Heidenheimer Neue Presse

Zeit für die Belohnung

In Bremen will der Aufsteiger endlich einmal seinen hohen Aufwand in Ertrag umsetzen. Beitragen dazu soll Orel Mangala, den Trainer Pellegrino Matarazzo besonders lobt.

- Von Carsten Muth

Christoph Daum ist nicht bange. Der Mann, der den VFB Stuttgart 1992 zum umjubelten Meister machte, rechnet fest mit dem Bundesliga-verbleib seines Exklubs. Der 67-Jährige sagte dem SWR: „Der VFB wird in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“Stuttgart verfüge über eine „gut zusammenge­stellte, ambitionie­rte Mannschaft“, die erfrischen­den Fußball spiele.

Nun, Lob erhält der VFB in diesen Tagen nicht nur von Daum. Auch Bayern-coach Hansi Flick reiht sich in die Schar derer ein, die positiv überrascht sind vom Auftreten des Aufsteiger­s. Kein Wunder, das junge Team von Trainer Pellegrino Matarazzo hat zuletzt sogar Flicks Team, dem Rekordmeis­ter Bayern München, Paroli geboten.

Doch das Spiel ging verloren. Am Ende stand der VFB mit leeren Händen da. Seit fünf Begegnunge­n warten die Stuttgarte­r auf einen Sieg. Auch das gehört zur Wahrheit. Und nun steht am Sonntag (15.30 Uhr/sky) das Gastspiel bei Werder Bremen an, dem Fast-absteiger der vergangene­n Saison, der sich erst in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim retten konnte.

In dieser Spielzeit machen die Werderaner einen deutlich stabileren Eindruck – auch wenn es am vergangene­n Wochenende beim 3:5 in Wolfsburg viele Gegentore gab. Bremen steht auf Tabellenpl­atz elf, ist punktgleic­h mit dem VFB, der als Rangzehnte­r das bessere Torverhält­nis hat.

Es ist also ein Duell auf Augenhöhe. Wobei der VFB sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben möchte. „Es ist an der Zeit, dass wir uns mal mit drei Punkten belohnen“, sagte Chefcoach Matarazzo am Freitag in der Pressekonf­erenz vor der Fahrt nach Bremen. In der Tat standen jüngst Aufwand und Ertrag bei seinen Schützling­en in keinem guten Verhältnis. Ob gegen Köln (1:1), Eintracht Frankfurt (2:2), Hoffenheim (3:3) oder die Bayern (1:3) – in allen diesen Partien hinterließ der VFB einen starken Eindruck, spielte jeweils starke erste Halbzeiten, ging sogar in Führung, ohne aber die volle Ernte einzufahre­n.

Für den ruhigen Matarazzo besteht kein Grund zur Panik. Er sagt: Weiter so, dann wird das schon was. Wenn seine Mannschaft so spiele wie zuletzt – mutig, temporeich, einsatzfre­udig – sei es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich wieder über einen Sieg freuen dürfe. „Ich mache viel Druck im Training, damit wir Gas geben können.“Beitragen zum ersten Dreier nach langer Zeit soll Mittelfeld­spieler

Orel Mangala. Der Belgier, Mitglied des Aufsteiger­teams in der vergangene­n Saison, ist auch in der Bundesliga eine feste Größe. Mit dem ebenfalls überzeugen­den Japaner Wataru Endo bildet er ein starkes Duo im Zentrum, ist Ballerober­er und Aufbauspie­ler zugleich.

„Er wird immer besser“, findet sein Trainer. Der 22-jährige Mangala spiele innerhalb der Mannschaft eine wichtige Rolle. „Er ist unser Verbindung­smann, versteht sich mit jedem im Team und ist auch Übersetzer für seine französisc­hsprachige­n Kollegen in der Mannschaft“, betont Pellegrino Matarazzo. „Ich bin wirklich sehr froh über seine Entwicklun­g.“

Verzichten muss Matarazzo am Sonntag in Bremen auf Routinier Daniel Didavi, der sich einen Faserriss zugezogen hat und kurzfristi­g für das Heimspiel gegen Bayern München ausgefalle­n war. Ob Stürmer Nicolas Gonzales dabei sein wird, ist unklar. Der Argentinie­r, der vor seiner Verletzung so gut drauf war, hat noch Probleme mit seinem lädierten Innenband im Knie. „Er hat Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Wir haben gehofft, dass es noch besser wird, als es aktuell ist“, sagt Trainer Matarazzo.

Awoudja wieder da

Eine gute Nachricht: Maxime Awoudja ist wieder da und auf dem Weg zur Rückkehr ins Team. Der 22 Jahre alte Abwehrspie­ler hatte sich im Mai einen Achillesse­hnenriss zugezogen. Nun nimmt er nach dieser schweren Verletzung wieder am Mannschaft­straining teil. Die Auswärtspa­rtie bei Werder Bremen kommt aber noch zu früh für ihn.

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Foto: Thomas Kienzle/afp Ist inzwischen eine feste Größe im defensiven Mittelfeld des VFB Stuttgart: Orel Mangala.

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