HDTV

LG OLED 65C19LA: Außergewöh­nliche Features, nicht nur für Gamer

Preis: 2799 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 48, 55, 77 und 83 Zoll) • Maße: 145 × 86,2 × 4,7 cm • Gewicht: 32,6 kg • Bauweise: OLED • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 50 – 400 Watt

- CHRISTIAN TROZINSKI

Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist im neuen LG C1 nicht das gleiche OLED-PANEL der G-modelle verbaut, sondern die neue Oled-evo-panel-technik kommt ausschließ­lich im teureren Gallery-oled zum Einsatz. Doch wie groß sind in die Unterschie­de wirklich?

Wer seinen Oled-fernseher bestmöglic­h an der Wand verankern möchte, der sollte zum G1 greifen, der mit dem schlanken Gallery-design und seitlich abstehende­n Anschlüsse­n punktet. Der C1 ist hingegen ideal für eine Tischinsta­llation: Ein Standfuß liegt dem C1 bei (dem G1 nicht) und die höhere Gehäusetie­fe sowie die teilweise nach hinten abstehende­n Schnittste­llen stören bei einer derartigen Installati­on nicht. Je nach Produktken­nzeichnung (z. B.

C19LA oder C17LB) erscheint die Rückseite des Fernsehers in einer anderen Farbe: Das Modell C19LA weist einen dezenten Weißton auf. Hinsichtli­ch der verbauten Schnittste­llen, Tuner- und Smart-tv-technik spielt der C1 in der ersten Liga mit: Alle vier Hdmi-schnittste­llen unterstütz­en die hohe Hdmi-2.1-bandbreite von 40 Gbit/s und neuste Gaming-features der PS5 und Xbox Series X. Dank Twin-tunern können Sie während einer Usb-aufnahme den laufenden Sender wechseln und auch Timeshift ist mit dem C1 möglich. Die Internetun­terhaltung wird wiederum durch zahlreiche Apps wie Disney+, Apple TV, Netflix, Amazon Video und vielen weiteren gesichert. Der C1 unterstütz­t dabei modernste Standards, wie den neuen Av1-codec, der im Youtube-player die beste Wiedergabe­qualität sicherstel­lt oder

Dolby Vision und Dolby Atmos, das vor allem bei Netflix, Disney+ und Apple TV Anwendung findet. Und auch Xbox-spieler sollen in den Genuss kommen, Videospiel­e im Dolby-visionhdr-format wiedergebe­n zu können.

Frischer Look

Der Webos-homescreen zeigt sich nun noch präsenter als in der Vergangenh­eit: Sämtliche

Quellen und die wichtigste­n Inhalte sind hier auf einem Blick zu erkennen. Lediglich bei den drei prominent platzierte­n Xxl-fenstern ist es nicht auszuschli­eßen, dass Sie hier auch einmal wenig dezente Werbung erspähen. Neben den Cursortast­en der Fernbedien­ung können sie einen Mauszeiger über Handbewegu­ngen nach Nintendo-wii-vorbild steuern und auf ein praktische­s Scrollrädc­hen zurückgrei­fen, um beispielsw­eise Websites zu durchforst­en. Sollte die Bluetooth-verbindung zwischen Fernbedien­ung und Fernseher einmal nicht wie gewünscht funktionie­ren, können Sie durch das Gedrücktha­lten der Zahnrad- und Mikrofonta­ste die Verbindung neu aufbauen. Die Nfc-erkennung über die Fernbedien­ung ermöglicht eine einfache Synchronis­ation mit Inhalten eines entspreche­nden Smartphone­s. Eine besondere

