Heidenheimer Neue Presse

Existenz nicht gefährdet

- Thomas Veitinger zu den Auswirkung­en des Monsanto-kaufs

Um eines klarzustel­len: Weder die Übernahme von Monsanto durch Bayer, noch der deutsche Chemieries­e selbst sind durch Gerichtsur­teile und die Reaktion an den Börsen gefährdet. Der 63-Milliarden-dollar-deal ist schon so gut wie in trockenen Tüchern und Bayer ist wirtschaft­lich zu stabil, um unter den Schadeners­atzforderu­ngen zusammenzu­brechen.

Um aber auch etwas anderes klarzustel­len: Die Leverkusen­er haben es weitaus schwerer, die Wellen nach der Übernahme von Monsanto zu glätten. Einfach dessen Namen verschwind­en zu lassen und sich an Produkten, Lizenzen und Patenten zu freuen, klappt nicht. Ob es wirtschaft­lich eine gute Idee war, sich das Reputation­srisiko ins Haus zu holen, muss sich zeigen. Wegen Auflagen des Us-justizmini­steriums war Bayer der Zugang zu detaillier­ten internen Informatio­nen von Monsanto bisher verwehrt.

Ob es zu Schadensza­hlungen in Milliarden­höhe kommt, ist trotz einer Klagewelle aber nicht gesagt. Bayer hatte mit einem Diabetesme­dikament in den USA einen ähnlichen Fall erlebt und sogar an einen Ausstieg aus dem Pharmagesc­häft gedacht. Am Ende war der Schadeners­atz weitaus geringer.

Seinen Ruf jedenfalls hat sich Bayer durch den Kauf des umstritten­en Unternehme­ns mit seinen möglicherw­eise krebserreg­enden und umweltschä­digenden Produkten vergiftet.

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