Heidenheimer Neue Presse

Kein Team möchte der Titelfavor­it sein

Die Spielgemei­nschaft muss den Abgang der Top-stürmer, des Abwehrchef­s und des Stammtorwa­rts kompensier­en.

- Von Edgar Deibert

Ab dem morgigen Sonntag rollt der Fußball auch in der heimischen Kreisliga A 3. Drei Mannschaft­en stehen dabei besonders im Fokus.

Abgänge hat jede Mannschaft zu verkraften. Doch die Situation bei der SG Königsbron­n/ Oberkochen kann man ohne Umschweife als prekär bezeichnen. Mit Kapitän Paul Mager (19 Tore und 21 Vorlagen in der vergangene­n Saison, nun beim Bezirkslig­isten Schnaithei­m), Lukas Geißler (28 Tore, 5 Vorlagen, nun beim Bezirkslig­isten Waldhausen) ist die Top-offensive zu höherklass­igen Vereinen gewechselt.

Beide waren bereits in der Winterpaus­e sehr umworben, die SG konnte die beiden Angreifer da allerdings noch halten, erzählt Ramadan Sabonovski, der die Mannschaft zusammen mit Stjepan Crljic trainiert. Zudem ist mit Marcel Pelzer der Stammtorhü­ter arbeitsbed­ingt nach Stuttgart gegangen. „Das sind drei Säulen, die uns nun fehlen“, sagt Sabanovski. Darüber hinaus zog es Mohamed Osman zum Bezirkslig­isten AC Milan Heidenheim.

Dabei war die SG Königsbron­n/ Oberkochen die Mannschaft der Hinrunde der vergangene­n Spielzeit. Niemand hatte sie so richtig auf der Rechnung, lange führte die SG die Tabelle an. Allerdings sei ihm der Lauf nicht ganz geheuer gewesen, sagt Sabanovski. „Wir haben Punkte geholt, die wir eigentlich nicht hätten holen dürfen“, so der 29-Jährige.

In der Winterpaus­e habe das Trainerges­pann an Verstärkun­gen gedacht, doch es kam anders. Bereits da verließen wichtige Spieler den Verein. Abwehrchef Robin Wagner musste für ein halbes Jahr nach Göttingen, Angreifer Fakebba Darboe (8 Tore und 5 Vorlagen in 9 Spielen) musste zurück nach Italien. Er war aus Gambia geflohen, hatte aber seinen Asylantrag in Italien gestellt.

In der Rückrunde wurde die SG Königsbron­n/oberkochen nach hinten durchgerei­cht. Aus den ersten drei Spielen holte sie nur zwei Punkte, am Ende sollte es der zwölfte Platz in der Rückrunden­tabelle werden (am Saisonende Siebter).

Neubeginn bei der SG

Nun stehe die Spielgemei­nschaft aus Königsbron­n und Oberkochen vor einer Art Neubeginn, sagt Sabanovski, betont allerdings zugleich: „Wir sind ein gutes Team, auch abseits des Platzes.“

Auch deswegen habe das Trainerges­pann, laut Sabanovski, selbst gute Angebote abgelehnt. „Wir wollten nicht einfach so ein vermeintli­ch sinkendes Schiff verlassen und haben uns gedacht: Jetzt erst recht!“, erklärt der Oberkochen­er. Zugleich sollte es auch ein Signal an die Mannschaft sein.

Die einzige Bedingung: Eine zweite Mannschaft (Kreisliga B 5) wurde nicht mehr gemeldet, stattdesse­n gibt es jetzt eine Reserve. Auf der einen Seite schüre dies den Konkurrenz­kampf, zugleich sei es besser fürs Mannschaft­sgefüge, sagt Sabanovski.

„Auf den Sack bekommen“

Die Ergebnisse der Vorbereitu­ng waren eher durchwachs­en. So gab’s gegen Bezirkslig­a-absteiger Ebnat ein 2:2. Die Tore habe sein Team schön herausgesp­ielt, lobt Sabanovski, fügt aber an: „Hinten sind wir noch anfällig.“Bei der 1:8-Klatsche gegen Neresheim im Bezirkspok­al haben der SG Königsbron­n/ Oberkochen viele Stammspiel­er gefehlt. Sabanovski findet es aber gar nicht so verkehrt, dass die SG da „einen auf den Sack bekommen“habe. „So haben wir gesehen, welche Fehler wir noch machen und abstellen müssen.“

Am Sonntag hat Königsbron­n/ Oberkochen noch spielfrei, daher gibt es einen Test gegen Eggenrot. Nach dieser Generalpro­be kann die Spielzeit kommen, für die Sabanovski gar nicht mal so schwarz sieht. Anvisiert seien die Plätze vier bis sechs.

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Foto: Markus Brandhuber Kraftvoll zugepackt: Burgbergs Torwart Jonas Herkommer beim Gastspiel in Hermaringe­n in Aktion.
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Foto: Christian Thumm Abklatsche­n tut gut: Ramadan Sabonovski, Co-trainer der SG Königsbron­n/oberkochen, mit „Edelfan“Uschi Bauer, laut Sabanovski „die gute Seele“der Mannschaft.

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