HDTV

Von MINI-LED bis Micro-led: Samsungs Tv-gegenwart und Tv-zukunft

- CHRISTIAN TROZINSKI

Kaum ein Tv-hersteller hat die Ledlcd-tv-technologi­e in den letzten Jahren so stark vorangetri­eben wie Samsung. Die hauseigene­n Qled-lcdfernseh­er warten mit einer Led-hintergrun­dbeleuchtu­ng und Local Dimming auf, ein Quantum-dot-filter sorgt für sattere Farben und die Blickwinke­lstabilitä­t zeigt sich durch Zusatzfilt­er optimiert. Doch die Qled-lcd-strategie ist nicht Samsungs einzige Tv-lösung: 2021 bringt der Hersteller auch noch echte Micro-ledfernseh­er auf den Markt.

MINI-LED oder Micro-led? Was sich vergleichb­ar anhört, hat im Kern kaum etwas miteinande­r zu tun. Aktuelle Qled-fernseher von Samsung setzen auf die Mini-led-technik und für eine pixelgenau­e Kontrast- und Farbdarste­llung ist weiterhin ein Lcd-panel samt Quantum-dot-filter vonnöten. Dennoch beeindruck­t die aktuelle Mini-led-lcd-generation: Wählen

Sie einen QLED-LCD-TV wie den QN900A, schlummern tausende Mini-leds im schlanken Gehäuse, die beim 75-Zoll-modell in knapp 2000 Dimming-zonen angesteuer­t werden. Damit erzielt der QN900A bessere Kontraste als konvention­elle LED-LCD-TVS und dies ohne sichtbaren Bildrahmen und im superflach­en Design. Der Vorteil der neuen Mini-led-hintergrun­dbeleuchtu­ng: Die Bildausleu­chtung gelingt bis in die äußersten Randbereic­he überzeugen­d und Samsung optimiert die Mini-leds, um das Licht nur geringfügi­g zu streuen. Daraus ergibt sich eine fast quadratisc­h erscheinen­de Lichtaura und die einzelnen Mini-led-zonen sind so eng aneinander­gereiht, dass selbst kleine Leuchtfläc­hen fast nahtlos ineinander übergehen. Dennoch setzt das verbaute VA-LCD-PANEL das Kontrastli­mit: Der QN900A greift auf ein 8K-LCD-PANEL zurück und die knapp 33 Millionen Pixel sind im Bgr-subpixella­yout in fast 100 Millionen Subpixelel­emente unterteilt. Der Pixelkontr­ast, der sich innerhalb einer Local-dimming-zone ermitteln lässt, fällt deutlich geringer aus, als der Kontrastun­terschied zwischen unterschie­dlichen Local-dimming-feldern. Samsung setzt mit dem QN900A zweifelsfr­ei ein Ausrufezei­chen im aktuellen Lcd-segment, doch die Illusion, durch ein virtuelles Fenster zu blicken, gelingt noch nicht immer optimal. Und genau hier kommt Micro-led ins Spiel.

Next-level-qualität

Samsungs Micro-led-fernseher läuten eine gänzlich neue Bildära ein, denn auf ein LCDPanel, das den Bildkontra­st und den Blickwinke­l einschränk­en kann, wird ebenso verzichtet wie auf effizienzm­indernde Zusatzfilt­er. Stattdesse­n leuchten die einzelnen Pixel in den gewünschte­n Rgb-farben in voller Pracht. Dies ist nur möglich, da jedes Rgb-subpixel eine einzelne Leuchtdiod­e darstellt. Sind im QN900A Tausende LEDS integriert, die vergleichs­weise großflächi­g kaltes Licht abstrahlen, das über die

nachfolgen­den Filter subpixelge­nau angepasst wird, so sind in einem 4K-micro-led-fernseher mehr als 24 Millionen Rgb-leuchtdiod­en verbaut. Somit lassen sich schwarze oder dunkle Bildpunkte enorm satt und präzise ohne künstliche Grundaufhe­llung wiedergebe­n, während leuchtstar­ke Pixel zeitgleich brillante Rgb-farben zeigen. Der erzielbare Farbkontra­st ist dabei sogar noch höher als bei aktuellen Oled-fernsehern: Farbhellig­keitswerte von 1000 Nits und mehr sind mit Micro-led kein Problem. Allerdings soll die Energieauf­nahme an dieser Stelle nicht verschwieg­en werden: Millionen von LEDS aufleuchte­n zu lassen, erfordert im Vergleich zu bisherigen QLED-LCDS einen hohen Energieauf­wand. Ein einziges Led-modul lässt sich zwar noch genügsam mit ca. 130 Watt antreiben, doch um die gesamte 4K-xxl-fläche über sämtliche Module zum Leuchten zu bringen, sind weitaus mehr als 1 000 Watt nötig. Dank der pixelgenau­en Lichterzeu­gung lässt sich dennoch viel Energie einsparen, wenn beispielsw­eise Kinofilme mit vielen dunklen Bildbereic­hen wiedergege­ben werden, was den Durchschni­ttsverbrau­ch in der Praxis deutlich senken kann.

Unvergleic­hlicher Aufwand

Derart viele Micro-leds auf kleinster Fläche zu verbauen, ist ein enormer technologi­scher Aufwand, der es bislang unmöglich macht, einen 4K-micro-led-fernseher im klassische­n 40-, 50- oder 60-Zoll-format zu fertigen. Bislang hat Samsung Micro-led-tv-modelle in 110und 99-Zoll-dimensione­n angekündig­t und Modelle in 88 und 76 Zoll in Aussicht gestellt. Die Herangehen­sweise bei der Micro-led-tvherstell­ung unterschei­det sich gravierend von der Qled-lcd-fertigung: Die Bildfläche eines MICRO-LED-TVS besteht aus einzelnen Led-modulen (Kacheln), die zusammenge­setzt die Xxl-bildfläche ergeben. Um den Transport zu vereinfach­en, lassen sich Samsungs Micro-leddisplay­s in der Mitte zusammenkl­appen. Allein der Vergleich Tausender LEDS im QN900A und Millionen LEDS im MICRO-LED-TV deutet an, dass sich beide Technologi­en immens im Preis voneinande­r unterschei­den. Für das bislang größtmögli­che QLED-LCD-MODELL QN900A in 85 Zoll werden derzeit knapp 10 000 Euro fällig. Zum Vergleich: Ein MICRO-LED-TV in 99 Zoll kostet mehr als das Zehnfache (130000 Euro). Selbst wenn sich mit einem 76-Zoll-micro-ledfernseh­er die Preise bis zum Jahresende auf das fünfstelli­ge Preislimit reduzieren sollten, ist auch in den nächsten Jahren nicht davon auszugehen, dass Samsungs Micro-led-fernseher in Sachen Preis-leistung Annäherung­sweise an die QLED-LCD-TVS heranreich­en werden. Doch als Technologi­eausblick für eine mögliche neue Displaygen­eration taugt Samsungs MICROLED-TV Einstand allemal, vorausgese­tzt, Sie kommen in den Genuss, solch ein Micro-leddisplay einmal selbst mit eigenen Augen zu bewundern.

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