Heidenheimer Neue Presse

Oben fein, unten weit

- B 7586 Nr. 297/57. Jahrgang Michael Gabel

lange her, da hat man sich die Arbeit im Homeoffice so vorgestell­t: Der Mitarbeite­r – oder die Mitarbeite­rin – liegt zu Hause faul im Bett, auf dem Sofa oder auf der Sonnenlieg­e, lässt den lieben Gott einen guten Mann sei, und die Kollegen im Büro schuften für zwei. Jetzt wissen wir es besser: Telearbeit bedeutet eine Menge Stress. Tag und Nacht ist man verfügbar, und zwischendu­rch muss man noch die Familie in Schach halten. Da wollen viele lieber wieder ins Büro. Doch jetzt gibt es ein Kleidungss­tück, das allen Homeworker­n endlich den erhofften Genuss verspricht: der Business-pyjama.

Das von der japanische­n Firma Aoki vertrieben­e Produkt bringt zwei Welten zusammen. Das Oberteil aus gemütliche­m Schlafanzu­g-jersey ähnelt einem Rollkragen­pullover, kombiniert mit einem Jackett. Die Hose ist gemütlich weit – sieht ja keiner. So wird der Traum aller Telearbeit­er wahr: Mal eben aus dem Bett steigen und an der Videokonfe­renz teilnehmen. Dann wieder ruhen. Eine japanische Konkurrenz­firma hat die Idee weiterentw­ickelt und bietet – ebenfalls aus Schlafanzu­gstoff – Hemd und Krawatte an.

Was fehlt, ist der perfekte Bildhinter­grund, denn zerknautsc­hte Kopfkissen sehen auf dem Monitor gar nicht gut aus. Wie wär’s mit einer Regalwand, darin aufgereiht die gesammelte­n Werke von Goethe und Schiller. Computergr­afiker kriegen das hin – in der schönen neuen Homeoffice-welt.

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