Heidenheimer Neue Presse

Mehrheit für einen Rat

- Ulrike Häberle, Söhnstette­n

Zum Jubiläum der Eingemeind­ung von Söhnstette­n und dem noch offenen Wunsch nach einem Ortschafts­rat (Beitrag „92 Prozent votierten pro Steinheim“vom 1. Dezember 2020):

Seit dem Abschluss der Gebietsund Verwaltung­sreform 1975 wurde in Baden-württember­g die Zahl der Gemeinden auf ein Drittel, auf 1101, reduziert. In diesem Zuge wurde auch Söhnstette­n 1970 nach Steinheim eingemeind­et. 92 Prozent stimmten dem zu, das waren damals 639 Bürger. Eine demokratis­che Entscheidu­ng.

Ich lebe seit 25 Jahren gerne hier Söhnstette­n und bin aktiv im Vereinsleb­en. Natürlich gibt es hier ein paar „Ewiggestri­ge“, die es wahrschein­lich in jedem Dorf gibt, aber ich will nach vorne schauen. Es lebt hier eine beachtlich­e Anzahl an aktiven Menschen, die etwas bewegen wollen. Seit über sechs Jahren versuchen engagierte Bürger, das Dorfleben zu bereichern, wie z. B. auch der Verein „Gemeinsam für Söhnstette­n“. In Bürgerwerk­stätten wurden viele Themen aufgenomme­n und erarbeitet. Eines ist die Bildung eines Ortschafts­rats für Söhnstette­n. Bei den Kommunalwa­hlen im Mai 2019 wurde im Rahmen einer Bachelorar­beit eine repräsenta­tive Umfrage zum Thema Ortschafts­rat erstellt. Die Auswertung liegt seit mehr als 16 Monaten vor, doch fast niemand, außer der Verwaltung und den Gemeinderä­ten, kennt die Ergebnisse.

Immerhin haben sich 73 Prozent aller Söhnstette­r Wähler an der Umfrage beteiligt, das waren 479 Personen. 65 Prozent sprachen sich für einen Ortschafts­rat aus und 22 Prozent stimmten dagegen (12% wollten sich nicht festlegen).

65 Prozent sind keine Minderheit. Immerhin gibt es 1200 Gemeinden in Baden-württember­g, in denen ein Ortschafts­rat die Arbeit der Verwaltung unterstütz­t. Damit besitzt die Mehrheit aller eingemeind­eten Ortschafte­n einen Ortschafts­rat. Ich bin gespannt, wie und wann es mit diesem Thema weitergeht.

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