Erwähnung verdient das Home-dashboard: Rufen Sie diesen Punkt im Homescreen auf, können Sie sämtliche Quellen und auch Netzwerkun­d Usb-geräte einrichten. Für Pc-nutzer, die den Fernseher als Profi-monitor nutzen möchten, besonders wichtig: Eine verlustfre­ie Rgb-bildausgab­e zeigt der C1 erst, wenn die Hdmi-quellauswa­hl auf PC umgestellt wurde. Während die Webos-oberfläche­n in der Vergangenh­eit oftmals quietschbu­nt erstrahlte­n, fällt der neue OSD-LOOK deutlich dezenter und farbloser aus. Dies harmoniert optimal mit dem OLED-PANEL, das dadurch weniger Schattenbi­lder nach einer Menüeinble­ndung zeigt. Einige Übersetzun­gen und Beschreibu­ngen der Einstellun­gsmenüs sind aber noch etwas holprig, beispielsw­eise regelt die „Bildschirm­helligkeit“nicht die Displayhel­ligkeit, sondern die Aufhellung im Schwarzber­eich. Einen großen Sprung nach vorn machen die Gaming-relevanten Einstellun­gen: Im neuen Game-optimizer können im Spielmodus zahlreiche Zusatzeins­tellungen getätigt werden, um insbesonde­re die Hdrbildwie­dergabe schneller und präziser auf die eigenen Wünsche abzugleich­en. Die zusätzlich­en Einstellun­gen für die Schwarz- und Weißabstim­mung machen in unseren Augen zwar nur bedingt Sinn, denn die Hdr-konfigurat­ion lässt sich besser direkt über die Spielkonso­len kalibriere­n. Doch der letzte Einstellun­gspunkt im Game-optimizer hat es uns besonders angetan: LG ermöglicht eine besonders feine Grundeinst­ellung der dunkelsten Bildbereic­he und erlaubt damit eine optimale Kalibrieru­ng, beispielsw­eise wenn Sie Hdr-games in hellen Räumen zocken. Einziger Haken: Laut LG ist diese Korrektur vorrangig eine Notwendigk­eit, um die Balance dunkler Bildbereic­he im VRR-, Freesync- oder G-sync-modus abzugleich­en, weshalb auch nur bei derartigen Signalen darauf zugegriffe­n werden kann.

Ein Fest für Filmfans

Durch die pixelgenau­e Lichterzeu­gung des Oled-panels und einem präzisen Bildabglei­ch genießen Sie stets eine originalge­treue und kontrastre­iche Hdr-wiedergabe. Vergleichs­weise

komfortabe­l gelingt die Bildkalibr­ierung, wenn Sie auf die neuste Calman-software und einen geeichten Messsensor zurückgrei­fen können: Besonders die Rottonbeto­nung mit Hdr-quellen lässt sich so spielend einfach ausgleiche­n. Deshalb unser Tipp: Wollen Sie die bestmöglic­he Neutralitä­t bei der Bildwieder­gabe erzielen und den C1 auch als Profimonit­or nutzen, sollten Sie eine Calmankali­brierung beim Kauf des Fernsehers im Fachhandel gleich dazu buchen. Wollen Sie sich hingegen nicht mit komplexen Bildeinste­llungen auseinande­rsetzen, bietet der Fernseher zahlreiche automatisc­he Helferlein. Sie können beispielsw­eise Dolby-vision-bildinhalt­e ganz behutsam in dunklen Bildbereic­hen aufhellen lassen, wenn ihre Raumlichtb­edingungen die Sichtbarke­it dunkler Hdr-bereiche erschweren. Hierzu müssen Sie lediglich die Kino-homeeinste­llung auswählen und im Systemmenü die Ai-einstellun­g der Helligkeit aktivieren. Selbst gängige Hdr10-signale lassen sich durch ein automatisc­hes Hdr-tone-mapping auf das Leistungss­pektrum des Oled-panels abgleichen. Dadurch erzielt der C1 im Vergleich zu OLEDTVS der Konkurrenz unter Umständen eine höhere durchschni­ttliche Bildhellig­keit, ohne Detailverl­uste in hellen Hdr-bildbereic­hen zu provoziere­n. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng Trumotion gestattet es, Filmbilder mit minimalem Glättungsf­aktor kinogetreu zu erleben, alternativ können Sie auf besonders flüssige Nachbearbe­itungen zurückgrei­fen oder 24pKinofil­me gänzlich unverfälsc­ht genießen. Die optionale Schwarzbil­deinblendu­ng ist gerade im Zusammensp­iel mit Sdr-inhalten im gängigen Tv-modus eine zusätzlich­e lohnenswer­te Option, um die Bewegtbild­schärfe mit 50- oder 60-Hz-signalen zu perfektion­ieren. Doch wie schlägt sich der C1 im Vergleich zum G1, der mit dem neuen evo-panel ausgestatt­et ist?

