünstigt Fehler trotz G-sync-verbindung. Die Flimmerfreiheit aktueller OLED- und Lc-displays bedeutet im Gegensatz zu CRT- oder Plasma-tvs, dass die Bildanzahl auf mehr als 60 Bilder pro Sekunde gesteigert werden sollte, damit schnelle Bildbewegungen scharf erscheinen. Die Steigerung von 30 Bildern pro Sekunde (meist mit PS4 Pro und Xbox One X) auf 60 Bilder pro Sekunde verhindert zwar störende Ruckler, doch wer im Spielmodus eine optimale Bewegtbildschärfe erwartet, muss deutlich mehr Bilder pro Sekunde erzeugen. Selbst mit einem 77-ZOLL-OLED-TV war es in Spielen weitaus wichtiger, die Bildanzahl zu erhöhen, anstatt die statische Pixelanzahl auf das 4K-niveau des Fernsehers angleichen zu wollen. Die 120-Hz-g-sync-verbindung überzeugte am meisten, als wir 75 bis 120 Bilder pro Sekunde zuspielen konnten. Um diese Marke zu erreichen, ist eine Drosselung der Auflösung oder der Einsatz von DLSS Pflicht. Wie groß der Leistungsvorsprung eines High-end-pcs inzwischen ist, bemerkt man deutlich, wenn man die gleichen Spiele auf PS4 Pro und Xbox One X startet. Dabei ist es nicht nur die Detailauflösung, die den Unterschied ausmacht, sondern das Zusammenspiel aus Grafikqualität und einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Bilder pro Sekunde. Wer dieses „Pc-gefühl“einmal erlebt hat, wird nicht mehr freiwillig auf ruckelige 30-Fpsgrafik der Konsolen zurückwechseln wollen. Dass die Unterschiede zwischen 30, 60 und 120 Bildern pro Sekunde in unserem Test geradezu frappierend herausstachen, ist kein Zufall: Ein OLED-TV wie der 77C9 von LG füllt auf kurzer Distanz fast das gesamte Blickfeld und ermöglicht eine gestochen scharfe Wiedergabe ohne künstliche
Nachzieheffekte, wenn deutlich mehr als 60 Bilder pro Sekunde zugespielt werden. Wichtig sind somit zwei Dinge: Das Oleddisplay muss mit 120 Hz den Bildaufbau vornehmen und die Grafikkarte sollte deutlich mehr als 60 Bilder pro Sekunde liefern. Da Pc-grafikkarten aktuell noch nicht mit Hdmi-2.1-schnittstellen ausgestattet sind, lässt sich die 120-Hz-zuspielung am besten im 1 440p-modus realisieren. Damit Bildfrequenzschwankungen optimal ausgeglichen werden können, ist ein variabler Bildfrequenzabgleich wie G-sync Pflicht. Mit dieser Kombination und bester Pchardware wie einer RTX2080 TI lassen sich der Detailgrad und die Zeichentiefe in Spielen gegenüber der Berechnungsqualität von PS4 Pro und Xbox One X deutlich erhöhen, was es möglich macht, weiter entfernte Details klarer wahrzunehmen. Auflösung allein ist schließlich nicht alles: Selbst auf Xbox One X kann der Detail
grad von weiter entfernten Objekten sehr schnell abnehmen, Schatten- und Lichteffekte werden zurückgefahren oder Figuren erscheinen weniger flüssig animiert. Greift hingegen wie bei unserem Hochleistungspc ein Rädchen ins andere, können Sie sämtliche Details im Spiel genießen, und zwar nicht nur im Standbild, sondern selbst dann, wenn die Kamera sehr schnell bewegt wird. Dies sorgt mit einem 77-ZOLL-OLEDTV für einen Vr-ähnlichen Effekt: Die Videospielwelt füllt das komplette Blickfeld, und da die Wiedergabe stets ruckelfrei und detailscharf abläuft, stellen sich keine Nebenwirkungen wie Schwindelgefühle oder Ermüdungen ein. Stattdessen taucht man vollständig in die Spielewelten ein und erlebt eine intensive Sinneserfahrung.
PC als Qualitätsmaßstab
Unsere Basteltage, in denen wir uns mit Windows-treibern, 3Dfx-voodoo-grafikkarten, Soundblaster-themen und Spielepatches herumgeschlagen haben, sind schon lange vorbei. Umso erfreulicher war für uns, dass ein aktuelles Windows-10-system die wichtigsten Einstellungen, Installationen und Updates automatisch vornimmt und die Grafikeinstellungen auch normale Pc-nutzer nicht überfordern. Dennoch müssen Konsolenspieler umdenken: Je nach Spiel wird nicht selten eine andere Zugangssoftware
(Steam, Origin, Epic etc.) inklusive Anmeldung verlangt und häufig werden Sie in Pc-spieleverpackungen nur noch Downloadcodes finden. Somit stellt die eigene Internetverbindung ein noch wichtigerer Baustein dar, als es bei aktuellen Konsolen ohnehin schon der Fall ist. Am meisten hat uns überrascht, dass ein Hochleistungs-pc ähnliche Begehrlichkeiten auslösen kann wie Premium-hifi-komponenten, und neben der Zusammenstellung der Hardware bereitet es am meisten Freude, vertraute Inhalte in neuer Qualität zu erleben. Egal ob „Star Wars: The Fallen Order“, „A Plague Tale: Innocence“, „Deliver Us the Moon“oder „Control“: Bewegtbildschärfe und Spielbarkeit waren dramatisch besser, als es aktuelle Konsolen wie PS4 Pro und Xbox One X ermöglichen. Das Bestreben, die Wiedergabe hinsichtlich einer 120-Hz-berechnung reaktionsschneller, flüssiger und schärfer zu gestalten, ist in unseren Augen der größte Mehrwert gegenüber Spielekonsolen, denn anstatt einfach nur schöne Bilder anzuschauen, will man bei der Kombination aus RTX2080 TI und G-SYNC-OLED gern selbst zum Controller oder Maus und Tastatur greifen. Die größte Faszination, die von Hochleistungs-pc-technik ausgeht, lässt sich somit nicht in Screenshots festhalten oder in Youtube-videos bannen: Man muss es selbst gefühlt haben, um zu verstehen, wie stark sich die Spielbarkeit und Darstellungsqualität verbessern. Nvidias Technologien wie Raytracing, DLSS und Gsync sind wichtige Bausteine, um die Darstellungsqualität auf das nächste Level zu heben, und schon jetzt können Sie mit einer RTX2080 TI Dinge umsetzen, die selbst für PS5 und Xbox Series X kaum erreichbar sein werden. Hält man sich vor Augen, dass die nächste Rtx-generation schon vor der Tür steht, wird umso mehr deutlich, wie weit High-end-pc-hardware den kostengünstigen Videospielkonsolen vorauseilt. Die gute Nachricht: Nicht nur die neuen 2020er-oled-tv-modelle, sondern auch die 2019ER-OLED-TVS von LG sind bestens für Nvidia-gaming-pcs vorbereitet.