Star Trek Der Film (Director’s Edition) (UHD)
Entstanden in einer Zeit, als George Lucas noch „Star Wars“-jünger mit „gepimpten“Versionen der ersten drei Episoden in die Kinos locken wollte, folgte auch die „Star Trek Director’s Edition“der Idee, den 1979er-film von Robert Wise durch computergenerierte Visuelle Effekten aufzuwerten, um ein neues Kino-erlebnis zu generieren. Das war kurz nach der Jahrtausendwende. Über zwei Jahrzehnte später wissen wir, dass das Ersetzen analoger Effekte wie Matte Paintings oder Aufnahmen von Miniaturmodellen durch Cg-animationen meistens schlechter vom Publikum aufgenommen wird, insbesondere, wenn es das Origial kennt. Die „George Lucas Raped Our Childhood“-shirts und der gleichnamige Song sind nicht nur wegen der Prequel-episoden entstanden, sondern auch, weil so viel in den drei Filmklassikern herum gefuhrwerkt wurde, die eigentlich schon perfekt waren. Und wie lief es nun mit der Director’s Edition des ersten „Star Trek“-kinofilms von 2001? So viel Wirbel wurde darum eher nicht gemacht. Das hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist, dass es nur eine Version unter mehreren ist. Der ursprüngliche Film ist nach wie vor erhältlich. Zur Wahl steht die Kinofassung (ca. 132 Min.), die im englischen O-ton vorliegende Langfassung (ca. 145 Min.) oder die in ihren Effekten nahezu komplett veränderte sowie um einige Szenen erweiterte „Director’s Edition“(ca. 137 Min.). Das Kernprodukt wurde also nicht durch eine aktuellere Variante ersetzt. Hübscher macht das die Cgisequenzen von Anfang der 2000er zwar nicht, dafür geben diese einen Einblick, wie der Film ursprünglich konzipiert war, dessen Postproduktion sich damals dem engen Zeitfenster beugen musste. Ein zweiter Grund ist, dass sich die neuen Effekte ausschließlich auf Panoramen (z. B. die Starfleet-academy), Kulissen (z. B. Vulkan), Fluggeräte (z.b. die Shuttle in der 12. Min.) und diverse Erweiterungen von Effektszenen (z. B. die erscheinende Brücke zumv-ger-zentrum oder auch die finale Explosion) konzentrieren, nicht aber Charaktere ersetzen. Dadurch integrieren sie sich deutlich besser als z.b. ein computergenerierter Jabba the Hutt in der Konkurrenz-reihe. Im Direktvergleich zwischen Kinofassung und Director’s Edition lässt sich daher an einigen Stellen tatsächlich eine Verbesserung der Effekte und des Gesamteindrucks feststellen. Zudem wurden mehrere Details wie etwa Vor- und Abspann, die Farbgebung sowie Dialoge verändert. Für „Star Trek“-fans lohnt sich also diese Fassung.
Mehr als nur Cgi-einschübe
Die Uhd-veröffentlichung zeigt nun Material, dass es bei uns vorher noch nicht eimal in Hdqualität zu sehen gab. Umso schöner ist es, dass es neben der Standard-uhd-veröffentlichung auch eine 5-Disc-spezialedition gibt, welche die Director’s Edition und die anderen beiden Schnittfassungen (Kino- + Omu-langfassung) auf UHD- und Standard-blu-ray enthält sowie eine exklusive Bonus-disc, ein Booklet, ein Poster, vier Artcards plus Sticker. Zu den teils neuen Extras zählen u.a. „Das menschliche Abenteuer“(ca. 48 Min.), drei entfernte Szenen, Effektetests, Kostümtests, „Spocks Mitleid“, Visuelle und Sound-effekte, einen Beitrag zum „Star Trek“universum, Storyboards, Original-trailer und -Tvspots. Wie ist nun die technische Qualität des Bildes? Obwohl es sich um die Uhd-variante des 2001er-remasters handelt, sieht es mit Hdrkontrast doch überraschend gut aus … und zwar sowohl die Realaufnahmen als auch die Effekte. Es erscheint sogar heller und deutlicher als bei der Kino-fassung auf Uhd-blu-ray (siehe z. B. Kirks Rolltreppenauffahrt der 12. Minute). Der deutsche Dd-5.1-sound der „Director’s Edition“ist in gewohnter Qualität, während der englische, neue Dolby-atmos-sound noch einen größeren Eindruck hinterlässt. Damit ist das erste Kinoabenteuer der Enterprise so „complete“und gutaussehend, wie es nur geht.