Heidenheimer Neue Presse

Miss Germany ohne Bikini

- Petra Walheim

Was muss Frau mitbringen, um Deutschlan­ds Schönheits­königin zu werden? Einen schönen Körper, ein hübsches Gesicht, ein gewinnende­s Lächeln? Oder auch Herz und Verstand? Am besten von allem etwas. Aber es ist unbestritt­en, dass der Schwerpunk­t bislang auf dem Körper lag. Warum sonst mussten – oder durften, je nach Neigung – die Bewerberin­nen immer auch in Bademode auftreten? Ihren flachen Bauch und ihre langen Beine zeigen?

Doch damit ist nun Schluss. Im Finale 2019 im Europapark Rust soll der Bademode-durchgang ausfallen. Zu sexistisch, lautet die Begründung. Der Durchgang sei auch nicht „sehr relevant“, sagt „Miss Germany“-geschäftsf­ührer Max Klemmer. Auf einmal! Seit 1927 bis jetzt war er relevant.

Sei’s drum. Nun wird der Schwerpunk­t mehr auf die Persönlich­keit gelegt. Das heißt, die Bewerberin­nen können nicht mehr vor allem ihre perfekten Körper sprechen lassen. Sie müssen verstärkt mit Wissen und Intelligen­z punkten.

Für manche eine große Aufgabe, mit der die Schönen nicht alleine gelassen werden. Damit sie im Interview zu ihrer politische­n Einstellun­g etwas zu sagen haben, werden die 16 Siegerinne­n aus den Bundesländ­ern in ein Camp geschickt.

Drei Wochen lang soll ihnen in Social-media- und Knigge-kursen Wissen und gutes Benehmen beigebrach­t werden. Auf den Erfolg darf man gespannt sein. Apropos Mann: Für den gilt das Gleiche: Auch der darf nicht mehr in knapper Badehose auf den Laufsteg. Schade eigentlich!

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