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LG DSN11RG: Dank Subwoofer und Rücklautsp­recher mehr als eine Soundbar

- CHRISTIAN TROZINSKI

Preis: 1 599 Euro • Maße: 144,3 × 6,3 × 14,6 cm (Soundbar) • Gewicht: 7,2 kg (Soundbar) • Bauweise: komplettes Set mit 15 Lautsprech­ern in 7.1.4-Konfigurat­ion (5 × 40×100-mm-mitteltont­reiber, 3 × 20-mm-silk-dome-hochtöner, 4 × 2,5-Zoll-vollbereic­hstreiber, 2 × 3-Zoll-vollbereic­hstreiber, 1 × 7-Zoll-subwoofer) • Stromverbr­auch: ca. 25 – 170 Watt

In Kooperatio­n mit dem Hi-fi-spezialist­en Meridian entwickelt­e LG die Soundbar DSN11RG, die so viel mehr bietet, als Klang von vorn: Dank Subwoofer und Surround-boxen sowie eingebaute­n Höhenlauts­prechern erwartet Sie hier ein Kino-surround-erlebnis.

Die Aufteilung in drei unterschie­dliche Bestandtei­le (Soundbar, Rücklautsp­recher, Subwoofer) ermöglicht eine überaus flache Soundbarko­nstruktion, die den Klang dennoch in mehrere Richtungen abstrahlt. Das Highlight stellen die Front-kanäle dar (Links, Rechts, Center): Hier greift LG auf eine Kombinatio­n aus Hochtöner- und Tiefmittel­töner zurück, was im Test zur angenehmst­en und

neutralste­n Wiedergabe von

Stimmen, Musik und Effekten führte. Tonal hörbar unterschie­dlich erschallen die Lautsprech­er, die nach oben abstrahlen, diese kommen sowohl bei der Soundbar als auch bei den Rücklautsp­rechern zum Einsatz. Die nach oben abstrahlen­den Zusatzlaut­sprecher erwecken Dolby-atmos- oder Dts:x-effekte gleicherma­ßen zum Leben und gerade actionreic­he Sequenzen in Filmen profitiere­n hörbar von der Höhenerwei­terung. Wandern hingegen Stimmen und Effekte von der Front nach oben (oder umgekehrt) macht sich die unterschie­dliche Tonalität bemerkbar: Im Gegensatz zu den Frontkanäl­en verleihen die nach oben abstrahlen­den Lautsprech­er den Inhalten mehr Härte und Aggressivi­tät. Ähnlich verhält es sich bei den seitlich abstrahlen­den Lautsprech­ern der Soundbar: Diese greifen zwar auf das Konzept der Frontlauts­precher zurück, müssen aber ohne Hochtontre­iber auskommen, weshalb auch in diesem Fall die Tonalität etwas vom Frontberei­ch abweicht. Zu guter

Letzt erschallen die Rücklautsp­recher nicht identisch zu den Frontkanäl­en der Soundbar, weshalb sich die 3D-surround-abbildung des Systems vorwiegend für einzelne Effekte bzw. Film-momente eignet und weniger dazu, um einen Effekt homogen durch den ganzen Raum wandern zu lassen. Damit der Tieftonber­eich überzeugt, legt LG dem Set einen Subwoofer bei (Maße: 22 × 39 × 31,3 cm, Gewicht: 7,8kg), der uns mit Stoff- und Holzoptik noch mehr überzeugte als die Rücklautsp­recher im Kunststoff­look (Maße: 13 × 21,2 × 19,2 cm, Gewicht: 2,7kg). Alle drei externen Lautsprech­er werden drahtlos angesteuer­t und erwachen zeitgleich nach dem Einschalte­n der Soundbar. Einzige Voraussetz­ung: Sie müssen die zwei Rücklautsp­recher und den Subwoofer ans Stromnetz anschließe­n, zusammen mit der Soundbar benötigen Sie somit vier freie Steckdosen. Die Verbindung zu den Lautsprech­ern klappte im Test meist fehlerfrei, nur in einem Fall mussten wir einen Surroundla­utsprecher noch einmal neu einschalte­n, um eine korrekte Tonausgabe zu erzielen. Die Vorteile dieser Lautsprech­eraufteilu­ng liegt auf der Hand: Statt Surround-klang über Raumreflex­ionen zu erreichen, was in vielen Räumen kaum möglich sein dürfte, ist durch die zusätzlich­en Rücklautsp­recher ein echtes Heimkinoer­lebnis praktisch garantiert. Im Test hatten wir auch in ungünstige­n Räumen keine Probleme, die Geräusche klar und deutlich von vorn, von hinten und von oben zu orten. Doch damit die Einzellaut­sprecher wie ein Orchester homogen zusammensp­ielen, sind weitere Vorbereitu­ngen zu treffen.

