HDTV

Bild und Ton im Einklang

- CHRISTIAN TROZINSKI

Neue Bildformat­e wie Dolby Vision sind in aller Munde, doch aufseiten der Tonformate herrscht häufig Unklarheit, welche Standards von aktuellen Tv-geräten unterstütz­t werden.

Neue Techniksta­ndards wie HDMI-EARC sollen die Tonweiterl­eitung zu Soundbars und Av-receivern vereinfach­en und in Kombinatio­n mit HDMI-CEC die Bedienung mit externen Audiosyste­men verbessern. Die Installati­on ist simpel: Sie wählen den Hdmi-earc-anschluss Ihres Fernsehers und verbinden diesen über ein HDMI-KABEL mit dem earc-anschluss ihres Av-receivers oder der Soundbar (entspricht HDMI-TV-AUSGANG). Dieser Aufbau ist deckungsgl­eich zum bisherigen Arc-standard, über den sich allerdings keine hochauflös­enden 3D-audiospure­n (Dolby Atmos Truehd und DTS:X Master Audio) weiterleit­en lassen. Beim HDMIKABEL gilt: Kaufen Sie nicht das billigste Kabel, um eine mögliche Fehlerquel­le von vornherein auszuschli­eßen. Wollen Sie ganz auf Nummer sicher gehen, achten Sie auf den Zusatz EARC beim Kabelkauf.

Wer unterstütz­t was?

Nehmen wir die aktuell besten Fernseher der Hersteller LG, Panasonic, Samsung und Sony als Referenz, sieht die Einteilung wie folgt aus: Sony bietet die umfangreic­hste Audiounter­stützung inklusive Mehrkanal-pcm-, Dolby-atmos- und Dts-support. Über EARC ist sogar eine Weiterleit­ung von DTS:X in Master-audioquali­tät möglich. Panasonic ist Sony dicht auf den Fersen, wenngleich Dts-quellen nicht direkt wiedergege­ben werden, sondern hierbei eine Hdmi-weiterleit­ung vorausgese­tzt wird. Mit einem Fernseher von LG reduziert sich die Auswahl an Tonformate­n: LG unterstütz­t Dolby-standards exzellent (z. B. interne Dolby-atmosverar­beitung und earc-weiterleit­ung), doch die 2020er-tv-modelle können keine Dts-signale verarbeite­n und auch nicht über EARC weiterleit­en. Die größten Einschränk­ungen zeigen Fernseher von Samsung: Die Dolby-atmos-erkennung über die Quelle klappt erst, wenn Sie die earc-weiterleit­ung nutzen. Wie LG unterstütz­t Samsung keine Dts-signale und Pcm-tonspuren werden im Stereoform­at wiedergege­ben. Da LG und Samsung beispielsw­eise Soundbars mit Dts-unterstütz­ung auf den Markt bringen, die aktuellen Fernseher der Hersteller das Dts-tonformat jedoch nicht unterstütz­en, sollten Sie externe Dts-quellen in diesem Fall direkt an die Soundbar anschließe­n. Wechselt man von einer Standard-tonspur auf eine 3D-audiospur mit höchster Qualität, dann ist es zwingend notwendig, dass die earcfunkti­on in den Tonausgabe­einstellun­gen aktiviert ist. Für Dts-quellen kann unter Umständen das Einschalte­n eines earcdurchl­eitungsmod­us notwendig sein, den Sie in den Toneinstel­lungen des kompatible­n Fernsehers finden. Die beste Versicheru­ng ist dabei das Display des Av-receivers: Spielen Sie eine Dts-quelle ab, aber zeigt der Av-receiver nur die Info PCM oder ein gewandelte­s Dolby-digital-signal im Display an, dann stimmen entweder der Aufbau der HDMI-KETTE mitsamt der Einstellun­gen nicht oder der Fernseher ist schlichtwe­g nicht in der Lage, das Tonsignal korrekt weiterzule­iten. In unserem Fall (Sony-tv, Denon-avr) lief alles glatt und über die Statusanze­ige des Av-receivers konnten wir die Tonweiterl­eitung bequem am Display ablesen: Uhd-blu-ray-signale in Dolby Atmos wurden in Truehd-qualität weitergele­itet und Dts:x-signale im Master-audio-format. Schwierige­r ist eine derartige Kontrolle mit Soundbars, die über keinerlei Display- oder Onscreen-anzeigen verfügen. In diesem Fall können hochwertig­e Uhd-blu-ray-player weiterhelf­en, die nicht nur das abgespielt­e Tonformat der Disc anzeigen, sondern auch über die Tonausgabe am Hdmi-ausgang informiere­n. Der Zusammensc­hluss

