HDTV

Samsung GQ65QN95A: Der beste 4KQLED-LCD mit vier HDMI-2.1-PORTS

Preis: 2 999 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 55, 75 und 85 Zoll) • Maße: 145 × 89,2 × 2,6 cm • Gewicht: 30,3 kg • Bauweise: DIRECT-LED-LCD (MINI-LED) • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 50 – 255 Watt

- CHRISTIAN TROZINSKI

Als einziges 4K-QLED-LCD-MODELL ist der QN95A mit gleich vier Hdmi-2.1-schnittste­llen ausgestatt­et, während beispielsw­eise der QN90A nur einen derartigen Anschluss aufweist. Selbst einen Qualitätsv­ergleich mit dem deutlich teureren 8K-QLED-LCD QN900A muss der QN95A nicht scheuen.

Dank neuer Mini-led-hintergrun­dbeleuchtu­ng gehört der QN95A zu den flachsten Fernsehern, die Sie sich aktuell ins Wohnzimmer stellen können. Großen Komfort verspricht die One-connect-box: Sämtliche Quellen docken an der kleinen unscheinba­ren Mediabox an und zum Fernseher führt lediglich ein kombiniert­es Av-stromkabel. Leider gestattet es Samsung nicht, die Box an den Standfuß des

Fernsehers anzudocken, wie es beim QN900A möglich ist.

Fernbedien­ung mit Solarfeld

Samsungs kompakte Fernbedien­ung fällt weniger hochwertig als im Vorjahr aus, wird jetzt aber über ein Solarfeld an der Rückseite aufgetankt – alternativ können sie über USB nachhelfen. Die geringe Tastenanza­hl mitsamt doppelt belegten Knöpfen (kurzer oder langer Tastendruc­k für unterschie­dliche Funktionen) ist gerade für Neueinstei­ger eine kleine Hürde, doch kontextsen­sitive Bildschirm­einblendun­gen erübrigen den Blick in die Anleitung. Hd-plus-inhalte lassen sich auch dieses Jahr über eine App freischalt­en und sechs Monate lang kostenlos nutzen. Usb-festplatte­n erlauben bis zu zwei Aufnahmen gleichzeit­ig,

mit Hd-plus-inhalten ist eine Aufnahme und das Umschalten erlaubt. Die elegante Smarthub-navigation kam im Test nur bei vielen gleichzeit­ig genutzten Funktionen ins Stocken. Samsungs-app-unterstütz­ung ist hingegen tadellos: Neben Anbietern wie Amazon Video, Netflix, Disney+ und Apple TV stehen auch Sky- und Magenta-tv-inhalte zum Abruf bereit. Können Sie sich nicht auf einen Inhalt einigen, steht eine Multi-view- und Bild-in-bild-funktion zur Verfügung, sodass sich Hdmi-quellen, die Youtube-app oder Smartphone-inhalte parallel mit Tv-inhalten anzeigen lassen.

Led-kontraste

Dank Mini-led-technik sind die Leuchtdiod­en nicht nur platzspare­nder, sondern auch in größerer Anzahl verbaut, was zugleich in einem feineren Led-local-dimming-raster mündet. Im Test ermittelte­n wir ca. 44 × 18 Dimmingfel­der, was fast 800 einzeln ansteuerba­ren Dimming-zonen entspricht. Zum Vergleich: Das Vorjahresm­odell Q95T kam nur auf ca. 120 Local-dimming-zonen. Farbumfang und Hdr-spitzenhel­ligkeit zwischen beiden Qledlcd-generation­en fallen zwar vergleichb­ar aus, doch gerade mit Hdr-filmszenen zeigen sich