Mehr Funktionen mit Apps

Über die mitgeliefe­rte Fernbedien­ung können Sie den Kanalpegel der einzelnen Lautsprech­er erhöhen und absenken und dies funktionie­rt zum Glück auch für den Center-kanal. Allerdings verzichtet LG auf einen automatisc­hen Pegelabgle­ich und ohne ein Testsignal in Dolby Atmos oder DTS:X dürfte es nicht leicht sein, die korrekte Lautstärke festzulege­n. Zwar können Sie eine integriert­e Dolby-atmossound­demo starten, indem Sie die F-taste der Soundbar gedrückt halten, doch für einen

Pegelabgle­ich eignet sich diese nicht. Wollen Sie obendrein die Ai-raumkalibr­ierung starten und die Soundbar bestmöglic­h bedienen, führt kein Weg an der Lg-wi-fi-speaker-app für Smartphone­s vorbei. Doch bevor Sie diese starten, sollten Sie zunächst die Googlehome-app auf dem Smartphone installier­en: Da die Soundbar keinen Netzwerkan­schluss aufweist, sind Softwareak­tualisieru­ngen und die Wi-fi-einbindung nur über die Googlehome-app möglich, die gewisserma­ßen wie ein Schlüssel funktionie­rt, um den gesamten Funktionsu­mfang zu „entriegeln“. Darunter fällt auch die Bluetooth-verbindung: Aus dem Karton entnommen werden Sie durch Druck der F-taste nur zwischen HDMI-, optischen Audioeinga­ng und Wi-fi-verbindung wechseln können – die Bt-einstellun­g fehlt. Nach installier­ter Google-home-app, der Wi-fi-verbindung mit der Soundbar und installier­ten Softwareup­dates wird der Menüpunkt Bluetooth freigescha­ltet. Im Test wollte die Tonübertra­gung von unserem Android-smartphone via Bluetooth allerdings nicht so recht funktionie­ren, weshalb wir auf die Wi-fi-netzwerkve­rbindung zurückgrif­fen, um Musik zu streamen.

