Ängste vor Zuwanderung nehmen ab
Fünf Jahre nach Verabschiedung des Integrationsgesetzes dokumentiert das Land erstmals die Entwicklung.
Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund wird von den Baden-württembergern als normal empfunden. Laut dem am Mittwoch in Stuttgart vorgestellten ersten Integrationsbericht der Landesregierung zählen 70 Prozent der Bürger Menschen mit Migrationshintergrund zu ihren Freunden. Drei Viertel sprechen von guten Erfahrungen mit Zuwanderern – dieser Wert sei seit 2012 allerdings gefallen.
Machten sich vor vier Jahren noch 43 Prozent der Baden-württemberger Sorgen wegen der Zuwanderung, so waren es 2019 nur noch 25 Prozent. Vier von fünf Menschen sorgten sich wegen Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass, Rechtsextremismus und rassistischer Gewalt. Mehr als zwei Drittel waren der Ansicht, dass Zuwanderer auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt werden.
„Die Wahrnehmung der Integrationspolitik in der Bevölkerung ist ein Gradmesser für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Erfolgreiche soziale Integration hänge auch davon ab, dass Orte der Begegnung zugänglich seien.
Mit dem Bericht dokumentiert das Land den Stand der Integration fünf Jahre nach Verabschiedung des Partizipations- und Integrationsgesetzes. Kernelement des Gesetzes ist die Förderung von rund 1200 Integrationsmanagern, die Flüchtlinge im Alltag unterstützen.