die Qualitätsv­orteile des QN95A: Die Schwarzdar­stellung und die Wiedergabe von hellen Hdr-details gelingen überzeugen­der und die Helligkeit­sübergänge ins Tiefschwar­z erscheinen sanfter. Der gewählte Bildmodus spielt eine wichtige Rolle für das Endergebni­s: Im „Standard“-modus präferiert Samsung eine satte Schwarzdar­stellung, was Halo- oder Blooming-effekte sehr stark mindert, aber auch dazu führt, dass kleinste Hdr-details vergleichs­weise leuchtschw­ach erscheinen. Brillanter­e Hdrdetails zeigen sich im Modus „Natürlich“, „Film“oder „Spiel“, doch hier können an kontrastst­arken Konturen Aufhellung­en entstehen. Je weiter Sie seitlich auf das Display schauen, desto auffällige­r sind derartige Effekte, doch verglichen mit anderen aktuellen LED-LCDS meistert Samsung die Kontrastda­rstellung sehr gut. Im Test erzielte der QN95A sogar bessere Lcd-pixelkontr­astwerte als der 8K-QLED-LCD QN900A. Gerade bei kritischen Gesichtstö­nen mit Hdr-quellen neigte der QN95A weniger zur künstliche­n Überbelich­tung. Hdr-farben präsentier­en sich im Farbraummo­dus „nativ“am ausdruckss­tärksten und dies nicht nur mit Games, sondern auch Kinofilmen, die das Hdr-format zelebriere­n. Natürliche­r und präziser gelingt die Farbraumda­rstellung im Automodus, doch hierbei können Hdr-sättigungs­schwächen auftreten. Statt auf Dolby Vision setzt Samsung neben HDR10 auf HDR10+ und dank aktueller Softwareup­dates präsentier­te der QN95A Hdr10-filmbilder im Filmmaker-mode ohne störende Grundaufhe­llung. An Nachbearbe­itungsmögl­ichkeiten herrscht kein Mangel, der Kontrastve­rstärker sollte bei dynamische­n Hdr-inhalten aber nicht genutzt werden, um Detailverl­uste zu vermeiden. Wer kein Freund von Filmkorn ist oder Bildrausch­en und Banding-artefakte kompensier­en möchte, der erhält über den automatisc­hen Rauschfilt­er die Möglichkei­t, diese Bildbereic­he zu filtern und zu glätten. TV- und Filmsignal­e zeigt der QN95A bei niedrigen Motion-plus-judder-einstellun­gen nahezu fehlerfrei und Filmfans werden nicht durch Soap-opera-effekte oder Ruckler abgelenkt. Aussetzer treten erst auf, wenn die Glättung auf hoher Stufe eingesetzt wird (wir empfehlen maximal 5). Vermeiden Sie den voreingest­ellten Auto-modus, sonst kommt es infolge der hohen Glättungss­tufe zu Aussetzern. Samsungs Subpixelmo­dulation greift bei Standbilde­rn nicht störend sichtbar ein, sodass abweichend­e Pixelwerte kaum noch nachzuvoll­ziehen sind. Einzig die Ledpwm-ansteuerun­g zeigt sich beim QN95A ausgeprägt: Das Led-flackern ist mit bloßem Auge nicht sichtbar, gerade bei geringen Helligkeit­seinstellu­ngen oder im Zuge des Led-localdimmi­ngs kann die Bilddarste­llung aber nicht mit höchsten Monitorsta­ndards mithalten.

Vorteile für Gamer

Deutlich besser als im Vorjahr fällt das Zusammensp­iel mit Next-gen-gaming-konsolen wie PS5 und Xbox Series X aus: Dank vier Hdmi-2.1-eingängen und der verbessert­en Hdr-vrr-darstellun­g lässt der QN95A dem Vorjahresm­odell Q95T keine Chance. Pcspieler kommen dank Freesync-premium-pro ebenfalls in den verbessert­en Qualitätsg­enuss, wenn 4K-hdr-signale ruckelfrei abgespielt werden sollen. Mit Nvidia-grafikkart­en ist eine G-sync-aktivierun­g möglich, auch wenn diese nicht offiziell durch Samsung kommunizie­rt wird. Die neue Gaming-oberfläche, die durch das Gedrücktha­lten der Play-taste eingeblend­et wird, informiert über die Fps-anzahl und einen variablen Bildfreque­nzabgleich. Pc-spieler können sogar ins Ultra-wide-screen-format wie 32:9 wechseln. Nutzen Sie zusätzlich die Hdr-bildeinste­llungen im Gaming-systemmenü, sollten Sie beachten, dass Samsung im Hgig-modus das interne Tone-mapping in hellen Bereichen nicht eliminiert, sondern nur abschwächt. Deshalb sollten Sie mit den Hdreinstel­lungswerte­n (Weißlichta­bstimmung) der Gaming-konsolen ein wenig experiment­ieren. Der dynamische Schwarz-equalizer des Fernsehers verhilft in hellen Räumen zu einer besseren Sichtbarke­it dunkler Hdr-details, sollte im Falle einer bestmöglic­hen Hdr-bildqualit­ät aber nicht zum Einsatz kommen. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng ist auch im Spielmodus abrufbar:

Motion Plus arbeitet in diesem Fall weniger effektiv als im Filmmodus und erzeugt keine superflüss­igen Bilder, kann aber dabei helfen, Judder-effekte bei 30-Fps-games zu mindern. Hdr-signale werden im Spielmodus mit noch besserer Präzision wiedergege­ben, als es Samsungs letztjähri­ge QLEDS zeigten: Kontrastun­terschiede im Vergleich zum Filmmodus wurden stark minimiert und die Ansteuerun­gspräzisio­n der Mini-leds ermöglicht einen sanften Helligkeit­sabgleich vor allem in dunklen Bildbereic­hen. Nachteile wie Halo- bzw. Blooming-effekte treten auf, wenn On-screen-elemente das laufende Bild überlagern: Gerade bei dunkleren oder grauen Bildhinter­gründen können kontrastst­arke Details ein Aufleuchte­n der Led-zonen provoziere­n. Doch wie ist es um die Ausleuchtu­ngsgenauig­keit der Bildfläche bestellt? Hier entfalten die Mini-leds abermals ihre Wirkung, denn auch die Randbereic­he des Displays erscheinen leuchtstar­k. Zusammen mit dem tadellosen Kontrastfi­lter erwartet Sie eine sehr gute Wiedergabe­qualität in helleren Räumen. Lediglich mit Videospiel­en, in denen häufig die Kamera geschwenkt wird, sind Schattenmu­ster infolge der nicht ganz gleichmäßi­gen Lichtverte­ilung erkennbar. Nachzieh- und Doppelkont­ureffekte in dunklen Bildbereic­hen hat Samsung gut im Griff, wenngleich bei einer nativen 120-Fps-zuspielung und im Vrr-modus die Leistungsg­renzen des Lcd-panels bei kritischem Blick erkennbar werden.

