Sony KD-75ZH8
Kunststoffblenden für gesamten Anschlussbereich und großzügige Kabelkanäle ermöglichen nahtlosen 360-Grad-look • Anschlüsse für Wandmontage ausgelegt • Länge Stromkabel nur rund 1,8 m • Wandhalterung Maße: 40 × 40 cm • Taste für Grundbedienung an Rückseite
dar und wird einzig vom 85ZG9 übertroffen. Die Dimming-zonen-anzahl folgt dieser Einstufung: Im Test ermittelten wir 16 × 20 Dimming-felder und die rund 320 Dimming-zonen sind noch etwas mehr, als es beim 75ZF9 der Fall war. Durch Sonys nach wie vor unerreicht feine Helligkeitsansteuerung der einzelnen Led-zonen ist es selbst im dunklen Raum äußerst schwierig, das LED-NETZ korrekt analysieren zu wollen. Dabei geht Sony, wie bereits in der Vergangenheit, einen ganz anderen Weg als vergleichbare Led-lcd-hersteller: Der 75ZH8 dimmt dunkle Elemente im Bild nicht mit der Brechstange, sondern mit Augenmaß und im Tiefschwarz lässt Sony eine geringe Grundaufhellung zu, um die Ledzonen nicht zu stark als Einzelelemente hervorstechen zu lassen. Dass ein Messgerät teilweise eine höhere Aufhellung im Schwarz anzeigt, aber das Auge dies nicht erkennt, ist der intensiven Leuchtstärke des TVS zu verdanken: Helle Elemente können ungehindert strahlen, und für das Auge ist es häufig unmöglich, an kontrastreichen Übergängen die Aufhellung im Schwarz zu erkennen. Wenn das Local-dimming doch einmal in Erscheinung tritt, dann meist in Kombination mit farbigen Elementen oder Helligkeitszwischenstufen. Dennoch: Komplexe Hdr-szenen wie in den Kinofilmen „The Revenant“, „Der große Gatsby“, „Der Marsianer“oder auch ein Videospielintro wie in „Shadow of the Colossus“zeigen, wie exzellent Sony die Led-ansteuerung gelungen ist und welch enorme Leuchtstärke der 75ZH8 entfachen kann. Natürlich kann Sony mit dem 75ZH8 die Physik nicht überlisten: Wer maximale Blickwinkelstabilität und bestmögliche Schwarzdarstellung sucht, der ist bei Sonys Oled-fernsehern besser aufgehoben, doch der 75ZH8 erzeugt eine Leuchtstärke, die mit OLEDS aktuell unerreichbar ist. Dies kommt Hdr-filmen und -Games gleichermaßen zugute: Wählen Sie mit Hdr10-quellen die Farbbrillanz Stufe hoch, katapultiert der 75ZH8 die Bildbrillanz im Wohnzimmer auf ein neues Level. Beim Thema Dolby Vision werden die Meinungen wie bereits in der Vergangenheit auseinandergehen: Sony stimmt im hellen Dolby-vision-modus das gesamte Bild brillanter ab, was in unseren Augen durch die Leistungsstärke des TVS zweifellos Sinn ergibt. Wer es unverfälschter will, kann immer noch in die dunklere Dolby-vision-voreinstellung umschalten. Beim vorkalibrierten Netflix-modus, der im Bildmenü einzig bei Nutzung der Tv-internen Netflix-app optional aktiviert werden kann, wird das Bild (besonders mit Sdrinhalten) ab Werk vergleichsweise leuchtschwach wiedergegeben, was für dunkle Mastering-räume besser geeignet ist als für helle Wohnzimmer. Die Abstimmung der dunkelsten Bildbereiche ist beim 75ZH8 fast schon zurückhaltend geraten: Sony vermeidet hier eine zu starke Anhebung der Grundhelligkeit. Pluspunkte sammelt der Fernseher durch die extrem vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten, sowie die verbesserte Einbindung des Lichtsensors, um die Bildwiedergabe passend zum Raumlicht abzugleichen.
