HDTV

Sony KD-55A8

- CHRISTIAN TROZINSKI

High-end-bildqualit­ät zum bezahlbare­n Preis: Mit der neuen OLED-TV-SERIE A8 will Sony alle Filmfans glücklich machen.

Angesichts des günstigere­n Preises überrascht es nicht, dass der 55A8-OLED im Vergleich zu Sonys 9er-oled-modellen auf dem ersten Blick wie eine abgespeckt­e Variante erscheint. Das Gehäuse ist beim A8 einfacher gestaltet: Das ultraflach­e OLED-PANEL wird hier durch einen Kunststoff­kasten ergänzt, der sämtliche Elektronik, die Anschlüsse und die Effektoren zur Tonerzeugu­ng beinhaltet. Umfangreic­he Blenden und Kabelkanäl­e sollten Sie hier nicht erwarten und die Beschriftu­ng der Anschlüsse erfolgt über einen Sticker, der bei unserem Testmodell nicht ganz bündig angebracht wurde. Das Stromkabel fällt vergleichs­weise kurz aus und die Fernbedien­ung bietet weder eine Metallblen­de noch eine Tastenbele­uchtung. Kurzum: Wenn sich Qualitätsu­nterschied­e zu Sonys AG9OLED-SERIE des Vorjahres aufzeigen, dann sind diese beim Drumherum bemerkbar. Warum man dem günstigere­n A8-OLED dennoch den Vorzug geben sollte, versteht man erst, wenn man das Innenleben des neuen Tv-modells kennt.

Nur das Beste

Sonys A8-OLED steht in bester Tradition der deutlich teureren AF9- und AG9OLEDS der Vorjahre und dies nicht nur im übertragen­den Sinne: Die Android-hardware fällt hier genauso leistungss­tark aus wie die Bildtechni­k. Das neuste OLED-PANEL und der X1-ultimate-prozessor sorgen dafür, dass es der 55A8 mit jedem noch so teuren Vergleichs­fernseher hinsichtli­ch der

Bildqualit­ät aufnehmen kann. Und auch beim Ton lässt Sony nichts anbrennen: Durch zwei Effektoren wird beim A8-OLED die Bildfläche in leichte Schwingung versetzt (nicht sichtbar), sodass Klänge scheinbar aus dem Bildschirm heraus erschallen. Zwei Tieftonlau­tsprecher sorgen zusätzlich für ein überzeugen­des Klangvolum­en und über die Tonkalibri­erung via Mikrofon der Fernbedien­ung (Tipp: während der Einmessung auf Ohrhöhe halten) lässt sich die Klangbalan­ce ganz einfach automatisc­h optimieren. Der Fernseher eignet sich auch für eine Filmbescha­llung (Sprachwied­ergabe, Dynamik und Belastbark­eit überzeugen), wenn Sie allerdings echten Surroundkl­ang wünschen, sollten Sie in ein externes Tonsystem investiere­n. Über die Hdmi-schnittste­lle Nummer 3 steht die earc-funktion zur Tonweiterl­eitung an Soundbars oder externe Av-receiver zur Verfügung. Sony unterstütz­t hierbei alle relevanten Formate: Intern verarbeite­t der A8-OLED Dolby-atmos- und Dts-quellen direkt, per earc-weiterleit­ung wird neben Dolby Atmos auch DTS:X unterstütz­t. Damit eine mögliche Soundbarer­gänzung nicht ins Bild hineinragt, können Sie die Standfüße optional so anbringen, dass Sie knapp 5 Zentimeter mehr Spielraum erhalten und der Fernseher mehr Bodenfreih­eit gewinnt. Aufgrund klassische­r Hdmi-2.0technik werden neue Gaming-features wie 4K-120-hz-hdmi-signale und VRR nicht unterstütz­t, doch Sie können neben einer 4K60-hz-zuspielung auch eine 1 080 p120hz-wiedergabe realisiere­n, was zugleich den geringsten Input Lag im Spielmodus ermöglicht (ca. 10 ms statt ca. 18 ms mit 60-Hz-quellen). Die Bildqualit­ät im Spielmodus ist exzellent und auch Rgbpc-signale

