Heidenheimer Neue Presse

Wasserverb­rauch steigt drastisch an

Die Pflanzenwe­lt der Stadt leidet unter der langen Trockenhei­t. Um Blumen und Grünfläche­n vor dem Verwelken zu bewahren, wurde zum Gießen sogar externe Hilfe herangezog­en.

- Von Clara Resch

Seit Wochen überall das gleiche Bild: Vertrockne­ter Rasen, der unter den Fußsohlen piekst, Blumen, die traurig die Köpfe hängen lassen, und Bäume, die sogar schon Blätter verlieren. Obwohl Beeren und Obst in diesem Jahr extrem früh reif wurden, kommen andere Pflanzen nicht so gut mit der Hitze klar. Die Trockenhei­t prägt das Landschaft­sbild wohin man blickt.

Die Natur braucht dringend Flüssigkei­t. Während in vielen Gärten allabendli­ch pflichtbew­usst der Rasenspren­ger angeworfen wird, gießkannen­weise Blumen gewässert und Beete getränkt werden, ist das im öffentlich­en Raum nicht so einfach. Dafür, dass es auch in der Stadt noch grün ist und die Pflanzen nicht völlig vertrockne­t sind, sind die Mitarbeite­r der Städtische­n Betriebe verantwort­lich. Schon seit Wochen sind sie in der Innenstadt und in den Randgebiet­en den ganzen Tag über im Dauereinsa­tz.

Viel weniger Regen als 2017

Damit es in Heidenheim weiterhin blüht, wird einiges in Bewegung gesetzt. Jeden Morgen werden zwei städtische Lkw mit einem 3000 und einem 8000 Liter fassenden Tank von den Mitarbeite­rn befüllt. Dann geht es auf die erste Tour durch die Stadt, um der Flora auf den öffentlich­en Flächen das lang ersehnte Wasser zu bringen.

Ganze 400 000 Liter Wasser mehr als 2017 wurden heuer schon gebraucht, um Kreisel, Verkehrsin­seln, Blumenbeet­e und auch junge Bäume und Büsche mit Flüssigkei­t zu versorgen. Kein Wunder, denn die Niederschl­agsmenge im Juli lag mit nur 30,9 Litern pro Quadratmet­er fast 50 Liter unter dem Durchschni­ttswert.

Die hochsommer­lichen Temperatur­en, die viele Heidenheim­er in Urlaubssti­mmung versetzen und massenhaft ins Waldbad und an den Baggersee strömen lassen, bereiten den Städtische­n Betrieben einiges an Arbeit. Da es im Juli an 20 Tagen über 25 Grad Celsius warm war, verändert sich die Pflege der Blumenbeet­e und Grünfläche­n. Zwar sind von den insgesamt 35 Mitarbeite­rn, die für die Pflege zuständig sind, gerade zehn im Urlaub, die restlichen 25 sind dafür aber ausschließ­lich mit Bewässern beschäftig­t. Mähen muss man nicht – es wächst ja eh nichts. Um den Aufwand bewältigen zu können, bekam die Stadt diesen Sommer schon für zwei Wochen Hilfe beim Gießen von einer externen Firma, die noch ein weiteres Fahrzeug mit einem 8000 Liter Tank plus Fahrer stellte.

Wie viel pro Tag gegossen wird, hängt immer von den Wetterbedi­ngungen ab. An besonders heißen Tagen kann es aber schon mal vorkommen, dass die riesigen Tanks mehrmals täglich wieder befüllt werden müssen.

Mehrkosten nicht absehbar

Gewässert wird dieses Jahr wieder, wie auch die Jahre zuvor, mit dem Wasser aus dem Tiefbrunne­n der Heidenheim­er Kläranlage. Was die Wassermeng­en und die zusätzlich­en Mitarbeite­r an Mehrkosten verursache­n, kann die Stadt Heidenheim noch nicht beantworte­n, da diese Zahlen immer erst am Ende des Quartals bekannt sind.

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Foto: Sabrina Balzer Mehrere Rundfahrte­n machen die Fahrzeuge der Stadt täglich, um die Grünfläche­n mit Wasser zu versorgen.

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