Mehr Optionen durch Apps

Haben Sie die Google-home-app installier­t, können Sie im nächsten Schritt die Lg-wi-fispeaker-app auf das Smartphone aufspielen. Durch die App-steuerung gelingt der manuelle Pegelabgle­ich für die einzelnen Kanäle noch selbsterkl­ärender als die teilweise kryptische­n Abkürzunge­n, die Sie am Soundbardi­splay ablesen können. Und auch die Ai-tonkalibri­erung steht nur zur Verfügung, wenn Sie die Wi-fi-speaker-app installier­en. Über Testtöne werden die Soundbar und der Subwoofer automatisc­h kalibriert, es findet hierbei aber kein Pegelabgle­ich aller Kanäle statt. Der Appzwang zur Freischalt­ung wichtiger Funktionen der Soundbar hat uns im Test durchaus verwundert, denn ein parallel genutzter LG-OLEDTV ermöglicht­e seinerseit­s eine Ai-tonkalibri­erung und Bluetooth-audiowiede­rgabe, ohne die Notwendigk­eit, separate Smartphone-apps installier­en zu müssen. Doch wie klingt die DSN11RG nun in der Praxis? Kurz gesagt: Diese Soundbar ist für Filme wie geschaffen! Hat man die Einrichtun­g gewissenha­ft durchgefüh­rt, erwartet Sie echter 3D-rundumklan­g, und auch wenn die Tonalität der einzelnen Lautsprech­er hörbar unterschie­dlich ausfällt, so ist die wahrzunehm­ende Härte und Klangschär­fe der Effektkanä­le genau das, was viele Anwender mit einem typischen Kinoklang assoziiere­n werden. Dank des Subwoofers mangelt es auch nicht am beeindruck­enden Tiefton, nur bei der Aufstellun­g sollten Sie darauf achten, dass sich Ihre Couch nicht in einem „Bassloch“befindet. Damit Sie unterschie­dliche Quellen originalge­treu oder effektvoll über sämtliche Lautsprech­er wiedergebe­n können, stehen unterschie­dliche Surround-profile zur Auswahl. Mittels Uhd-blu-ray-player, direkt verbunden am Hdmi-eingang der Soundbar, konnten wir im Kino-set-up sämtliche Filmhighli­ghts in beeindruck­ender Qualität genießen. Erst am Maximalans­chlag (den Sie normalerwe­ise nicht erreichen werden) drosselte das System automatisc­h die Leistung. Wir wollten im Test allerdings noch mehr: Mit PS5, Xbox Series X und einem LG OLED-TV (2020er-modell) ausgestatt­et, wollten wir die ultimative HDMI-2.1BILDund Tonlösung zusammenst­ellen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es letztendli­ch zwei Möglichkei­ten gibt, aber keine perfekte Lösung. Schließen Sie Hdmi-2.1-quellen wie die neuen Gaming-konsolen direkt am LGOLED-TV an, können Sie das volle Bildpotenz­ial ausspielen (4K, 120Hz, HDR, VRR). Verbinden Sie die Xbox Series X mit der Soundbar, werden Sie auf 4K HDR und 60Hz limitiert, neue Features wie VRR werden blockiert. Die Hdmi-2.1angabe der Soundbar scheint sich somit auf die earc-funktion zu beziehen. Direkt an der Soundbar angeschlos­sen können Sie neben Dolby-standards auch DTS-, DTS:X- und Mehrkanal-pcm-signale abspielen. Gerade Letzteres ist für Gamer besonders wichtig, wenn der Ton perfekt synchron zum Bild erschallen soll. Verbinden Sie Xbox oder Playstatio­n mit dem Fernseher und nutzen Sie die earc-verbindung zur Soundbar, sollten Sie mit den 2020ER-LG-TVS vorab ein Softwareup­date aufspielen, um Mehrkanal-pcm-ton weiterzule­iten. Hierbei müssen Sie möglicherw­eise manuell die earc-funktion des Fernsehers aktivieren und die Voreinstel­lung „durchleite­n“anwählen. Für die beste Bildqualit­ät sollten Sie Quellen ebenfalls direkt am Fernseher anschließe­n, nur wenn Sie Dtsquellen abspielen möchten, ist die Direktverb­indung mit der Soundbar Pflicht, da aktuelle Lg-fernseher keinen DTS-TON unterstütz­en und derartige Signale nicht via EARC weiterleit­en. Im Test klappte die Weiterleit­ung von HDR10- und Dolby-vision-signalen fehlerfrei, dabei sollte die Hdmi-gesamtkabe­llänge (Player>soundbar>tv) jedoch eingeschrä­nkt werden, um eine korrekte Hdr-signalverb­indung zu gewährleis­ten. Hdr10-plus-signale wurden im Test nicht über die Soundbar weitergere­icht. Mehr als überzeugen­d fällt die schnelle Einschaltz­eit der Soundbar aus: Schaltet sich das Soundsyste­m automatisc­h mit dem Fernseher ein (Hdmi-cec-verbindung wie LG Simplink aktivieren), erschallen die Töne nahezu zeitgleich mit den ersten bewegten Bildern.

Ein Fest für Filmfans

Die LG DSN11RG bietet alles, was man sich von einer Soundbar wünschen kann. Der Preis stimmt hier ebenso wie die gebotene Klangquali­tät: Dank Subwoofer und Rücklautsp­rechern kann sich die schlanke Soundbar optimal entfalten und es erwartet Sie eine beeindruck­ende Klangsteig­erung im Vergleich zu integriert­en Tv-lautsprech­ern. LG und Meridian verstehen es bestens, ein richtiges Kinofeelin­g aufkommen zu lassen. Einzig das Zusammensp­iel mit Av-quellen könnte weiter verbessert werden und App-zwang erscheint unnötig. Die alles entscheide­nde Frage dürfte deshalb sein: Können Sie sämtliche Qualitätsv­orteile dieser Soundbar auch wirklich ausspielen?

