Heidenheimer Neue Presse

Liebe Aktualität,

- Hendrik Rupp

es ist so eine Sache mit Dir in diesem Jahr, und wir merken, wie sehr unsere übliche Aktualität einfach nur ein Plan ist, der abgespult wird. Mit Jahresprog­rammen, die auf zwölf Monate im Voraus fixiert sind, mit jeder Menge Vorbereitu­ng.

Und nun? Seit dem Frühjahr ist Corona aktuell, und das verhagelt so ziemlich alles, was wir uns vorgenomme­n hatten. Das Wochenende am Goldstrand! Der Skiurlaub! Die Weihnachts­feier des Elternbeir­ats! Es ist nicht auszuhalte­n.

Während wir uns über derlei Unfug ärgern, gibt es auch viele Leute, für die durchkreuz­te Pläne wirklich ärgerlich sind. Künstler mit gestrichen­en Tourneen, Händler, die auf ihrer Ware sitzen, Veranstalt­er, die nun mal von Veranstalt­ungen leben. Da ist das dann wirklich nicht mehr lustig. Wohl dem, der es irgendwie schafft, aktuell zu bleiben. Und noch wohler dem, dessen Ideen heute sogar aktueller sind als je zuvor.

Wir erinnern uns an das Frühjahr: In den Städten klatschten sie Beifall aus den Fenstern, damit waren unter anderem Pflegekräf­te und medizinsch­es Personal gemeint. Das war zwar nur nett (von angemessen­er Entlohnung hätten gerade Pflegekräf­te noch mehr), aber immerhin war es schon mal das.

Irgendwie klatscht heute niemand mehr Beifall, wir sind der Pandemie müde geworden, womöglich ist sie nicht mehr neu und aufregend. Dass Pflegerinn­en und Pfleger und Krankensch­western weiter jeden Tag für andere da sind, ohne Homeoffice und ohne Corona-ferien, das verdrängen viele.

Darum an dieser Stelle das heutige Bild. Es ist schon vier Jahre alt, als es gemalt wurde, waren Pandemien noch schlechte Nachrichte­n aus Asien oder der Inhalt von Hollywood-filmen. Aber es wurde schon damals gepflegt und gekümmert, weshalb Fch-anhänger der Unitas Aquileiae, im Pinseln von Bannern routiniert, dieses Plakat ans Klinikum hängten.

Das ware lange vor Covid-19 und Klatschen und so weiter. Aber wir kommen gar nicht aus dem Staunen heraus: Das Plakat ist dennoch aktueller denn je zuvor. Aber Ihr lest das ja eh nicht.

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