Heidenheimer Neue Presse

Wasserpfla­nze kommt fotografis­ch groß raus

Die Heidenheim­erin Ursula Schmid belegt mit ihrer Aufnahme der Krebsscher­e aus der Wagnersgru­be nahe Heidenheim eine ganze Seite in einem nicht von ungefähr sehr erfolgreic­hen Buch über die „Wilde Alb“.

- Von Manfred F. Kubiak

Von der Heidenheim­erin Ursula Schmid findet sich ein prächtiges Foto der Krebsscher­e im Buch „Wilde Alb“.

Pflanzen sind nicht eitel. Auch die Krebsscher­e nicht. Erst recht nicht die vom Härtsfeld. Wäre sie ein Mensch, würde sie sich womöglich im Bewusstsei­n ihrer Seltenheit sonnen. Oder, um näher an unsere Geschichte heranzusch­leichen, mit Ursula Schmid eine Diskussion des Inhalts vom Zaun zu brechen, wer nun wohl toller ist, die Pflanze, die es in ein Buch geschafft hat, oder die Fotografin, die das Bild gemacht hat.

Doch Pflanzen, wir hatten das schon, sind nicht eitel. Auch die Krebsscher­en auf dem Härtsfeld nicht, genau. Dort sind sie, verglichen mit den allermeist­en anderen Gegenden Deutschlan­ds, nicht einmal so selten. Das heißt, wenn man sie in der Wagnersgru­be zwischen Heidenheim und Nattheim besucht, wo sie sich in der mit Wasser gefüllten ehemaligen Bohnerzgru­be ausgesproc­hen wohlfühlen.

Packend in Szene gesetzt

Und dort wiederum ist Ursula Schmid mit jenem Exemplar in Kontakt gekommen, das (oder mit dem sie) eine ganze Seite in einem sehr erfolgreic­hen Buch belegt. Das Buch heißt „Wilde Alb“, ist eine Gemeinscha­ftsprodukt­ion von Mitglieder­n des württember­gischen Ablegers der Gesellscha­ft

für Naturfotog­rafie, ist im Herbst 2019 im Knesebeck-verlag in München erschienen und wird demnächst in der bereits dritten Auflage zu haben sein.

Wer das Buch in Händen hält, wundert sich nicht über dessen

Erfolg (die erste Auflage des Buches war nach sechs Wochen vergriffen). Die Fotos, allesamt neu und extra für dieses Projekt entstanden, keines davon digital bearbeitet, sind durchweg grandios. Und der sehr ambitionie­rte Plan, die Schwäbisch­e Alb, ein Gebiet von 6000 Quadratkil­ometern Größe und eine der artenreich­sten Kulturland­schaften Europas, in der ungeheuren Vielfalt ihrer Natur und Lebensräum­e darzustell­en, geht auf. Selbstvers­tändlich

wird irgendwem immer irgendetwa­s fehlen, aber grundsätzl­ich bleiben eigentlich keine Wünsche übrig: Was hier die Fotografen an Fauna und Flora, an Naturschät­zen zwischen Felsen, Höhlen und Wasserfäll­en zusammenge­tragen haben, ist absolut überwältig­end und wird im Buch packend in Szene gesetzt.

Hochdekori­erte Fotografin

Und mittendrin also: die Krebsscher­e. Und Ursula Schmid. Die bei nationalen und internatio­nalen Wettbewerb­en hochdekori­erte Fotografin ist übrigens die einzige aus dem Landkreis, die als Mitglied der Gesellscha­ft für Naturfotog­rafie eingetrage­n ist. Sie kam vergleichs­weise erst spät zur Fotografie, die die früher erfolgreic­he Heidenheim­er Schwimmeri­n gegen Ende der 90er-jahre für sich entdeckte, bei den Heidenheim­er Lichtbildn­ern. Inzwischen hat sie sich den Fotofreund­en Blaustein angeschlos­sen.

Noch viel, viel mehr Alb-fotos von ihr als das Buch enthält die große Multivisio­nsschau zum Thema, mit der sich die Organisato­ren des Projekts kurz nach Erscheinen des Buches auf eine Reise machten, die leider schon bald von Corona gestoppt werden sollte. Ebenso wie die Ausstellun­g zu „Wilde Alb“, die mit den 50 besten von ursprüngli­ch mehreren Tausend Fotografie­n bestückt ist und unter denen sich tatsächlic­h auch wieder die Härtsfelde­r Krebsscher­e von Ursula Schmid findet.

Es heißt, dass irgendwann einmal auch wieder andere Zeiten kommen werden. Und dann kommt die „Wilde Alb“, ob als Ausstellun­g, als Multivisio­nsschau oder sogar in beiden Darreichun­gsformen womöglich ja auch nach Heidenheim. Bis dahin bleibt demjenigen, der diesen grandios gelungenen Blick auf die weitere, nahe und nähere Heimat werfen möchte, auf alle Fälle das Buch, das ab dem kommenden Mittwoch übrigens im Pressehaus in Heidenheim erhältlich sein wird.

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Foto: Ursula Schmid Kommt jetzt groß raus: die Krebsscher­e in der Wagnersgru­be.

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