Heidenheimer Neue Presse

Pfarrer Michael Rau betreibt eine Werkstatt

Der Gemeindera­t sorgt rechtlich für Beschlüsse per Video vor.

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Seit seiner Jugend hat Pfarrer Rau ein Faible für den Modellbau. Er baut bis ins Detail historisch­e Maschinen nach: ein sehr zeitrauben­des Hobby mit beeindruck­enden Ergebnisse­n.

Künftig kann der Gemeindera­t auch mittels einer Videokonfe­renz Beschlüsse fassen. Die Gemeindeor­dnung des Landes Baden-württember­g hat dazu eine Tür geöffnet, der Gemeindera­t hat einstimmig beschlosse­n, durch diese auch zu gehen.

Doch einen weiten Winkel hat diese Tür nicht. Nach wie vor gilt die Präsenzpfl­icht für die Stadträte. Birgit Steiner, die Fachbereic­hsleiterin für Personal, EDV und Organisati­on, nannte bei der jüngsten Sitzung des Gremiums die Details. Nur über Gegenständ­e einfacher Art, die keiner eigenen Beratung bedürfen, könne online abgestimmt werden. Oder aus schwerwieg­enden Gründen. Und dazu zählt eine Pandemie.

Aufgrund der ersten Coronawell­e waren denn auch die Änderungen in der Gemeindeor­dnung vorgenomme­n worden. Aber auch, wenn die Stadträte per Teleübertr­agung konferiere­n, gilt der Grundsatz der Öffentlich­keit. So muss die Debatte, solange sie nicht nichtöffen­tlich geführt werden muss, zeitgleich in einen öffentlich zugänglich­en Raum übertragen werden. Nichtöffen­tliche Abstimmung­en sind online nicht erlaubt. Zugeschalt­et sein müssen die Räte immer mit Bild und Ton. Ein Telefon allein reicht nicht.

„Das ist nur für den Notfall“, sicherte Bürgermeis­ter Daniel Vogt den Stadträten zu, es gebe keinen Plan, von Präsenzsit­zungen abzurücken. Das Handwerksz­eug für Online, ein Tablet samt nötigen Erläuterun­gen, erhalten die Stadträte in den nächsten Tagen von der Verwaltung. Die technische Umrüstung im Sitzungssa­al ist bereits vollzogen.

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