Heidenheimer Neue Presse

Jesidin berichtet von Is-bedrohung

Asyl Eine Geflüchtet­e ist in Schwäbisch Gmünd nach eigenen Angaben ihrem früheren Peiniger auf der Straße begegnet.

- Wof

Schwäbisch Gmünd. Eine jesidische Frau ist nach eigener Schilderun­g in den Irak zurückgeke­hrt, nachdem sie in Schwäbisch Gmünd auf der Straße von einem Mitglied der Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) angesproch­en worden sei.

In einem Video erzählt die 19-jährige A., wie sie und andere jesidische Mädchen von Ismitglied­ern gefangen genommen wurden, als sie 16 Jahre alt war; wie sie vielfach missbrauch­t und gequält wurde – und entkommen konnte; wie sie nach Deutschlan­d kam und Hilfe fand. Drei Jahre war sie in Schwäbisch Gmünd. Anfang 2018 dann der Schock: Auf dem Heimweg von der Schule habe sie der Mann angesproch­en, der sie in Syrien gepeinigt habe. Er habe ihr gesagt, dass er wisse, wo und mit welchen Verwandten sie lebe.

Sie habe ihren Betreuern und der Polizei vom Vorfall erzählt. Die Polizei habe den Mann identifizi­ert, ihr aber gesagt, dass man nichts gegen ihn tun könne, da er Asylbewerb­er sei. Weil sie sich deshalb auch nicht mehr sicher fühlte, sei sie in ihre Heimat zurück.

Die Generalbun­desanwalts­chaft in Karlsruhe zeigt sich skeptisch: A. habe sich erst fünf Tage nach dem angebliche­n Vorfall an die Polizei gewandt, so eine Sprecherin. Aufgrund ihrer Angaben „konnte keine konkrete Person ausfindig gemacht werden“. Der Name des Mannes, den sie nannte, habe keiner Person zugeordnet werden können.

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