HDR-BILD und 3Dklang garantiert?
Um möglichst vielen Disney-fans den Einstieg zu erleichtern, wird die Disney-plusapp von einer Vielzahl aktueller, aber auch älterer Endgeräte unterstützt. Eine Auflistung der vorläufig bestätigten Smartphones, Tablets, Streaming-boxen und Fernseher finden Sie am Ende unseres Artikels. Damit wird aber nur sichergestellt, dass die Disney-plus-app abrufbar ist, es lässt sich aber nicht vorhersagen, wie gut die Unterstützung ausfällt. Erfahrungen mit anderen Streaming-anbietern haben gezeigt, dass die Navigation mit älteren Geräten stockend ablaufen kann, mit längeren Ladezeiten zu rechnen ist und 4K-hdr-funktionen nicht genutzt werden können. Je aktueller Ihre Hardware und Software ausfällt, desto mehr Freude wird das Disney-plus-streaming bereiten. Xbox-one-besitzer scheinen im Vergleich zu Ps4-nutzern aktuell im Vorteil zu sein, denn Tests der Us-streaming-app zeigten, dass die PS4 (Pro) keine Hdr-bildanzeige erlaubt und es häufiger zu Abstürzen kommen kann. Auch beim Pausieren und der Rückspulfunktion berichten Anwender je nach Endgerät noch von Problemen. Bleibt zu hoffen, dass die gröbsten Schnitzer zum Deutschlandstart ausgemerzt werden. Wichtig für Konsolenbesitzer: Um die Video-app starten zu können, muss die Hdcp-kopierschutzfunktion in den Systemeinstellungen aktiviert werden. Doch wie sieht es aus, wenn Sie über modernste Technik verfügen und die Internetleitung einen Datendurchsatz von mindestens 25 Mbit/s verkraftet? Disney verspricht zum Start bei mehr als 100 Titeln 4K-hdr-qualität, und je nach Möglichkeit der angeschlossenen Geräte wird sogar Dolby Vision und Dolby Atmos geboten. Damit liefert Disney+ auf dem Papier eine bessere Qualität als Disneys Uhd-bluray-veröffentlichungen, die bis auf wenige Ausnahmen allesamt im Hdr10-format vorliegen. Doch so einfach ist der Vergleich nicht. Die stärkere Bildkomprimierung der Streams kann gerade in düsteren Szenen stärkere Artefakte provozieren und Dolby Vision und Dolby Atmos verbessern nicht die Qualität der Originaldaten. Disneys Filmveröffentlichungen sind meist für eine eingeschränkte HDR-BILD- und Tondynamik bekannt und Disney scheint hier vor allem die Wiedergabe auf leistungsschwächeren Endgeräten im Blick zu haben. Darunter leiden wiederum Besitzer von High-end-bild- und Tontechnik: Wie in unserem Hdr-special (Ausgabe 6/2019) ausführlich beschrieben, reizen einige Filmstudios, darunter auch Disney, die Möglichkeiten aktueller Technik nicht ansatzweise aus. Allerdings kann sich die Qualität je nach Film und Serie unterscheiden, sodass eine Qualitätsbeurteilung nur Titel für Titel erfolgen kann. Sollte Ihnen die Hdr-wiedergabe zu dunkel oder undynamisch vorkommen, dann kann dies durchaus daran liegen, dass die Hdr-szenen die gängigen Marken von 1 000 bis 4 000 Nits nicht erreichen, sondern Sie nur Hdr-details mit 200 bis 300 Nits zu sehen bekommen. Im Idealfall erfreuen Sie sich hingegen auch bei älteren Disney-filmen an einer tadellosen Bild- und Tonqualität.