Hdmi-2.1-vermittler: Neue Adapterbox für Xbox Series X und Av-receiver
Äußerlich unterscheidet sich der Hdmi-2.1-anschluss einer Xbox Series X und PS5 nicht von bisherigen HDMI-2.0-PORTS, die bei der Xbox One X und PS4 Pro zum Einsatz kommen. Doch für Endgeräte wie Fernseher und Av-receiver ist es deutlich komplizierter, die Hdmi-2.1-datenpakete richtig zu entschlüsseln. Mit einer neuen Adapterbox sollen die Kommunikationsprobleme zwischen Av-receivern von Denon/marantz und der Xbox Series X der Vergangenheit angehören.
In unseren Hdmi-specials der letzten Ausgaben haben wir Sie bereits umfangreich über das Thema informiert: Besonders die Xbox Series X kann im Zusammenspiel mit Av-receivern Probleme bereiten, sobald Sie auf eine 4K-120-hz-bildausgabe umschalten. Statt die internen Boards der Av-receiver umständlich zu wechseln, können Besitzer in den nächsten Wochen eine Adapterbox anfordern, die als Vermittler zwischen den Hdmi-2.1-geräten dient. Weitere Infos zum Ablauf erfahren Sie unter www.denon.com/de-de/hdmiadapter.
Hdmi-2.1-übersetzer
Im bisherigen Hdmi-2.0-zeitalter war die Kommunikation zwischen Hdmi-transmitter (Sender) und Hdmi-receiver (Empfänger) noch vergleichsweise einfach geregelt. Es stehen drei „Lanes“mit jeweils 6 Gbit/s (insgesamt 18 Gbit/s) zur Verfügung, um beispielsweise 4K60-hz-signale in Hdr-qualität zu übertragen. Doch das ist noch nicht alles, denn über eine vierte Lane wird die korrekte Signaltaktung sichergestellt, sodass Sender (z. B. Xbox One X) und Empfänger (z. B. Av-receiver, Fernseher) eine fehlerfreie Bild- und Tonwiedergabe ermöglichen. Schon im Hdmi-2.0-zeitalter wurde darauf geachtet, das neuere und ältere Av-geräte weiterhin fehlerfrei zusammenarbeiten können, weshalb die Grundlagen der Hdmisignalübertragung bis ins Dvi-1.0-zeitalter des Jahres 1999 zurückreichen. Mit den Anforderungen für HDMI 2.1 ergeben sich gleich mehrere Probleme: Einerseits sollen Hdmi-2.1geräte kompatibel zur Hdmi-2.0-hardware ausfallen, andererseits soll die maximale Bandbreite auf bis zu 48 Gbit/s gesteigert werden. Um dies zu ermöglichen, wurde das bisherige Tmds-übertragungsverfahren (TransitionMinimized Differential Signaling) durch eine Frl-übertragung (Fixed Rate Link) abgelöst und der bisherige vierte TMDS-KANAL, der nur die Signaltaktung sicherstellte, wird nun als vollwertige vierte Lane zur Signalübertragung interpretiert. Die korrekte Signaltaktung wird hingegen über einen sogenannten Cdr-prozess (Clock Rate Recovery) sichergestellt. Da sich mit HDMI 2.1 die maximale Pixelfrequenz von 600MHZ auf ca. 1200MHZ erhöht und vier vollwertige Lanes zur Verfügung stehen, konnte das bisherige Übertragungsmaximum von 3×6 Gbit/s auf 4×12 Gbit/s gesteigert werden. Ein Kompatibilitätsvorteil: Hochwertige HDMI-KABEL, die vor der Ultra-high-speed-zertifizierung
auf den Markt kamen, sind unter Umständen in der Lage, selbst Hdmi-2.1-signale fehlerfrei zu übertragen. Mit der aktuellen Kupferkabeltechnik sind Längen von knapp 3 Metern im Hdmi-2.1-zeitalter umsetzbar, wenn 4K-120-hz-hdr-signale übertragen werden sollen. Für längere Strecken sind teure optische Kabel zu empfehlen.