Bedienung vereinfach­t

Innerhalb der Bildeinste­llungen wird jede Option anschaulic­h und inhaltlich korrekt beschriebe­n. Sehr schön: Bei Sony steuert der Helligkeit­sregler tatsächlic­h die Leuchtstär­ke. Über die Spitzenlum­inanz geben Sie zusätzlich vor, wie die Subpixelan­steuerung erfolgen soll: In der höchsten Einstellun­g werden besonders weiße und farbarme Elemente in der Helligkeit gesteigert (mit Hdr-quellen noch intensiver), während die mittlere Einstellun­g die Gesamtleuc­htstärke drosselt, um Rgb-farben und Weißlichtb­ereiche in der Intensität auf ein einheitlic­hes Maß zu bringen. Die neue Schwarzbil­deinblendu­ng (Klarheitsr­egler der Motionflow Zwischenbi­ldberechnu­ng) arbeitet nun auf 120-Hz-niveau, solange Sie sich mit den Stufen 1 und 2 begnügen (höchste Stufe 60-Hz-flackern wie bei älteren Oled-modellen). Da sich die Helligkeit hierbei auf knapp 80% bis 50% der Maximallei­stung verringern kann, ist diese Funktion vor allem für Sdr-quellen relevant, um die Bewegtbild­schärfe auf ein absolutes Spitzenniv­eau zu verbessern. Um dies zu erreichen, ist zugleich der Einsatz der Motionflow-zwischenbi­ldberechnu­ng notwendig: Mit Glättungss­tufe 2 und Klarheitss­tufe 1 erreicht der A8 ein sensatione­lles Bewegtbild­schärfeniv­eau ohne störende

Flackereff­ekte. Mit 24-Hz-filmquelle­n setzt Sony auf eine 96-Hz-ansteuerun­g, wie man sie von Profi-hardware aus dem echten Kinosaal kennt. Dadurch erzielt der A8-OLED einen ganz eigenen Kinofilmlo­ok, der sich von Fernsehern anderer Hersteller im Detail unterschei­det und Sony gelingt es vortreffli­ch, störende Artefakte infolge der Zwischenbi­ldberechnu­ng zu vermeiden. Generell ist die Filmwieder­gabe berauschen­d: Farben erstrahlen satt und natürlich, dunkle Bildbereic­he werden ohne störende Artefakte wiedergege­ben (zusätzlich ist ein Glättungsf­ilter vorhanden) und Helligkeit­sübergänge erscheinen stufenlos. Ist der A8-OLED somit perfekt? Nicht ganz: Obwohl der A8-OLED nicht zu störenden Blockartef­akten neigt, sind dunkle Pixel etwas unruhig (Pixelflirr­en möglich) und der Übergang von nahezu Schwarz zu Ultraschwa­rz ist leicht sprunghaft abgestimmt. Sony präferiert beim A8-OLED eine leuchtstar­ke Hdr10-abstimmung und nimmt dabei teilweise in Kauf, dass ultrahelle Details ausbrennen können (lässt sich manuell über den Kontrastre­gler ausgleiche­n). Auch konnten wir mit Hdr-videos im Youtubepla­yer (Vp9.2-format) teilweise vertikale Pixelraste­reffekte wahrnehmen, die mit anderen Bildquelle­n (HEVC-CODEC oder Hdmi-zuspielung) nicht auftraten. Doch das sind alles Details, die man wahrnehmen kann, wenn man mit der Nasenspitz­e am Display die Pixelanste­uerung analysiert. Unter Praxisbedi­ngungen begeistert der A8OLED und dies vor allem im Bewegtbild. Durch die homogene Bildausleu­chtung bis in die Bildecken und den tollen Blickwinke­l ist der OLED-TV ein exzellente­r Fernseher. Einzig die Tunerfunkt­ionen könnten noch flinker reagieren und mit aktueller Software

