Hochzeit zu Kanaan als neue Szene
Seit 20 Jahren gibt es die Dorfkrippe in der evangelischen Heiligkreuz-kirche Heldenfingen.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, auch wenn es keine verlässlichen Besucherzahlen gibt. Vor 20 Jahren öffnete in der evangelischen Heilig-kreuzkirche Heldenfingen erstmals die Dorfkrippe, die als etwas ganz Besonderes gilt. Nicht etwa weil mehr Frauen als Männer aus dem Dorf alle Jahre wieder den Aufund Abbau vornehmen, sondern weil die inzwischen 120 Figuren vor allem Älbler-tracht tragen und die Geschichte Jesu kurzerhand von Israel auf die raue Ostalb projiziert wurde.
Es wurde und wird viel genäht und auch gesägt und gebastelt. Das eine oder andere Bauteil wurde beim Spaziergang durch den Wald gefunden. Von dort stammt auch das Moos und dort werden auch die Mini-tannenbäume geholt – auf der Ostalb wachsen schließlich keine Palmen. Mit großer Liebe zum Detail wurden die insgesamt 28 Stationen aus dem Leben Jesu gestaltet.
Und die Figuren? Die sind ziemlich teuer und kosten jeweils 88 Euro. Es sind 120 an der Zahl, etwa 20 Zentimeter groß, mit Kopf und biegsamem Rumpf, eingekauft in Oberammergau. Durch die Spenden, die Krippenbesucher jedes Jahr ins Spendenkässle legen, trägt sich die Dorfkrippe selbst und ist also kein „Zuschussbetrieb“.
Besucher sind es viele – beinahe aus aller Welt, wovon ein Gästebuch zeugt. Jesu Lebensgeschichte
von der Geburt bis zur Kreuzigung und der Auffahrt gen Himmel ist in den szenischen Darstellungen zu erleben. Hinzu wurden kleine Kärtchen mit entsprechenden Bibelworten gestellt. Lilly Hafner will nun als Krippenchefin die Stationen nummerieren und über einen kleinen Katalog das Auffinden von bestimmten Szenen erleichtern.
50 Stunden Arbeit
Dieses Jahr wurde in rund 50 Stunden Arbeit die Hochzeit von Kanaan gestaltet. Das war jenes Ereignis, als Jesus auf Drängen seiner Mutter der Hochzeitsgesellschaft aus der Patsche half und aus Wasser Wein machte. Gefeiert wird die Hochzeit natürlich im Freien. Selbst das allerletzte Detail ist mit viel Hingabe szenisch gestaltet worden.
Der Auf- und Abbau der Dorfkrippe dauert etwa 120 Stunden. Nun hoffen die Freunde der Dorfkrippe, dass trotz Covid-19pandemie einige Besucher kommen. Nach derzeitigem Stand ist die Heilig-geist-kirche täglich von 9 bis 15 Uhr zur stillen Andacht geöffnet – außer bei Gottesdiensten. Es gelten die CoronaRegeln. Der Eintritt ist frei, ein Spendenkässchen steht bereit. Aus aktuellen Gründen finden Führungen dieses Jahr nicht statt. Die Krippen-saison dauert vom dritten Advent bis am Sonntag nach Mariä Lichtmess.