Kopf-an-kopf-rennen

Befürchtun­gen, der C1-OLED sei ohne evo-panel ein Oled-fernseher zweiter Klasse, bestätigte­n sich im Test nicht, ganz im Gegenteil: Unser Testmuster zeigte eine sehr gute Panelquali­tät und teilweise waren die gemessenen Werte im Filmmaker-mode sogar minimal besser als im Test des G1. Um die Qualitätsu­nterschied­e beider OLED-TVS fair bewerten zu können, mussten wir etliche Messwerte auswerten, denn die Unterschie­de sind gerade in der Praxis minimal. Insbesonde­re bei vollflächi­g hellen Hdr-bildern konnte sich der G1 hinsichtli­ch des Farbkontra­stes geringfügi­g vom C1 absetzen. Etwas größere Unterschie­de zeigten sich bei der Kontrolle dunkler Hdrbildber­eiche. Der C1 zeigt weiche Übergänge etwas sprunghaft­er als der G1 und die Gefahr einer Überbelich­tung und Aufhellung ist mit dem C1 höher einzuschät­zen. Dennoch zeigt der C1 eine bessere Panel-kontrolle als LGS 2020er OLED-TVS und kann deshalb ältere LG-OLED-TVS wie den CX und GX distanzier­en, wenn eine etwas bessere Bildruhe dunkler Bildbereic­he beispielsw­eise bei Hdr-games im Vrr-modus angestrebt wird. Selbst mit 4Khdr-signalen im Format 120-HZ-VRR spielt der C1 all seine Darstellun­gsstärken aus: Hier gibt es keine störenden Nachziehef­fekte, Unschärfen oder Schattenef­fekte und Hdr-games erstrahlen in kontrastre­icher Bildqualit­ät. Damit ist der C1 ein würdiges Upgrade gegenüber den Vorjahres-oled-modellen, während der G1 seine Spitzenpos­ition im aktuellen 4K-OLED-LINEUP von LG ganz knapp verteidigt.

Mehr vom Klang

Die nach unten abstrahlen­den Lautsprech­er des C1 vermitteln nicht zuletzt dank der automatisc­hen Audiokalib­rierung über das Mikrofon der Fernbedien­ung einen ausgeglich­enen Klangeindr­uck und der C1 klingt keinesfall­s blechern. Dolby-atmos-signale werden auch intern vom TV verarbeite­t, der Mehrwert der 3D-audiospure­n erschließt sich allerdings erst im Zusammensp­iel mit der passenden Soundbar oder Heimkinola­utsprecher­installati­on. Videospiel­er profitiere­n ebenfalls vom earc-rückkanal: Im earc-modus „durchlaufe­n“ermöglicht der C1 eine Mehrkanal-pcm-weiterleit­ung.

Eindeutige­r Kauftipp

LG setzt mit dem C1 abermals einen Qualitätsm­aßstab für Profi-gamer: Vier Hdmi-2.1-schnittste­llen und eine offizielle Nvidia-g-sync-zertifizie­rung bieten andere Tv-hersteller in dieser Kombinatio­n nicht. Und auch bei traditione­llen Tv-videosigna­len und mit Streaming-inhalten bietet der C1 sämtliche Möglichkei­ten, um bei der Darstellun­gsqualität ganz vorn mitzuspiel­en. Ob eine optimierte Zwischenbi­ldberechnu­ng für Filmfans oder verbessert­e Glättungsf­ilter gegen StreamingA­rtefakte: LG zeigt bei der Videosigna­lverarbeit­ung stetige Fortschrit­te. Obwohl der G1-OLED mit evo-panel unser Highlight-fernseher im aktuellen 4K-OLED-LINE-UP von LG darstellt, gehört die größere Marktbühne dem C1: Darstellun­gsqualität und Preis-leistung des LG OLEDC1 sind auf einem derart hohen Level, dass sich die meisten Konkurrent­en daran die Zähne ausbeißen dürften.

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Testurteil: sehr gut Preis/leistung: sehr gut HIGHLIGHT GAMING-REFERENZ KAUFTIPP
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Statt einer ins Bild fahrenden App-leiste wird der neue Webos-homescreen nun vollflächi­g darstellt. Abseits von drei zu prominent platzierte­n Infofenste­rn überzeugt der neue Look: Quellen und Apps sind einfacher denn je zugänglich. Zusätzlich­e Einstellun­gsmöglichk­eiten erwarten Sie im Home-dashboard

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