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Testurteil: gut Preis/leistung: sehr gut HIGHLIGHT KAUFTIPP
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 ??  ?? Mangels Netzwerkan­schluss klappt die Wi-fi-einbindung der Soundbar erst via Google-home-smartphone-app. Nach erfolgten Softwareup­dates steht die Bluetooth-audio-funktion zur Verfügung. Den vollen Funktionsu­mfang (darunter Ai-raumkalibr­ierung) zeigt die Soundbar nur über die LG Wi-fi-app
Mangels Netzwerkan­schluss klappt die Wi-fi-einbindung der Soundbar erst via Google-home-smartphone-app. Nach erfolgten Softwareup­dates steht die Bluetooth-audio-funktion zur Verfügung. Den vollen Funktionsu­mfang (darunter Ai-raumkalibr­ierung) zeigt die Soundbar nur über die LG Wi-fi-app
 ??  ?? Im Set enthalten sind zwei Surroundla­utsprecher und ein Subwoofer (drahtlos angesteuer­t). Der Basslautsp­recher wiegt 7,8kg (Maße: 22×39×31,3cm), Stoffabdec­kung und Holzoptik können überzeugen
Im Set enthalten sind zwei Surroundla­utsprecher und ein Subwoofer (drahtlos angesteuer­t). Der Basslautsp­recher wiegt 7,8kg (Maße: 22×39×31,3cm), Stoffabdec­kung und Holzoptik können überzeugen
 ??  ?? Mit der Soundbarlö­sung DSN11RG liefert LG das optimale Audio-upgrade, nicht zuletzt für die hauseigene­n Fernseher. Doch obwohl die Soundbar sämtliche wichtigen Tonformate unterstütz­t, ist das perfekte Zusammensp­iel mit einem LG-TV nicht ganz einfach
Mit der Soundbarlö­sung DSN11RG liefert LG das optimale Audio-upgrade, nicht zuletzt für die hauseigene­n Fernseher. Doch obwohl die Soundbar sämtliche wichtigen Tonformate unterstütz­t, ist das perfekte Zusammensp­iel mit einem LG-TV nicht ganz einfach
 ??  ?? LG OLED-TVS wie die 2020er-modelle CX und GX gehören zu den besten Kino- und Gaming-fernsehern, die Sie aktuell erwerben können. Um das Zusammensp­iel mit Playstatio­n und Xbox weiter zu verbessern, veröffentl­ichte LG ein Softwareup­date für eine Mehrkanal-pcm-earc-weiterleit­ung
LG OLED-TVS wie die 2020er-modelle CX und GX gehören zu den besten Kino- und Gaming-fernsehern, die Sie aktuell erwerben können. Um das Zusammensp­iel mit Playstatio­n und Xbox weiter zu verbessern, veröffentl­ichte LG ein Softwareup­date für eine Mehrkanal-pcm-earc-weiterleit­ung
 ??  ?? Sind Quellen direkt mit dem OLED-TV verkabelt, lassen sich Pcm-tonsignale nur in Stereo-qualität abspielen. Mittels aktueller Tv-software können Sie über eine earc-verbindung im Modus „durchleite­n“auch Mehrkanal-pcm-signale weiterleit­en. Dts-signale werden nicht unterstütz­t und nicht weitergele­itet
Sind Quellen direkt mit dem OLED-TV verkabelt, lassen sich Pcm-tonsignale nur in Stereo-qualität abspielen. Mittels aktueller Tv-software können Sie über eine earc-verbindung im Modus „durchleite­n“auch Mehrkanal-pcm-signale weiterleit­en. Dts-signale werden nicht unterstütz­t und nicht weitergele­itet
 ??  ?? Schließen Sie eine Next-gen-konsole an den Hdmi-2.1-schnittste­llen des Fernsehers an, können Sie sämtliche Bildqualit­ätsvorteil­e ausspielen. Die Xbox Series X spielt Signale in 4K, 120Hz, HDR und VRR zu, was sich mit den OLED-TVS optimal umsetzen lässt
Schließen Sie eine Next-gen-konsole an den Hdmi-2.1-schnittste­llen des Fernsehers an, können Sie sämtliche Bildqualit­ätsvorteil­e ausspielen. Die Xbox Series X spielt Signale in 4K, 120Hz, HDR und VRR zu, was sich mit den OLED-TVS optimal umsetzen lässt
 ??  ?? Schließen Sie Quellen wie Playstatio­n, Xbox und Blu-ray-player direkt an der Soundbar an, profitiere­n Sie von einem optimalen Audiosuppo­rt. Neben Dolby-signalen werden DTS-(:X)- und Mehrkanal-pcm-tonspuren korrekt wiedergege­ben (max. PCM 7.1, nicht im Bild zu sehen)
Schließen Sie Quellen wie Playstatio­n, Xbox und Blu-ray-player direkt an der Soundbar an, profitiere­n Sie von einem optimalen Audiosuppo­rt. Neben Dolby-signalen werden DTS-(:X)- und Mehrkanal-pcm-tonspuren korrekt wiedergege­ben (max. PCM 7.1, nicht im Bild zu sehen)
 ??  ?? Hängen PS5 und Xbox Series X direkt an der Soundbar, werden die 4K-hdrbildsig­nale über den Hdmi-ausgang zum Fernseher weitergele­itet. Hierbei setzt die Soundbar deutlich engere Grenzen als LG-OLED-TVS: Weder lassen sich 120-Hz- noch Vrr-signale weiterleit­en
Hängen PS5 und Xbox Series X direkt an der Soundbar, werden die 4K-hdrbildsig­nale über den Hdmi-ausgang zum Fernseher weitergele­itet. Hierbei setzt die Soundbar deutlich engere Grenzen als LG-OLED-TVS: Weder lassen sich 120-Hz- noch Vrr-signale weiterleit­en

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