Tolle Spiele, skurrile Atmosphäre
Die deutschen Hallen-meisterschaften in Biberach gehen an diesem Donnerstag in die heiße Phase.
Zwei Runden der deutschen Tennis-hallenmeisterschaften in Biberach sind bereits gespielt. Das Niveau der Duelle in der Halle des Württembergischen Tennis-verbands (WTB) ist hoch und die Akteure der Titelkämpfe schenkten sich bislang nichts, so dass schon einige Partien über drei Sätze andauerten. „Aus sportlicher Sicht ist das Turnier klasse. Viele Spiele sind eng und spannend“, sagt Rolf Schmid, Vizepräsident des WTB und Turnierleiter: „Aber die Atmosphäre ist ganz neu. In der Halle ist es leblos, ohne Emotionen, und der Beifall fällt ganz flach.“
Ohne Zuschauer, die aufgrund der Corona-pandemie und des strengen Hygienekonzepts zum Zuschauen via Livestream gezwungen sind, herrscht in der Wtb-halle eine gähnende Leere. Die Tennisprofis halten sich nicht länger als 30 Minuten vor und nach ihren Partien an der Spielstätte auf. „Wir sind alle froh, trotz aller Umstände die Chance zu haben, zu spielen“, sagt Titelverteidiger Daniel Masur: „Wir wissen was für ein Aufwand in Biberach betrieben wird.“
An den ersten beiden Tagen wurden bereits 48 Duelle des nationalen Wettbewerbs ausgetragen. Am Mittwoch griffen die gesetzten Tennisspieler ins Turniergeschehen ein. So auch Katharina Gerlach, topgesetzte bei den Damen. Die 22-Jähirge, die Teil des Porsche Talentteams ist, setzte sich in einem hauchengen Match mit 7:6 (7:2), 7:5 gegen die 14-jährige Wildcard-teilnehmerin Josy Daems durch.
Bei den Herren sagten dagegen die beiden topgesetzten Yannick Maden (TEC Waldau), der mit Knieproblemen zu kämpfen hat, und Julian Lenz (TK Grün-weiß Mannheim, aufgrund eines Arzttermins), ihre Turnierteilnahme ab. „Die kurzfristige Absagen sind sehr unglücklich. Für die Aktion von Lenz haben wir wenig Verständnis“, meint Schmid.
Masur hingegen qualifizierte sich nach einem 6:4, 6:3-Erfolg gegen Nino Ehrenschneider für die dritte Runde am Donnerstag (ab 12 Uhr) und trifft auf Niklas Schell. Hier kommt es unter anderem auch zum württembergischen Duell zwischen Alexandra Vecic (TC Tübingen) und Emely Seibold (TC BW Vaihingen-rohr).
Ab Freitag (ab 11 Uhr) beginnt mit dem Viertelfinale die heiße Phase des Turniers. Am Sonntag (ab 12 Uhr) finden die Endspiele der Damen und Herren in der Wtb-halle statt.