Fch-serie endet beim 0:3 in Bochum
2. Liga Die beachtliche Serie des 1. FC Heidenheim endete gestern Abend beim VFL Bochum krachend – die 0:3-Niederlage fiel allerdings mindestens um ein Tor zu hoch aus.
Nach sechs Spielen ohne Niederlage müssen sich die Heidenheimer Fußballer geschlagen geben – und das gleich deutlich.
Der Jahresabschluss ging für den 1. FC Heidenheim gründlich daneben. In Bochum erinnerte gestern Abend wieder manches an die zu Saisonbeginn so frappierende Auswärtsschwäche der Mannschaft von Trainer Frank Schmidt und deshalb hieß es nach zuvor drei Spielen zu Null diesmal 0:3. Damit ist auch die schöne Serie von sechs Spielen ohne Niederlage passé.
Schmidt hatte wie angekündigt einige Veränderungen in der Offensive vorgenommen. Für Konstantin Kerschbaumer, Tobias Mohr, Andreas Geipl und den verletzten David Otto starteten der nach Covid-19-erkrankung und abgelaufener Quarantäne überraschend doch schon wieder einsatzfähige Jonas Föhrenbach, Kevin Sessa, Dzenis Burnic und Robert Leipertz.
Die Abwehr spielte in der gleichen Formation, allerdings nicht in der gleichen Form wie zuletzt. Die sichtlich um Wiedergutmachung für das 0:2 in Hannover bemühten Gastgeber hatten von Beginn an mehr vom Spiel und deutlich mehr Ballbesitz. Der FCH kam kaum kontrolliert in die gegnerische Hälfte, hielt aber bis zur 17. Minute den Gegner weitgehend vom eigenen Tor weg.
Schlechtes Abwehrverhalten
Dann leistete sich Föhrenbach einen unnötigen Ballverlust, die Kugel kam zu Danny Blum und der hielt aus 25 Metern einfach mal drauf. Der Ball klatschte an den Innenpfosten und von dort über Torwart Kevin Müllers Rücken ins Heidenheimer Gehäuse. Zwei Zentimeter mehr nach rechts und der Ball geht an den Pfosten, zwei nach links und Müller hat ihn. Bei der Führung für Bochum war sicher Glück dabei, in der Entstehung des Tores agierten die Fchler aber zu schlampig.
Ganz schlecht war das Abwehrverhalten beim 2:0 für den VFL. Sessa verliert den Ball, die Abwehr lässt sich überlaufen, das Zentrum ist nicht richtig besetzt und Müller segelt auch noch am Ball vorbei.
Da machte man es den Bochumern wirklich zu leicht. Ohne eine echte Chance für die Schmidt-truppe ging es schließlich in die Pause. Der Heidenheimer Trainer reagierte mit einem Doppelwechsel. Marc Schnatterer und Tobias Mohr kamen für Leipertz und Föhrenbach und brachten tatsächlich mehr Schwung ins Spiel des FCH. Allerdings blieben die finalen Aktionen zu ungenau, Flanken wurden oftmals ohne den Kopf zu heben einfach blindlings Richtung Tor geschlagen.
Zweimal ans Aluminium
Und doch bot sich plötzlich die Chance – und was für eine. Über Schnatterer und Denis Thomalla kam der Ball zu Christian Kühlwetter, der am Fünfmeterraum sogar noch in aller Ruhe einen Verteidiger ausspielte. Doch wollte es der bisher so treffsichere Stürmer zu genau machen und donnerte den Ball an die Unterkante der Latte, von der er wieder zurück ins Feld sprang.
Die Heidenheimer blieben dran, Schnatterer war an fast allen Angriffen beteiligt, doch auch ihm fehlte die Präzision. Bochum kam natürlich zu Konterchancen, die aber immer wieder abgewehrt wurden. Und dann wackelte das Bochumer Gehäuse erneut. Ein Schuss von Mohr wurde abgefälscht – unhaltbar für Riemann, aber eben nicht ins Tor, sondern an den Pfosten.
Die Heidenheimer versuchten es bis zum Schluss, auch wenn die Konsequenz, zum Beispiel beim Pressing, nicht mehr bei allen Akteuren vorhanden war. Der eingewechselt Jan Schöppner hatte nach Ecke und Kopfball von Oliver
Hüsing noch eine Chance, aber auch da wollte der Ball nicht über die Linie.
Dafür noch einmal auf der anderen Seite. In der Nachspielzeit schoss Thomas Eisfeld einen Freistoß elegant über die Mauer, Müller hechtete, griff aber daneben und so stand’s 3:0. Das hatten die Heidenheimer nicht verdient, mit ein bisschen mehr Fortune und dem Anschlusstreffer in der
51. Minute wäre vielleicht ein Punkt drin gewesen. Unterm Strich geht der Sieg für Bochum aber absolut in Ordnung.
Mit 19 Punkten geht der 1. FC Heidenheim auf einem Mittelfeldplatz in die gerade mal zweiwöchige Winterpause. Der Abstand auf die Abstiegsränge ist noch deutlich, die Saison, die am
2. Januar 2021 mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg fortgesetzt wird, aber noch lange.