Von MINI-LED bis Micro-led: Samsungs Tv-gegenwart und Tv-zukunft
Kaum ein Tv-hersteller hat die Ledlcd-tv-technologie in den letzten Jahren so stark vorangetrieben wie Samsung. Die hauseigenen Qled-lcdfernseher warten mit einer Led-hintergrundbeleuchtung und Local Dimming auf, ein Quantum-dot-filter sorgt für sattere Farben und die Blickwinkelstabilität zeigt sich durch Zusatzfilter optimiert. Doch die Qled-lcd-strategie ist nicht Samsungs einzige Tv-lösung: 2021 bringt der Hersteller auch noch echte Micro-ledfernseher auf den Markt.
MINI-LED oder Micro-led? Was sich vergleichbar anhört, hat im Kern kaum etwas miteinander zu tun. Aktuelle Qled-fernseher von Samsung setzen auf die Mini-led-technik und für eine pixelgenaue Kontrast- und Farbdarstellung ist weiterhin ein Lcd-panel samt Quantum-dot-filter vonnöten. Dennoch beeindruckt die aktuelle Mini-led-lcd-generation: Wählen
Sie einen QLED-LCD-TV wie den QN900A, schlummern tausende Mini-leds im schlanken Gehäuse, die beim 75-Zoll-modell in knapp 2000 Dimming-zonen angesteuert werden. Damit erzielt der QN900A bessere Kontraste als konventionelle LED-LCD-TVS und dies ohne sichtbaren Bildrahmen und im superflachen Design. Der Vorteil der neuen Mini-led-hintergrundbeleuchtung: Die Bildausleuchtung gelingt bis in die äußersten Randbereiche überzeugend und Samsung optimiert die Mini-leds, um das Licht nur geringfügig zu streuen. Daraus ergibt sich eine fast quadratisch erscheinende Lichtaura und die einzelnen Mini-led-zonen sind so eng aneinandergereiht, dass selbst kleine Leuchtflächen fast nahtlos ineinander übergehen. Dennoch setzt das verbaute VA-LCD-PANEL das Kontrastlimit: Der QN900A greift auf ein 8K-LCD-PANEL zurück und die knapp 33 Millionen Pixel sind im Bgr-subpixellayout in fast 100 Millionen Subpixelelemente unterteilt. Der Pixelkontrast, der sich innerhalb einer Local-dimming-zone ermitteln lässt, fällt deutlich geringer aus, als der Kontrastunterschied zwischen unterschiedlichen Local-dimming-feldern. Samsung setzt mit dem QN900A zweifelsfrei ein Ausrufezeichen im aktuellen Lcd-segment, doch die Illusion, durch ein virtuelles Fenster zu blicken, gelingt noch nicht immer optimal. Und genau hier kommt Micro-led ins Spiel.
Next-level-qualität
Samsungs Micro-led-fernseher läuten eine gänzlich neue Bildära ein, denn auf ein LCDPanel, das den Bildkontrast und den Blickwinkel einschränken kann, wird ebenso verzichtet wie auf effizienzmindernde Zusatzfilter. Stattdessen leuchten die einzelnen Pixel in den gewünschten Rgb-farben in voller Pracht. Dies ist nur möglich, da jedes Rgb-subpixel eine einzelne Leuchtdiode darstellt. Sind im QN900A Tausende LEDS integriert, die vergleichsweise großflächig kaltes Licht abstrahlen, das über die
nachfolgenden Filter subpixelgenau angepasst wird, so sind in einem 4K-micro-led-fernseher mehr als 24 Millionen Rgb-leuchtdioden verbaut. Somit lassen sich schwarze oder dunkle Bildpunkte enorm satt und präzise ohne künstliche Grundaufhellung wiedergeben, während leuchtstarke Pixel zeitgleich brillante Rgb-farben zeigen. Der erzielbare Farbkontrast ist dabei sogar noch höher als bei aktuellen Oled-fernsehern: Farbhelligkeitswerte von 1000 Nits und mehr sind mit Micro-led kein Problem. Allerdings soll die Energieaufnahme an dieser Stelle nicht verschwiegen werden: Millionen von LEDS aufleuchten zu lassen, erfordert im Vergleich zu bisherigen QLED-LCDS einen hohen Energieaufwand. Ein einziges Led-modul lässt sich zwar noch genügsam mit ca. 130 Watt antreiben, doch um die gesamte 4K-xxl-fläche über sämtliche Module zum Leuchten zu bringen, sind weitaus mehr als 1 000 Watt nötig. Dank der pixelgenauen Lichterzeugung lässt sich dennoch viel Energie einsparen, wenn beispielsweise Kinofilme mit vielen dunklen Bildbereichen wiedergegeben werden, was den Durchschnittsverbrauch in der Praxis deutlich senken kann.
Unvergleichlicher Aufwand
Derart viele Micro-leds auf kleinster Fläche zu verbauen, ist ein enormer technologischer Aufwand, der es bislang unmöglich macht, einen 4K-micro-led-fernseher im klassischen 40-, 50- oder 60-Zoll-format zu fertigen. Bislang hat Samsung Micro-led-tv-modelle in 110und 99-Zoll-dimensionen angekündigt und Modelle in 88 und 76 Zoll in Aussicht gestellt. Die Herangehensweise bei der Micro-led-tvherstellung unterscheidet sich gravierend von der Qled-lcd-fertigung: Die Bildfläche eines MICRO-LED-TVS besteht aus einzelnen Led-modulen (Kacheln), die zusammengesetzt die Xxl-bildfläche ergeben. Um den Transport zu vereinfachen, lassen sich Samsungs Micro-leddisplays in der Mitte zusammenklappen. Allein der Vergleich Tausender LEDS im QN900A und Millionen LEDS im MICRO-LED-TV deutet an, dass sich beide Technologien immens im Preis voneinander unterscheiden. Für das bislang größtmögliche QLED-LCD-MODELL QN900A in 85 Zoll werden derzeit knapp 10 000 Euro fällig. Zum Vergleich: Ein MICRO-LED-TV in 99 Zoll kostet mehr als das Zehnfache (130000 Euro). Selbst wenn sich mit einem 76-Zoll-micro-ledfernseher die Preise bis zum Jahresende auf das fünfstellige Preislimit reduzieren sollten, ist auch in den nächsten Jahren nicht davon auszugehen, dass Samsungs Micro-led-fernseher in Sachen Preis-leistung Annäherungsweise an die QLED-LCD-TVS heranreichen werden. Doch als Technologieausblick für eine mögliche neue Displaygeneration taugt Samsungs MICROLED-TV Einstand allemal, vorausgesetzt, Sie kommen in den Genuss, solch ein Micro-leddisplay einmal selbst mit eigenen Augen zu bewundern.