Liebe Aktualität,
es ist so eine Sache mit Dir in diesem Jahr, und wir merken, wie sehr unsere übliche Aktualität einfach nur ein Plan ist, der abgespult wird. Mit Jahresprogrammen, die auf zwölf Monate im Voraus fixiert sind, mit jeder Menge Vorbereitung.
Und nun? Seit dem Frühjahr ist Corona aktuell, und das verhagelt so ziemlich alles, was wir uns vorgenommen hatten. Das Wochenende am Goldstrand! Der Skiurlaub! Die Weihnachtsfeier des Elternbeirats! Es ist nicht auszuhalten.
Während wir uns über derlei Unfug ärgern, gibt es auch viele Leute, für die durchkreuzte Pläne wirklich ärgerlich sind. Künstler mit gestrichenen Tourneen, Händler, die auf ihrer Ware sitzen, Veranstalter, die nun mal von Veranstaltungen leben. Da ist das dann wirklich nicht mehr lustig. Wohl dem, der es irgendwie schafft, aktuell zu bleiben. Und noch wohler dem, dessen Ideen heute sogar aktueller sind als je zuvor.
Wir erinnern uns an das Frühjahr: In den Städten klatschten sie Beifall aus den Fenstern, damit waren unter anderem Pflegekräfte und medizinsches Personal gemeint. Das war zwar nur nett (von angemessener Entlohnung hätten gerade Pflegekräfte noch mehr), aber immerhin war es schon mal das.
Irgendwie klatscht heute niemand mehr Beifall, wir sind der Pandemie müde geworden, womöglich ist sie nicht mehr neu und aufregend. Dass Pflegerinnen und Pfleger und Krankenschwestern weiter jeden Tag für andere da sind, ohne Homeoffice und ohne Corona-ferien, das verdrängen viele.
Darum an dieser Stelle das heutige Bild. Es ist schon vier Jahre alt, als es gemalt wurde, waren Pandemien noch schlechte Nachrichten aus Asien oder der Inhalt von Hollywood-filmen. Aber es wurde schon damals gepflegt und gekümmert, weshalb Fch-anhänger der Unitas Aquileiae, im Pinseln von Bannern routiniert, dieses Plakat ans Klinikum hängten.
Das ware lange vor Covid-19 und Klatschen und so weiter. Aber wir kommen gar nicht aus dem Staunen heraus: Das Plakat ist dennoch aktueller denn je zuvor. Aber Ihr lest das ja eh nicht.