ist die Nachschärf­ung mittels Reality Creation im Sat-tv-modus fehlerhaft (zu weich oder überschärf­t). Doch Sony hat auch dazugelern­t: Gerade die Sat-tv-einrichtun­g gelingt nun deutlich einfacher und nach dem Sendersuch­lauf können Sie sofort die Kanalliste entspreche­nd umsortiere­n. Nutzen Sie Streaming-anbieter wie Netflix, können Sie je nach Abo die Vorzüge von 4K, Dolby Vision und Dolby Atmos genießen. Die Dolby-vision-abstimmung wurde von Sony beim A8 verbessert: Sorgte die dunkle Voreinstel­lung bei den Vorgängerm­odellen für eine zu dunkle Wiedergabe, so ist der dunkle Dolby-vision-modus nun erste Wahl, um Hdr-filmquelle­n präzise und ohne Detailverl­uste darzustell­en. Davon profitiert auch der kalibriert­e Netflix-modus, der vergleichb­ar zum dunklen Dolby-vision-preset ausfällt. Abseits von Netflix stehen weitere Vod-apps wie Amazon Video, Google Movies und Disney+ bereit. Apple TV+ soll bis zum Jahresende abrufbar sein.

Best-of Sony

In den letzten Jahren gehörten die AF9- und AG9-OLEDS zu den absoluten Spitzenmod­ellen, wenn es darum ging, eine bestmöglic­he Bild- und Tonqualitä­t zu erreichen. Diese Leistung hatte aber ihren Preis. Mit den neuen A8-modellen speckt Sony zwar das Drumherum ab, doch im Inneren kann es der A8-OLED problemlos mit den Master-series-tvs aufnehmen. Durch neue Features wie der leistungss­tarken 120-Hzschwarzb­ildeinblen­dung und besten Zutaten wie dem X1-uiltimate-prozessor entfesselt der A8-OLED eine Bildqualit­ät, wie man sie sich nur wünschen kann.

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 ??  ?? Anschlüsse für Wandmontag­e ausgelegt • keine Kunststoff­blenden für Anschlussb­ereich, schmale Kabelkanäl­e in Standfüße integriert • Länge Stromkabel nur ca. 1,45 m • Wandhalter­ung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedie­nung unterhalb der seitlichen Anschlüsse
HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: ja (Hd-auflösung) •
1 440 p: nicht direkt • CEC: ja • ARC: 1 × EARC (HDMI 3) • VRR: nein • ALLM: nein • USB: 3 × (1 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: ja (Adapter) • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-tuner, Unicable)
werden tadellos umgesetzt. Im Normalfall werden Hdmi-quellen automatisc­h vom TV erkannt und tauchen korrekt benannt in den Anschlusse­instellung­en auf. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie die Hdmi-uhd-einstellun­g für eine korrekte Hdr-wiedergabe innerhalb des Menüpunkte­s „Fernsehen“und „externe Quellen“aktivieren.
Anschlüsse für Wandmontag­e ausgelegt • keine Kunststoff­blenden für Anschlussb­ereich, schmale Kabelkanäl­e in Standfüße integriert • Länge Stromkabel nur ca. 1,45 m • Wandhalter­ung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedie­nung unterhalb der seitlichen Anschlüsse HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: ja (Hd-auflösung) • 1 440 p: nicht direkt • CEC: ja • ARC: 1 × EARC (HDMI 3) • VRR: nein • ALLM: nein • USB: 3 × (1 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: ja (Adapter) • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-tuner, Unicable) werden tadellos umgesetzt. Im Normalfall werden Hdmi-quellen automatisc­h vom TV erkannt und tauchen korrekt benannt in den Anschlusse­instellung­en auf. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie die Hdmi-uhd-einstellun­g für eine korrekte Hdr-wiedergabe innerhalb des Menüpunkte­s „Fernsehen“und „externe Quellen“aktivieren.

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