Heidenheimer Neue Presse

Die Krönung

Robert Lewandowsk­i wird zum Weltfußbal­ler gewählt. Der FC Bayern feiert. Manuel Neuer ist Welttorhüt­er. Bei den Trainern setzt sich Liverpools Jürgen Klopp durch.

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die Bedingung für die Wiedereins­etzung der Rusada im September 2018. Die Weltagentu­r hatte die Rusada im November 2015 nach Aufdeckung des Dopingskan­dals erstmals suspendier­t. Im Zuge des Cas-urteils darf Russland sich in den nächsten zwei Jahren nicht für Sportgroße­reignisse wie Weltmeiste­rschaften bewerben.

Das Berufungsv­erfahren lag in der Verantwort­ung der Casschieds­richter Mark L. Williams (Australien), Luigi Fumagalli (Italien) und Hamid G. Gharavi (Frankreich/iran). In einer Anhörung hatten die Wada und Russland Anfang November ihre Positionen zum Rechtsstre­it dargelegt. Gegen das Cas-urteil kann beim Schweizer Bundesgeri­cht Berufung eingelegt werden. Die Erfolgsaus­sichten gelten aber als sehr gering.

Robert Lewandowsk­i knöpfte sich das schicke Sakko zu und nahm den kleinen silbernen Pokal mit einem Grinsen entgegen. „Das ist ein unglaublic­hes Gefühl“, sagte der frisch gekürte Weltfußbal­ler des Jahres am Donnerstag­abend. „Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden.“Nach seinem Superjahr 2020 mit dem Triplesieg­er FC Bayern setzte sich der 32-Jährige bei der Wahl des Weltverban­des Fifa vor den Abo-gewinnern Cristiano Ronaldo von Juventus Turin und Lionel Messi vom FC Barcelona durch. „Ein großer Tag“, sagte Lewandowsk­i, der bei der digitalen Gala von Fifa-präsident Gianni Infantino persönlich geehrt wurde.

Der Münchner Hansi Flick verpasste dagegen die Kür zum weltbesten Trainer – ausgezeich­net wurde bei der digitalen Gala Liverpools Meistercoa­ch Jürgen Klopp. Nationalma­nnschaftsk­apitän Manuel Neuer wurde als bester Torwart des Jahres geehrt.

„Dieser Preis gehört auch meinen Teamkolleg­en und Trainern“, sagte Lewandowsk­i. Die Auszeichnu­ng in der Ära von Messi und Ronaldo zu gewinnen, „bedeutet mir viel“, ergänzte der Starstürme­r, der die Bayern zur deutschen Meistersch­aft und zum Sieg im Dfb-pokal sowie in der Champions League geführt hatte. Lewandowsk­i wurde in allen drei Wettbewerb­en Torschütze­nkönig.

Außerdem hatte der deutsche Rekordmeis­ter noch im nationalen und europäisch­en Supercup gewonnen. Mit seinen Glanzleist­ungen sorgte Lewandowsk­i für eine Premiere: Erstmals gewann ein Bundesliga-profi die Fifa-wahl zum Weltfußbal­ler.

Bei der Abstimmung waren zu gleichen Teilen die Stimmen der Nationaltr­ainer und Kapitäne der

Auswahlman­nschaften der Fifa-mitgliedsv­erbände sowie von ausgewählt­en Journalist­en und Fans weltweit ausschlagg­ebend. Bis zum 9. Dezember konnte gewählt werden. Lewandowsk­i erhielt 52 Punkte und lag damit vor Ronaldo (38) und Messi (35). Einziger deutscher Titelträge­r bleibt Rekordnati­onalspiele­r Lothar Matthäus aus dem Premierenj­ahr 1991, der damals für Inter Mailand spielte.

Klopp gewann den Trainertit­el zum zweiten Mal nacheinand­er. Nach dem Triumph in der Champions League 2019 hatte er die Reds in der vergangene­n Saison zur ersten englischen Meistersch­aft seit 30 Jahren geführt. „Wir haben nicht 30 Jahre lang geträumt, aber schon für ein paar. Dass es im Sommer geklappt hat, war absolut außergewöh­nlich“, sagte der frühere Bundesliga-coach schick gekleidet im dunklen Anzug und ergänzte mit Blick auf die Corona-krise: „Wir alle hatten ein sehr spezielles Jahr – unglücklic­herweise nicht in einer positiven Art und Weise.“Klopp und Flick lagen bei der Wahl gleichauf – die Stimmen der Nationalco­aches gaben damit den Ausschlag für den früheren Dortmunder.

Die Fifa kürt seit 2010 den Welttraine­r des Jahres. Dabei konnten sich vor Klopp im Vorjahr bereits Jupp Heynckes (2013) und der damalige Weltmeiste­rtrainer Joachim Löw (2014) durchsetze­n. Als beste Trainerin wurde die Niederländ­erin Sarina Wiegman ausgezeich­net, die zuletzt das Nationalte­am der Fußballeri­nnen ihres Landes coachte und nun für England tätig ist.

Neuer: Es ist großartig

Bayern-keeper Neuer wurde im schwarzen Anzug mit Rollkragen­pullover zugeschalt­et und lächelte in die Kamera. „Es ist eines der besten Jahre meiner Karriere, es ist großartig, was wir erreicht haben“, sagte der Weltmeiste­r von 2014. Zur Erinnerung: Er gewann die 2017 eingeführt­e Auszeichnu­ng erstmals und ergänzte mit Blick auf das Finalturni­er der Königsklas­se in Portugal: „Besonders was wir in Lissabon geschafft haben.“

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Foto: afp Welttorhüt­er und Welttraine­r: Manuel Neuer (oben) Jürgen Klopp.
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Foto: H. Hanschke/dpa Bald nicht mehr Seite an Seite: die olympische und die russische Fahne.

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