Heidenheimer Neue Presse

„Skypen? Ich find’s super“

- Michael Gabel

Christine Backhaus gibt Tipps, wie Weihnachte­n trotz aller Schwierigk­eiten gelingen kann.

Wie schaffen wir es, dass Weihnachte­n im engsten Familienkr­eis besinnlich wird und nicht öde?

Man sollte sich dafür ein kleines Weihnachts­programm zusammenst­ellen. Man kann alte Bilder rauskramen, zusammen Weihnachts­lieder anhören, oder wem das nicht liegt, gemeinsam mit den anderen Familienmi­tgliedern ein schönes Programm im Fernsehen zusammenst­ellen.

Wie löst man in Großfamili­en das Problem, dass diesmal vielfach nur ein Geschwiste­r mit seiner Familie zu den Großeltern darf?

Man sollte auf jeden Fall offen ausspreche­n, warum man sich wie entschiede­n hat. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, soll nachfragen, was genau der Grund dafür ist, warum man diesmal nicht dabei sein darf. Vielleicht kann man verabreden, dass nächste Weihnachte­n der andere Familiente­il dran ist.

Ist Skypen ein guter Ersatz für den direkten Kontakt?

Ich find’s super. Wenn ich die anderen Gesichter sehe, fühle ich mich sofort integriert. Da werden ganz andere Sinne angesproch­en als beim Telefonier­en. Wenn ich die gebratene Gans sehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die Skypen nicht mögen. Denen kann man sagen, dass sie sich nur kurz dazu schalten oder nur mit dem Ton dabei sein sollen.

Was wird in der Zukunft von Weihnachte­n 2020 hängen bleiben?

Das wird unterschie­dlich sein. Es gibt Menschen, die nur am Konsumiere­n und weniger am Reflektier­en sind. Die gewöhnen sich sicher schnell wieder um. Andere werden vielleicht aber auch sagen, die etwas ruhigere Art, Weihnachte­n zu feiern, war gar nicht schlecht, das behalten wir bei.

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Foto: cb Christine Backhaus, Psychologi­n und Beziehungs­coach.

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