Bayern verschärft die Corona-regeln drastisch
Ministerpräsident Söder warnt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. Bürger sollen ihre Wohnungen nur aus triftigem Grund verlassen.
Angesichts nach wie vor dramatischer Corona-zahlen verschärft Bayern zweieinhalb Wochen vor Weihnachten seinen Kurs im Kampf gegen das Virus. Zentrale Punkte: Schulen müssen ab Klasse acht auf Wechselunterricht umstellen, in Hotspots über der 200er-schwelle geht es dann sogar komplett in den Distanzunterricht. In den Hotspot-kreisen – etwa München, Neu-ulm, Passau und Regen – gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre. Und landesweit gelten – wenn auch mit vielen Ausnahmen – ab Mittwoch strengere Ausgangsbeschränkungen sowie ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit.
Söder forderte die Bürger auf, nur noch aus triftigen Gründen aus dem Haus zu gehen. Dazu gehören der Gang zu Kitas, Schulen und Ärzten, auch der Weg zur Arbeit – wobei soweit wie möglich Homeoffice genutzt werden soll. Die Geschäfte sollen aber geöffnet bleiben. Die geplanten Lockerungen für die Feiertage sollten nur für Weihnachten gelten, aber nicht für Silvester.
Söder macht damit einmal mehr einen Alleingang. Der Grund: Die Corona-zahlen sind nach wie vor viel zu hoch, teilweise steigen sie immer noch weiter, und das trotz des Anfang November begonnenen Teil-lockdowns. „Es reicht einfach nicht, wir müssen mehr tun, wir müssen handeln“, sagte Söder. „Die Zahlen müssen runter.“
In Baden-württemberg will die Polizei in dieser Woche die Corona-regeln schärfer kontrollieren. Vom 7. bis 13. Dezember würden Polizisten die Maskenpflicht
und die Vorgaben für Treffen im öffentlichen Raum landesweit überwachen, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit. „Die meisten Menschen halten sich daran“, sagte er. Doch es gebe immer noch Unvernünftige, Rücksichtslose, Verantwortungsverweigerer.
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen, die an diesem Wochenende erstmals in Mannheim und Pforzheim galten, wurden laut Polizei überwiegend eingehalten.