Bild und Ton im Einklang
Neue Bildformate wie Dolby Vision sind in aller Munde, doch aufseiten der Tonformate herrscht häufig Unklarheit, welche Standards von aktuellen Tv-geräten unterstützt werden.
Neue Technikstandards wie HDMI-EARC sollen die Tonweiterleitung zu Soundbars und Av-receivern vereinfachen und in Kombination mit HDMI-CEC die Bedienung mit externen Audiosystemen verbessern. Die Installation ist simpel: Sie wählen den Hdmi-earc-anschluss Ihres Fernsehers und verbinden diesen über ein HDMI-KABEL mit dem earc-anschluss ihres Av-receivers oder der Soundbar (entspricht HDMI-TV-AUSGANG). Dieser Aufbau ist deckungsgleich zum bisherigen Arc-standard, über den sich allerdings keine hochauflösenden 3D-audiospuren (Dolby Atmos Truehd und DTS:X Master Audio) weiterleiten lassen. Beim HDMIKABEL gilt: Kaufen Sie nicht das billigste Kabel, um eine mögliche Fehlerquelle von vornherein auszuschließen. Wollen Sie ganz auf Nummer sicher gehen, achten Sie auf den Zusatz EARC beim Kabelkauf.
Wer unterstützt was?
Nehmen wir die aktuell besten Fernseher der Hersteller LG, Panasonic, Samsung und Sony als Referenz, sieht die Einteilung wie folgt aus: Sony bietet die umfangreichste Audiounterstützung inklusive Mehrkanal-pcm-, Dolby-atmos- und Dts-support. Über EARC ist sogar eine Weiterleitung von DTS:X in Master-audioqualität möglich. Panasonic ist Sony dicht auf den Fersen, wenngleich Dts-quellen nicht direkt wiedergegeben werden, sondern hierbei eine Hdmi-weiterleitung vorausgesetzt wird. Mit einem Fernseher von LG reduziert sich die Auswahl an Tonformaten: LG unterstützt Dolby-standards exzellent (z. B. interne Dolby-atmosverarbeitung und earc-weiterleitung), doch die 2020er-tv-modelle können keine Dts-signale verarbeiten und auch nicht über EARC weiterleiten. Die größten Einschränkungen zeigen Fernseher von Samsung: Die Dolby-atmos-erkennung über die Quelle klappt erst, wenn Sie die earc-weiterleitung nutzen. Wie LG unterstützt Samsung keine Dts-signale und Pcm-tonspuren werden im Stereoformat wiedergegeben. Da LG und Samsung beispielsweise Soundbars mit Dts-unterstützung auf den Markt bringen, die aktuellen Fernseher der Hersteller das Dts-tonformat jedoch nicht unterstützen, sollten Sie externe Dts-quellen in diesem Fall direkt an die Soundbar anschließen. Wechselt man von einer Standard-tonspur auf eine 3D-audiospur mit höchster Qualität, dann ist es zwingend notwendig, dass die earcfunktion in den Tonausgabeeinstellungen aktiviert ist. Für Dts-quellen kann unter Umständen das Einschalten eines earcdurchleitungsmodus notwendig sein, den Sie in den Toneinstellungen des kompatiblen Fernsehers finden. Die beste Versicherung ist dabei das Display des Av-receivers: Spielen Sie eine Dts-quelle ab, aber zeigt der Av-receiver nur die Info PCM oder ein gewandeltes Dolby-digital-signal im Display an, dann stimmen entweder der Aufbau der HDMI-KETTE mitsamt der Einstellungen nicht oder der Fernseher ist schlichtweg nicht in der Lage, das Tonsignal korrekt weiterzuleiten. In unserem Fall (Sony-tv, Denon-avr) lief alles glatt und über die Statusanzeige des Av-receivers konnten wir die Tonweiterleitung bequem am Display ablesen: Uhd-blu-ray-signale in Dolby Atmos wurden in Truehd-qualität weitergeleitet und Dts:x-signale im Master-audio-format. Schwieriger ist eine derartige Kontrolle mit Soundbars, die über keinerlei Display- oder Onscreen-anzeigen verfügen. In diesem Fall können hochwertige Uhd-blu-ray-player weiterhelfen, die nicht nur das abgespielte Tonformat der Disc anzeigen, sondern auch über die Tonausgabe am Hdmi-ausgang informieren. Der Zusammenschluss
mehrerer Hdmi-geräte ist als Kette zu betrachten: Liegt auf dem Signalweg ein Fehler vor, wird der Player die Signalausgabe auf den kleinsten gemeinsamen Nenner innerhalb der Kette drosseln. Im schlimmsten Fall wird dann aus einem hochauflösendem 3D-audiospektakel ein gewandeltes Pcm-stereo-signal. Mit dem Erscheinen der Playstation 5 kommt dem Pcm-format bald schon eine größere Bedeutung zu, denn Sony will eine neue 3D-audio-ära im Videospielbereich einläuten und setzt dabei ganz klassisch auf eine Pcm-tonausgabe. Wer somit für alle Eventualitäten vorbereitet sein will, sollte nicht nur auf die Unterstützung aktueller Dolby- und Dts-standards achten, sondern auch auf die Verarbeitung von Mehrkanal-pcm-tonspuren.
