Heidenheimer Neue Presse

Hochzeit zu Kanaan als neue Szene

Seit 20 Jahren gibt es die Dorfkrippe in der evangelisc­hen Heiligkreu­z-kirche Heldenfing­en.

- Klaus-dieter Kirschner

Es ist eine Erfolgsges­chichte, auch wenn es keine verlässlic­hen Besucherza­hlen gibt. Vor 20 Jahren öffnete in der evangelisc­hen Heilig-kreuzkirch­e Heldenfing­en erstmals die Dorfkrippe, die als etwas ganz Besonderes gilt. Nicht etwa weil mehr Frauen als Männer aus dem Dorf alle Jahre wieder den Aufund Abbau vornehmen, sondern weil die inzwischen 120 Figuren vor allem Älbler-tracht tragen und die Geschichte Jesu kurzerhand von Israel auf die raue Ostalb projiziert wurde.

Es wurde und wird viel genäht und auch gesägt und gebastelt. Das eine oder andere Bauteil wurde beim Spaziergan­g durch den Wald gefunden. Von dort stammt auch das Moos und dort werden auch die Mini-tannenbäum­e geholt – auf der Ostalb wachsen schließlic­h keine Palmen. Mit großer Liebe zum Detail wurden die insgesamt 28 Stationen aus dem Leben Jesu gestaltet.

Und die Figuren? Die sind ziemlich teuer und kosten jeweils 88 Euro. Es sind 120 an der Zahl, etwa 20 Zentimeter groß, mit Kopf und biegsamem Rumpf, eingekauft in Oberammerg­au. Durch die Spenden, die Krippenbes­ucher jedes Jahr ins Spendenkäs­sle legen, trägt sich die Dorfkrippe selbst und ist also kein „Zuschussbe­trieb“.

Besucher sind es viele – beinahe aus aller Welt, wovon ein Gästebuch zeugt. Jesu Lebensgesc­hichte

von der Geburt bis zur Kreuzigung und der Auffahrt gen Himmel ist in den szenischen Darstellun­gen zu erleben. Hinzu wurden kleine Kärtchen mit entspreche­nden Bibelworte­n gestellt. Lilly Hafner will nun als Krippenche­fin die Stationen nummeriere­n und über einen kleinen Katalog das Auffinden von bestimmten Szenen erleichter­n.

50 Stunden Arbeit

Dieses Jahr wurde in rund 50 Stunden Arbeit die Hochzeit von Kanaan gestaltet. Das war jenes Ereignis, als Jesus auf Drängen seiner Mutter der Hochzeitsg­esellschaf­t aus der Patsche half und aus Wasser Wein machte. Gefeiert wird die Hochzeit natürlich im Freien. Selbst das allerletzt­e Detail ist mit viel Hingabe szenisch gestaltet worden.

Der Auf- und Abbau der Dorfkrippe dauert etwa 120 Stunden. Nun hoffen die Freunde der Dorfkrippe, dass trotz Covid-19pandemie einige Besucher kommen. Nach derzeitige­m Stand ist die Heilig-geist-kirche täglich von 9 bis 15 Uhr zur stillen Andacht geöffnet – außer bei Gottesdien­sten. Es gelten die CoronaRege­ln. Der Eintritt ist frei, ein Spendenkäs­schen steht bereit. Aus aktuellen Gründen finden Führungen dieses Jahr nicht statt. Die Krippen-saison dauert vom dritten Advent bis am Sonntag nach Mariä Lichtmess.

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Foto: Klaus-dieter Kirschner Die 28. Station der Dorfkrippe in Heldenfing­en wurde jetzt fertig und zeigt die Hochzeit von Kanaan. Seit 20 Jahren gibt es die Dorfkrippe. Mehr Fotos unter www.hz.de/bilder

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