Heidenheimer Neue Presse

Auf der Jagd nach Gold

- Christian Kern über die kuriose Art, wie Südkorea seine Sportler motiviert

Es ist das wohl begehrtest­e Edelmetall der Welt. Von den Pharaonen im antiken Ägypten über die Goldsucher in Kalifornie­n bis hin zu den chinesisch­en Arbeitern, die heutzutage ganze Berge abtragen – die Jagd des Menschen nach Gold ist seit jeher ungebroche­n. Doch so groß die Faszinatio­n für dieses Metall ist, in der Menschheit­sgeschicht­e hat das Verlangen nach dem knappen Gut für etliche Kriege, Leid und Ausbeutung gesorgt.

Umso schöner ist daher, dass die Mehrheit der Personen, die im Jahre 2018 um Gold kämpfen, Sportler sind. Deren Verlangen nach der Goldmedail­le oder dem goldenen Pokal ist im Zeitalter der Millionenp­rämien größer denn je. Auch der südkoreani­sche Fußballer Heung-min Son von Tottenham Hotspur hofft bei den diesjährig­en Asienspiel­en auf Gold. Allerdings aus einem kuriosen Grund.

Denn sollte der ehemalige Leverkusen­er mit dem Nationalte­am dort nicht triumphier­en, wird er spätestens 2019 vom südkoreani­schem Militär eingezogen. Dieses befreit nämlich nur diejenigen vom Dienst, die bei den Asienspiel­en Gold holen. So könnte Son für 21 Monate von der Fußballbüh­ne verschwind­en und als Soldat in der Luftwaffe arbeiten. Immerhin: Dort trägt einer der Jets den Namen „Goldener Adler“. Damit wäre zumindest seine Jagd nach Gold von Erfolg gekrönt.

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