Klarheit im Bild
Wählen Sie einen Tv-typischen Bildmodus (zum Beispiel „Anwender“), haben Sie innerhalb der Motionflow-zwischenbildberechnung die Option, die X-motionclarity-funktion zu aktivieren, indem Sie den Motionflow-klarheitsregler auf Stufe 1 nutzen. Hierbei wechselt die Led-pwmansteuerung auf eine adaptive Schwarzbildeinblendung, was die Bewegtbildschärfe sichtbar beflügelt, ohne die Bildhelligkeit auffällig zu drosseln. Leider ist dieser Effekt nicht im Spielmodus verfügbar, hier ist der Helligkeitsverlust deutlich. Das stärkere Led-flackern ist durch die 120-Hz-pwmansteuerung nicht sichtbar, in Kombination mit Kinofilmen erwartet Sie sogar eine 96-Hz-ansteuerung, die einer Kinoprojektion nachempfunden ist. Kinofilmfans wähnen sich beim 75ZH8 im siebten Himmel: Die Motionflow-glättung greift beispielsweise in Stufe 1 effektiv und sanft ein, sodass der Kinolook erhalten bleibt und Artefakte sowie Aussetzer auf ein Minimum begrenzt werden. Ab Motionflow-glättungsstufe 2 inklusive Klarheitsregler Stufe 1 erreicht der 75ZH8 die beste Bewegtbildschärfe, was sich beispielsweise bei Tv-inhalten und Sportübertragungen auszahlt. Dabei spielt es dem 75ZH8 in die Karten, dass dunkle Bildbereiche in Bewegung zwar etwas weicher erscheinen können, aber störende Nachzieheffekte hier nicht auszumachen sind (Rauschfilter abschalten). Farbund Helligkeitsübergänge meistert der 75ZH8 ohne störende Banding-artefakte und ein gezielter Glättungsfilter hilft dabei, schwächere Streaming-quellen erträglicher zu gestalten. Ist der 75ZH8 damit der perfekte LED-LCD? Nein, denn auch bei solch einem Gerät gibt es einige Dinge, die man noch verbessern könnte. Aktivieren Sie beispielsweise X-motion-clarity, so zieht dies auf dem ersten Blick keinerlei Nachteile nach sich, doch durch die Phosphor-ledfarblichterzeugung können rötliche Farbblitzer an kontrastreichen Elementen für Sekundenbruchteile aufblitzen. Obwohl die
Bildausleuchtung des 75ZH8 für Led-lcdverhältnisse vorbildlich ausfällt und das überzeugende Niveau abermals an einen 75ZF9 erinnert, so sind die Bildecken beim 75ZH8 nicht so leuchtstark wie der Rest des Bildes, und bei Kameraschwenks lassen sich im äußeren Bildbereich dezente Schatten erkennen – hier setzt der 85ZG9 nach wie vor die Benchmarks im LED-LCD-SEGMENT. Auch die Pixelansteuerung des 8K-panels fällt diesmal Sony-untypisch aus: Je nach Helligkeitswert wird jedes zweite 8K-pixel in einer anderen Intensität angesteuert, was die Blickwinkelstabilität in Kombination mit dem X-wide-angle-filter verbessert, bei kürzester Distanz zum Display aber auch einen Pixelrastereffekt provozieren kann. Auch ein geringes Pixelflirren war je nach Ausnutzung der Pixelkontrastverstärkung (Reality Creation) und abhängig von der dargestellten Pixelhelligkeit erkennbar. Apropos Reality Creation: Im Test klappte die Detailnachschärfung bei Gesichtern und Naturaufnahmen gezielter, wenn nicht die Automatik, sondern ein manueller Wert wie zum Beispiel Stufe 20 vorgegeben wurde. Das sind jedoch alles nur Details, die man praktisch mit der Lupe suchen muss, während andere Punkte auch aus mehreren Metern Entfernung auffallen. Positiv ist hier die Blickwinkelstablität des Displays zu nennen, denn trotz kontraststarkem VALCD-PANEL kann sich der Bildeindruck von der Seite sehen lassen, solange Sie das Display auf Augenhöhe aufstellen. Einzig im Rottonbereich ist ein stärkeres Ausbleichen erkennbar und wer die Maximalhelligkeit und den besten Kontrast auskosten möchte, sollte weiterhin direkt vor dem Display sitzen. Weniger überzeugend gelingt Sony die Entspiegelung der Bildfläche: Der TV kaschiert diesen Nachteil durch die enorme Leuchtstärke zwar gekonnt, aber eine effektivere Entspiegelung wäre gerade im hellen Wohnzimmer wünschenswert. Pc-nutzer, die Rgb-signale verlustfrei anzeigen wollen, müssen beim 75ZH8 umdenken: Der Spielmodus des 75ZH8 zeigte im Test nicht die gewohnte perfekte Farbauflösung, stattdessen mussten wir auf den Grafikmodus des Fernsehers umschalten. Und zu guter Letzt wurden neue Features wie HDMIVRR oder 8K-videostreams im Av1-codec im Test nicht vom 75ZH8 unterstützt. Für größte Zukunftssicherheit sorgt stattdessen die Hdmi-schnittstelle Nummer 4: Hier können Sie nicht nur 8K-60-hz-hdr-signale zuspielen, sondern auch 4K-hdr-signale mit bis zu 120 Hz. An den weiteren 3 Hdmi-schnittstellen haben Sie die Wahl zwischen einer 4K-60-HZ- oder Hd120-hz-hdr-quellzuspielung. Die deutlich geringere Eingabeverzögerung im Spielmodus von etwa 23 ms (im Tv-modus rund 100 ms) lässt sich mittels 120-Hz-zuspielung nochmals halbieren.
Kino is coming home
Sony ist mit dem 75ZH8 ein einzigartiger Fernseher gelungen, und durch die jüngste Preisanpassung des Master Series Flaggschiff-modells 85ZG9 sowie der Markteinführung der Zh8-modelle ist die Auswahl an leistungsstarken 8K-TVS von Sony so attraktiv wie noch nie. Der 75ZH8 ist die konsequente und folgerichtige Weiterentwicklung des 4K-LED-LCDS 75ZF9, und genau wie dieser verdient sich auch der 75ZH8 seinen Platz innerhalb der Master Series – das sagt zwar nicht Sony, aber das sagen wir!