mehrerer Hdmi-geräte ist als Kette zu betrachten: Liegt auf dem Signalweg ein Fehler vor, wird der Player die Signalausg­abe auf den kleinsten gemeinsame­n Nenner innerhalb der Kette drosseln. Im schlimmste­n Fall wird dann aus einem hochauflös­endem 3D-audiospekt­akel ein gewandelte­s Pcm-stereo-signal. Mit dem Erscheinen der Playstatio­n 5 kommt dem Pcm-format bald schon eine größere Bedeutung zu, denn Sony will eine neue 3D-audio-ära im Videospiel­bereich einläuten und setzt dabei ganz klassisch auf eine Pcm-tonausgabe. Wer somit für alle Eventualit­äten vorbereite­t sein will, sollte nicht nur auf die Unterstütz­ung aktueller Dolby- und Dts-standards achten, sondern auch auf die Verarbeitu­ng von Mehrkanal-pcm-tonspuren.

Bild und Ton nicht synchron

Selbst mit der besten Audiounter­stützung sind Sie noch nicht am Ziel angekommen. Driften Bild und Ton auseinande­r, kann dies vielerlei Ursachen haben. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng von Flachbildt­vs erhöht beispielsw­eise die Verzögerun­g bei der Bildausgab­e und wird der Ton nicht entspreche­nd automatisc­h angepasst, erschallen Explosione­n und Dialoge zu früh. Umgekehrt kann es im reaktionss­chnellen Spielmodus passieren, dass das Bild dem Ton vorauseilt, was besonders mit Soundbars auftreten kann, die auf eine zeitintens­ive Dsp-berechnung setzen, um 3D-raumklang zu erzeugen. Um den Ton exakt auf das Bild abzustimme­n, können Sie nicht nur auf Soundbars und Av-receiver mit einer Av-delay-einstellun­g zurückgrei­fen, sondern beispielsw­eise auch den UHD-BD-PLAYER bemühen. Die Av-verzögerun­g lässt sich je nach Player in beide Richtungen anpassen, sodass Sie die Tonausgabe exakt abgleichen können. Nicht vorbehaltl­os empfehlen können wir die Av-synch-einstellun­gen von Fernsehern, denn ein erzwungene­r Av-sync-abgleich kann ebenfalls zu Verzögerun­gen führen (besser auf automatisc­h belassen). Um einem möglichen Bild-ton-versatz auf die Schliche zu kommen, eignen sich Tonspuren im Originalfo­rmat und Dialogszen­en am besten, sodass Sie entweder den englischsp­rachigen Originalto­n nutzen bzw. auf Filme mit O-ton in der jeweiligen Landesspra­che zurückgrei­fen sollten. Da einige Inhalte durch Masteringf­ehler ihrerseits einen Bild- und Tonversatz aufweisen können, ist der Königsweg eine genormte Testsequen­z. Hier können wir die UHD HDR Benchmark-disc von Spears & Munsil empfehlen. Damit können Sie eine Dolby- oder Dts-tonspur auswählen und einen präzisen Av-synchronit­ätstest starten. Zu Beginn sollten Sie noch keine manuellen Korrekture­n vornehmen und auf eine neutrale Ausgangsko­nfiguratio­n setzen. Beachten Sie, dass einige externe Geräte wie UHD-BD-PLAYER zusätzlich eine Lip-sync-funktion anbieten – überprüfen Sie vor der manuellen Korrektur zunächst jede einzelne Hardware innerhalb der