Bild und Ton nicht synchron
Selbst mit der besten Audiounterstützung sind Sie noch nicht am Ziel angekommen. Driften Bild und Ton auseinander, kann dies vielerlei Ursachen haben. Die Zwischenbildberechnung von Flachbildtvs erhöht beispielsweise die Verzögerung bei der Bildausgabe und wird der Ton nicht entsprechend automatisch angepasst, erschallen Explosionen und Dialoge zu früh. Umgekehrt kann es im reaktionsschnellen Spielmodus passieren, dass das Bild dem Ton vorauseilt, was besonders mit Soundbars auftreten kann, die auf eine zeitintensive Dsp-berechnung setzen, um 3D-raumklang zu erzeugen. Um den Ton exakt auf das Bild abzustimmen, können Sie nicht nur auf Soundbars und Av-receiver mit einer Av-delay-einstellung zurückgreifen, sondern beispielsweise auch den UHD-BD-PLAYER bemühen. Die Av-verzögerung lässt sich je nach Player in beide Richtungen anpassen, sodass Sie die Tonausgabe exakt abgleichen können. Nicht vorbehaltlos empfehlen können wir die Av-synch-einstellungen von Fernsehern, denn ein erzwungener Av-sync-abgleich kann ebenfalls zu Verzögerungen führen (besser auf automatisch belassen). Um einem möglichen Bild-ton-versatz auf die Schliche zu kommen, eignen sich Tonspuren im Originalformat und Dialogszenen am besten, sodass Sie entweder den englischsprachigen Originalton nutzen bzw. auf Filme mit O-ton in der jeweiligen Landessprache zurückgreifen sollten. Da einige Inhalte durch Masteringfehler ihrerseits einen Bild- und Tonversatz aufweisen können, ist der Königsweg eine genormte Testsequenz. Hier können wir die UHD HDR Benchmark-disc von Spears & Munsil empfehlen. Damit können Sie eine Dolby- oder Dts-tonspur auswählen und einen präzisen Av-synchronitätstest starten. Zu Beginn sollten Sie noch keine manuellen Korrekturen vornehmen und auf eine neutrale Ausgangskonfiguration setzen. Beachten Sie, dass einige externe Geräte wie UHD-BD-PLAYER zusätzlich eine Lip-sync-funktion anbieten – überprüfen Sie vor der manuellen Korrektur zunächst jede einzelne Hardware innerhalb der
HDMI-KETTE. Durch eine fortlaufende Animation inklusive eines Testtons erkennen Sie anhand eines Balkens, der sich von links nach rechts bewegt, wie groß die Verzögerung zwischen Bild und Ton ausfällt. Für eine bessere Übersicht hilft ein Trick: Platzieren Sie eine Fotokamera und wählen Sie eine schnelle Verschlusszeit. Schließen Sie die Augen und drücken Sie den Auslöser, wenn der Testton erschallt. Auf den Fotos können Sie nachfolgend die Verzögerung ablesen und entsprechende Gegenmaßnahmen beim Player, der Soundbar oder beim Av-receiver ergreifen, um den Av-delay auszugleichen. In unserem Fall (OLED-TV von Sony mit EARC und Denon AVR mit EARC) waren keine Korrekturen notwendig, doch Kontrolle ist bekanntlich besser als Vertrauen. Haben Sie alles richtig gemacht und spielt die HDMI-KETTE aus einem Guss, genießen Sie die aktuell beste Bild- und Tonqualität, ganz gleich, ob im Dolby-, DTS- oder Pcm-format.
Wenn Experten in ihrem jeweiligen Feld miteinander kollaborieren, ist vom Ergebnis in der Regel nur Gutes zu erwarten. So auch beim Belmaro Beat A2000L aus der Möbelmanufaktur Roterring, das in enger Zusammenarbeit mit Nubert entstand.
Beim Belmaro Beat A2000L von Roterring handelt es sich um ein hochwertiges Rack, das die Vorzüge eines vollaktiven Lautsprechersystems mit einem All-in-one-design kombiniert. Roterring selbst spricht deshalb von einem Soundmöbel. Betrachtet man zunächst den reinen Möbelanteil im Soundmöbel, so handelt es sich um ein Tv-lowboard mit einer großzügigen, oberseitigen Stellfläche von knapp einem Quadratmeter (m²) verteilt auf 203 Zentimeter (cm) Breite und eine Tiefe von 45 cm. Auch für TVS mit ausladender Bilddiagonale ist also genug Platz gegeben. Gefertigt aus schönem Holz und dem gelegentlichen Akzent aus Metall, kann die Verarbeitung, wie von Rottering gewohnt, nur als makellos bezeichnet werden. Man merkt einfach sofort, dass das familiengeführte Unternehmen aus Ahaus im Nordwesten Nordrhein-westfalens nicht erst seit gestern im Holzhandwerk tätig ist. Die Spaltmaße sind gering und alle Verbindungen absolut stabil und formschön ausgeführt. Unser Testkandidat kommt in der Farbgebung Struktureiche furniert daher, was einen schönen Kontrast zum matten Dunkelgrau der Standfußkonstruktion darstellt. Standardmäßig bietet Roterring das Soundmöbel auch noch Nussbaum furniert und in den Lackierungen Schwarz, Weiß und Braun an. Wem das nicht reicht, oder schlicht nicht den eigenen Präferenzen
entspricht, wird sich freuen, dass das Belmaro Beat A2000L auch mit über 200 RAL Farben oder Wunschfurnieren als Sonderanfertigung erhältlich ist. Solche Flexibilität ist ohne Frage einer der Vorteile einer kleineren Manufaktur. Aber zurück zu unserem Testkandidaten. Weite Teile der Front nehmen natürlich die bei Bedarf abnehmbaren, grauen Stoffabdeckungen der verbauten Lautsprecher ein, zu denen wir später noch im Detail kommen. Von den beiden Lautsprecherabteilen eingefasst, findet sich in der Mitte der Front des Lowboards ein optional durch einen Einlegeboden aufteilbares, offenes Fach. Dieses bietet ausreichend Platz für Uhd-player, Spielekonsole oder was auch immer man so an Quellen besitzt. Zugegeben – für bulligere Vollverstärker und dergleichen wäre der Platz etwas limitiert, aber dank der aktiven