Unterschiedliche Datenpakete
Wer mit Xbox Series X oder PS5 eine 4K-hdr60-hz-signalverbindung nach Hdmi-2.0-standard aufbaut, der dürfte keinerlei Probleme haben, eine korrekte Bild- und Tonwiedergabe sicherzustellen, denn hierbei wird das bekannte Übertragungsmuster auf Basis von drei Lanes zur Signalübertragung eingehalten. Anders sieht es aus, wenn auf eine 4K-120-hz-hdr-ausgabe umgeschaltet wird, denn hierbei muss die Hdmi-frl-übertragung über vier Lanes erfolgen, um die höhere Bandbreite sicherzustellen. Die meisten Hdmi-2.1-geräte arbeiten unter diesen Voraussetzungen fehlerfrei mit PS5 und Xbox Series X zusammen, doch beide Spielkonsolen nutzen unterschiedliche HDMI-2.1-CHIPS und senden dadurch unterschiedliche Datenpakete. Bei aktuellen Pc-grafikkarten mit HDMI 2.1 kann es ebenfalls Unterschiede geben, wenn zwischen 4K-120-HZ- und 8K-60-hz-signalen gewechselt wird: Obwohl in beiden Fällen eine Hdmi-2.1-übertragung nach Frlstandard über vier Lanes zum Einsatz kommt, sorgen unterschiedliche Datenpakete bei der 8K-bildaugausgabe unter Umständen für Prob
leme auf der Empfängerseite. Ein aktueller Fall sind hierbei Av-receiver der Generation 2020 mit HDMI 2.1, die Signale nicht nur entgegennehmen, sondern auch weiterleiten. Die Xbox Series X nutzt für die Signalübertragung einige Datenpakete, die vereinzelte HDMI-2.1-CHIPS in den Av-receivern nicht verarbeiten können. Da sich bei der Hdmi-übertragung alles im Mikrosekundenbereich abspielt, steht und fällt die korrekte Signalweiterleitung mit der jeweiligen Hdmi-2.1-hardware. Verarbeitet ein HDMI-2.1CHIP in einem Empfänger die Datenpakete des Hdmi-2.1-senders nicht korrekt, ist keine Signalanzeige möglich, selbst wenn beide Chips das gleiche Leistungsspektrum aufweisen. Und genau da liegt das Kernproblem: Unterschiedliche Codierungen sind im Hdmi-2.1-zeitalter auch dann möglich, wenn es sich um die gleichen Av-signale handelt (z. B. 4K-120-HZHDR). Aus diesem Grund werden Besitzer der letzten Avr-generation von Denon und Marantz mit einer gänzlich neuen Lösung konfrontiert: Eine zwischengeschaltete HDMI-BOX (SPK-618), die Signale einer Xbox Series X in eine verständliche „Hdmi-2.1-sprache“für die jeweiligen Av-receiver übersetzt. Die Bild- und Tondaten bleiben hierbei unberührt, d.h., die Signalausgabe entspricht weiterhin exakt dem Eingangssignal. Durch die HDMI-BOX werden lediglich die unverständlichen Datenpakete einer
Xbox Series X signalkonform für die HDMI2.1-CHIPS der Av-receiver angepasst. Gleiches gilt für 8K-60-hz-signale von Pc-grafikkarten. Nutzen Sie eine PS5 oder begnügen sich bei aktuellen Nvidia-rtx-grafikkarten mit einer 4K120-hz-signalausgabe, benötigen Sie die Adapterbox nicht. Av-receiver der Generation 2021 werden von diesem Problem voraussichtlich nicht betroffen sein: Die Kommunikationsprobleme der HDMI-2.1-CHIPS wurden vom Hersteller Nuvoton behoben und neue Av-receiver von Denon und Marantz sollten damit auch ohne Hilfsmittel fehlerfrei mit der Xbox Series X zusammenarbeiten.