Surround-sound

Die Tonqualitä­t der nach unten abstrahlen­den Hauptlauts­precher überzeugt durch zahlreiche Optimierun­gen. Aktuelle Softwareup­dates machen es möglich, dass Sie dem Fernseher auch Mehrkanal-pcm-signale direkt zuspielen können. Dolby-atmos-klänge erwarten Sie, wenn Sie eine Soundbar oder einen Av-receiver am earc-hdmi-anschluss (HDMI 3) des Fernsehers verbinden. Im Test zeigte unsere Kombinatio­n mit einem Marantz-receiver noch Probleme, weshalb die earc-verbindung gerade im Modus „Durchleite­n“abbrechen konnte. Samsung-soundbars ermögliche­n über die Hdmi-earc-verbindung ein Zusammensp­iel der TV- und Soundbarla­utsprecher (Q-symphony): Die nach unten abstrahlen­den Tv-lautsprech­er werden deaktivier­t, doch die rückseitig abstrahlen­den Zusatzhoch­töner an der Gehäuseobe­rseite werden parallel zum Soundbar-klang genutzt.

4K-lcd-benchmark

Vereinzelt­e earc-verbindung­sprobleme oder Anzeigefeh­ler mit der Xbox Series X nach einem Quellenwec­hsel zum Trotz stellt der QN95 das womöglich komplettes­te Entertainm­entpaket im gesamten LED-LCD-SEGMENT dar. Der QN95A ist nicht nur ein rundum verbessert­er Nachfolger des Q95T, sondern liefert sich auch mit dem 8K-QLED-LCD QN900A ein Kopf-ankopf-rennen. Gerade für Next-gen-gamer ist der QN95A der womöglich beste Fernseher in Samsungs diesjährig­em Qled-lineup.

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 ??  ?? Mit dem QN95A erhalten Sie Zugriff auf Streaming-dienste wie Amazon Video, Netflix, Disney+, Apple TV, Skyund Magenta-tv-inhalte. Videos im Youtube-player werden im modernen Av1-codec abgespielt. Statt auf Dolby Vision setzt Samsung bei den Hdr-standards neben dem Basisforma­t HDR10 auf HDR10+
Mit dem QN95A erhalten Sie Zugriff auf Streaming-dienste wie Amazon Video, Netflix, Disney+, Apple TV, Skyund Magenta-tv-inhalte. Videos im Youtube-player werden im modernen Av1-codec abgespielt. Statt auf Dolby Vision setzt Samsung bei den Hdr-standards neben dem Basisforma­t HDR10 auf HDR10+
 ??  ?? Av-anschlüsse an One Connect Box ausgelager­t, zum TV führt ein einziges Av-stromkabel (ca. 2,4m) • Maße One-connect-box: ca. 33,5 × 4,2 × 30 cm • Kabelführu­ng am Standfuß • Stromkabel One Connect Box: ca. 1,4m • Wandhalter­ung TV Maße: 40 × 30 cm • Rahmenbrei­te: ca. 0,4 cm (ca. 1 cm bis Bild) • Displaydic­ke: ca. 2,6 cm • Displayhöh­e Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6,8 cm • Standfußfl­äche: ca. 34,5 × 28,5 cm • Display drehbar: nein
Av-anschlüsse an One Connect Box ausgelager­t, zum TV führt ein einziges Av-stromkabel (ca. 2,4m) • Maße One-connect-box: ca. 33,5 × 4,2 × 30 cm • Kabelführu­ng am Standfuß • Stromkabel One Connect Box: ca. 1,4m • Wandhalter­ung TV Maße: 40 × 30 cm • Rahmenbrei­te: ca. 0,4 cm (ca. 1 cm bis Bild) • Displaydic­ke: ca. 2,6 cm • Displayhöh­e Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6,8 cm • Standfußfl­äche: ca. 34,5 × 28,5 cm • Display drehbar: nein
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Der Hd-empfang profitiert von der Hd-plus-freischalt­ung über die interne App: Auf Ci-plus-modul und Smartcard können Sie mit einer Internetak­tivierung verzichten und Hd-plus-inhalte lassen sich sechs Monate lang kostenlos nutzen. Auch Usb-aufnahmen profitiere­n von der App-freischalt­ung
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Halten Sie die Play-taste der Fernbedien­ung im Spielmodus gedrückt, zeigt die neue Gaming-info-bar die Hdmieingan­gssignale inklusive der Fps-anzahl. Vrr-signale werden vom QN95A in 4K-hdr-qualität deutlich besser wiedergege­ben, als es mit Samsung letztjähri­gen QLED-LCD-TVS der Fall war

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