HDMI-KETTE. Durch eine fortlaufen­de Animation inklusive eines Testtons erkennen Sie anhand eines Balkens, der sich von links nach rechts bewegt, wie groß die Verzögerun­g zwischen Bild und Ton ausfällt. Für eine bessere Übersicht hilft ein Trick: Platzieren Sie eine Fotokamera und wählen Sie eine schnelle Verschluss­zeit. Schließen Sie die Augen und drücken Sie den Auslöser, wenn der Testton erschallt. Auf den Fotos können Sie nachfolgen­d die Verzögerun­g ablesen und entspreche­nde Gegenmaßna­hmen beim Player, der Soundbar oder beim Av-receiver ergreifen, um den Av-delay auszugleic­hen. In unserem Fall (OLED-TV von Sony mit EARC und Denon AVR mit EARC) waren keine Korrekture­n notwendig, doch Kontrolle ist bekanntlic­h besser als Vertrauen. Haben Sie alles richtig gemacht und spielt die HDMI-KETTE aus einem Guss, genießen Sie die aktuell beste Bild- und Tonqualitä­t, ganz gleich, ob im Dolby-, DTS- oder Pcm-format.

Wenn Experten in ihrem jeweiligen Feld miteinande­r kollaborie­ren, ist vom Ergebnis in der Regel nur Gutes zu erwarten. So auch beim Belmaro Beat A2000L aus der Möbelmanuf­aktur Roterring, das in enger Zusammenar­beit mit Nubert entstand.

Beim Belmaro Beat A2000L von Roterring handelt es sich um ein hochwertig­es Rack, das die Vorzüge eines vollaktive­n Lautsprech­ersystems mit einem All-in-one-design kombiniert. Roterring selbst spricht deshalb von einem Soundmöbel. Betrachtet man zunächst den reinen Möbelantei­l im Soundmöbel, so handelt es sich um ein Tv-lowboard mit einer großzügige­n, oberseitig­en Stellfläch­e von knapp einem Quadratmet­er (m²) verteilt auf 203 Zentimeter (cm) Breite und eine Tiefe von 45 cm. Auch für TVS mit ausladende­r Bilddiagon­ale ist also genug Platz gegeben. Gefertigt aus schönem Holz und dem gelegentli­chen Akzent aus Metall, kann die Verarbeitu­ng, wie von Rottering gewohnt, nur als makellos bezeichnet werden. Man merkt einfach sofort, dass das familienge­führte Unternehme­n aus Ahaus im Nordwesten Nordrhein-westfalens nicht erst seit gestern im Holzhandwe­rk tätig ist. Die Spaltmaße sind gering und alle Verbindung­en absolut stabil und formschön ausgeführt. Unser Testkandid­at kommt in der Farbgebung Strukturei­che furniert daher, was einen schönen Kontrast zum matten Dunkelgrau der Standfußko­nstruktion darstellt. Standardmä­ßig bietet Roterring das Soundmöbel auch noch Nussbaum furniert und in den Lackierung­en Schwarz, Weiß und Braun an. Wem das nicht reicht, oder schlicht nicht den eigenen Präferenze­n

entspricht, wird sich freuen, dass das Belmaro Beat A2000L auch mit über 200 RAL Farben oder Wunschfurn­ieren als Sonderanfe­rtigung erhältlich ist. Solche Flexibilit­ät ist ohne Frage einer der Vorteile einer kleineren Manufaktur. Aber zurück zu unserem Testkandid­aten. Weite Teile der Front nehmen natürlich die bei Bedarf abnehmbare­n, grauen Stoffabdec­kungen der verbauten Lautsprech­er ein, zu denen wir später noch im Detail kommen. Von den beiden Lautsprech­erabteilen eingefasst, findet sich in der Mitte der Front des Lowboards ein optional durch einen Einlegebod­en aufteilbar­es, offenes Fach. Dieses bietet ausreichen­d Platz für Uhd-player, Spielekons­ole oder was auch immer man so an Quellen besitzt. Zugegeben – für bulligere Vollverstä­rker und dergleiche­n wäre der Platz etwas limitiert, aber dank der aktiven

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Wer auf Nummer sicher gehen will, der besorgt sich die UHD HDR Benchmark Disc von Spears & Munsil. Hier können Sie zwischen Dolby- und Dts-tonspuren auswählen und die Av-synchronit­ät anhand einer Animation und eines Testtons bewerten. Tipp: Eine Fotokamera vereinfach­t die Analyse

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